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Melotron – "Propaganda"

Von Ronny
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Melotron - PropagandaAm Freitag werfen Melotron, pünktlich zum Bundesvision Song Contest, ihre Propagandamaschinerie an und schicken eineinhalb Jahre nach „Cliché“ ihr neues Album ins Land. Auch diesmal bescheren uns Andy, Edgar und Kay wieder eine CD mit interessanten Raffinessen und einer Vielzahl eingängiger Melodien. Nachdem die Band mit „Das Herz“ wohl einen der markantesten Tracks als Vorabsingle veröffentlicht hat und dieser auch gleich den Einstieg in die MediaControl Charts schaffte, gibt es mit „Propaganda“ ganze 13 neue Songs aus Neubrandenburg.
Das Melotron auch im Ausland eine der beliebtesten deutschen Bands überhaupt ist, läßt sich an der Vielzahl der gespielten Konzerte in Ländern wie Mexiko, der Türkei und Russland durchaus nachvollziehen. Auch in Deutschland haben die Jungs seit Jahren eine feste, treue Fangemeinde, die sich den synthetischen Flächensounds der eingängigen Popnummern verschrieben hat. Auch mit dem neuen Album werden jene Fans ihre wahre Freude haben.

Dennoch schaffen es Melotron mit „Propaganda“ ein vielschichtiges Werk abzuliefern, welches nicht nur die bereits erklommenen Pfade bedient.
Schon die aktuelle Single, „Das Herz“, machte einen Cut zu den bisherigen, eher melodiös bzw. clublastig gehaltenen Singles der Vergangenheit. Somit verwundert es auch nicht, dass eben jener Song als erster Track des Albums ins Rennen geht, nachdem dieses mit „Auferstehung“ wahrlich zauberhaft und leicht mystisch intoniert wurde.
Nach den treibenden, bisweilen strengen Bassläufen von „Das Herz“ geht es mit „Arroganz der Liebe“ bekannt melotronisch weiter – melodiