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Mesh im Interview: Live-Album als „Winter-Release“

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Am Freitag veröffentlichten Mesh ihren lange erwarteten Live-Mitschnitt vom Gothic Meets Klassik 2015. Vor zwei Jahren spielten die Briten gemeinsam mit einem 65-köpfigen im Leipziger Gewandhaus – was wohl erklärt, woher das Album seinen Namen hat: „Mesh – Live At Neues Gewandhaus Leipzig“. Wir blicken gemeinsam mit Keyboarder Rich Silverthorn zurück und haben mit ihm über die Proben für diesen besonderen Abend, Conrad Oleak, Bootlegs und mitfilmende Konzertbesucher gesprochen.

Hallo Rich, wie geht es dir und wie aufgeregt bist du, weil heute “Mesh – Live At Neues Gewandhaus” veröffentlicht wird?
Hey, Ich freue mich wirklich drauf. Es hat wirklich lange gedauert, aber wir veröffentlichen dieses Album jetzt wirklich. Bis jetzt waren die Reaktionen auf die Snippets, die online gestellt wurden, auch sehr positiv.

Wenn du zurückblickst, wie schwierig war es, mit einem kompletten Orchester zu spielen? Was war besonderns interessant oder sogar frustrierend während der Proben?
Um ehrlich zu sein, war es gar nicht schwer. Ich dachte, es würde ein Stück harte Arbeit werden, das alles hinzubekommen, aber es war das komplette Gegenteil. Als wir zu den Proben gekommen sind, haben sich die Orchester-Musiker einfach hingesetzt und gespielt. Das hat mich total umgehauen. Die Tatsache, dass sie die Songs noch nie zuvor gehört hatten und einfach ein Stück Musik vom Blatt spielten war beeindruckend. Das sind eben richtige Musiker (lacht). Mark musste seine Art zu singen an die neuen Arrangements anpassen, aber abgesehen davon war es einfach fanstastisch und wir haben uns sehr wohl gefühlt.

Wurdet ihr in den Prozess, die Musik von Electropop in klassische Musik zu wandeln, einbezogen?
Nicht wirklich. Conrad Oleak, war derjeninge, der unsere Musik orchestertauglich gemacht hat. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten, hat er uns verschiedene Versionen geschickt und uns die Möglichkeit gegeben, Änderungen vornehmen zu lassen. So ziemlich alles, was er uns geschickt hat, war unglaublich toll. Als wir Conrad dann tatsächlich getroffen haben, hat er gesagt, es wäre ihm ein Vergnügen gewesen unsere Musik umzuschreiben. Die Melodien und unsere Arrangements hätten es ihm leicht gemacht, weil sie sehr stark wären. Das war ein ziemliches Kompliment.

Ging alles gut als ihr im Gewandhaus zu Leipzig gespielt habt? Wovor hattest du am meisten Angst, bevor du auf die Bühne gegangen bist?
Ich glaube, so nervös waren wir noch nie vor einer Show. Wir sind auf und ab gelaufen mit einer angespannten Erwartungshaltung. Aus meiner Sicht waren das nur Bedenken darüber, dass der Abend so laufen sollte, wie geplant. Wir wussten, dass alles in den Proben toll klang, aber das vor einem aus 2000 Menschen bestehenden Publikum vorzutragen, war schon eine andere Hausnummer.

Welchen Song hast du an diesem besonderen Abend am liebsten gespielt?
Für mich ist “Taken For Granded” immer ein sehr emotionaler Track. Wenn wir ihn bei unseren eigenen Konzerten spielen, hat er immer so viel Gefühl. Dass er dann von einem ganzen Orchester gespielt wurde, war etwas sehr besonderes. Das Arrangement hatte schon so etwas wie ein Bond-Titelthema-Feeling. Höre ich mir jetzt die Aufnahmen an, bekomme ich immer noch dieses überwältigende Gefühl.

Was ist die größere Herausforderung: Eigene Songs zu schreiben oder bei so einem speziellen Projekt mitzumachen?
Beide Sachen sind so unterschiedlich. Wie ich schon gesagt habe, dachten wir, es würde schwer werden so eine Show mit Orchester zu spielen, die so unterschiedlich zu dem ist, was wir sonst machen und auf der anderen Seite, hat es so gut funktioniert, dass wir uns wohl gefühlt haben. An neuem Material zu schreiben ist immer eine Herausforderung. Der Druck, der in diesen Zeiten auf einem lastet, ist echt hoch. Die letzten Alben, die wir veröffentlicht haben, sind so gut angekommen, dass wir uns immer dem Druck ausgesetzt sehen, noch eine Schippe drauf zu legen.

Wer ist überhaupt auf die Idee gekommen, dieses einzigartige Konzert auf CD zu bannen?
Das war eine Mischung aus uns und unserem Plattenlabel. Ich glaube tief drin, haben wir gewusst, dass das etwas so besonderes ist, also haben wir uns darum gekümmert, dass es aufgezeichnet wird, um am Ende zu gucken, was dabei heraus kommt. Ich bin froh, dass wir das gemacht haben und jetzt wünsche ich mir eigentlich, wir würden noch ein professionelles Video dazu haben.

Wie die meisten Fans schon mitbekommen haben, gibt es eine Special Edition von „Live At Neues Gewandhaus Leipzig“, die ein Artbook, das Konzert auf Vinyl und ein Buch mit den Partituren enthält. Wie wichtig ist es, limitierte Editionen anstelle von lediglich CDs zu veröffentlichen?
Für die Fans und die Sammler ist das sehr wichtig. Entgegen der landläufigen Meinung über CD-Verkäufe und Downloads, gibt es immer noch eine hohe Nachfrage im Bereich von CD-Packages. We haben Glück, dass wir eine Fanbase haben, die richtige CDs und Vinyls kauft. Box-Sets sind fantastisch. Die sehen super aus mit all den Zugaben und Bildern. Eben ein Sammlerstück.

Warum hat es mehr als zwei Jahre gedauert dieses Live-Album zu veröffentlichen und wer hat Anteil daran gehabt, dass die Limited Edition eine wirklich besondere Edition geworden ist?
Es ging da ums Timing. Wir wollten es nicht zu zeitnah zu unserem Album „Looking Skyward“ und kurz danach waren wir auf Tour, haben Singles veröffentlicht und so weiter. Außerdem hatten wir das Gefühl, das Live-Album wäre eher eine Art “Winter Release” und es dann im Sommer zu veröffentlichen, wäre einfach falsch. Also, hier sind wir nun: Ich dachte, die Leute würden ein wenig das Interesse an dem Album verlieren nach all der Zeit, aber die Fans wirken sehr interessiert.

Warum glaubst du, gibt es nicht noch viel mehr offizielle Livemitschnitte von Bands? Was denkst du über Bootlegs?
Ich bin mir nicht sicher, ob Live-Aufnahmen wirklich so interessant sind – es sei den natürlich sie sind etwas komplett anderes, als so eine übliche Aufnahme. Für uns war dieses klassische Konzert eine perfekte Ausrede, um so eine Aufnahme zu machen. Für das kommende Jahr haben wir geplant eine DVD von der „Looking Skyward“-Tour zu veröffentlichen und die wird dann wahrscheinlich auch mit einer Audio-CD zusammen erscheinen.
Ich habe kein Problem mit Bootlegaufnahmen. Wirklich nicht. Als ich aufgewachsen bin, habe ich versucht eine Menge Bootlegaufnahmen von Shows aufzutreiben, aber nur weil ich so ein großer Fan dieser Bands war. Das gleiche gilt für Smartphones und die Youtube-Generation, da dauert es nur Minuten und nach dem Konzert sind diese Aufnahmen online. Über die Facebook-Live-Funktion auch. Es ist total verrückt. Ich habe mir Depeche Mode diese Woche angeschaut. Der Großteil des Publikums stand da und hat mit dem Handy das Konzert aufgezeichnet. Einfach unglaublich, guckt euch doch einfach das Konzert an (lacht)!

Nun zur letzten Frage für heute: Gibt es irgendwelches neues Mesh-Material, was nur in der Warteschleife hängt oder müssen wir weiterhin die „Looking Skyward“ auf Repeat stellen?
Wir fangen demnächst wieder an, neue Sachen zu schreiben. Wir waren dieses Jahr sehr beschäftigt, aber wir merken auch, dass wir uns ins Studio zurückziehen sollten und den Schreibprozess neu starten sollten.

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Josie Leopold

Ich bin die kleine Schnatterschnute vom Dienst: bunt, glitzernd, voller verrückter Ideen. Wenn ich nicht gerade Interviews führe, Beiträge verfasse oder versuche Wordpress davon zu überzeugen doch bitte nett mit mir zu sein, versuche ich die Welt ein bisschen besser und bunter zu machen.

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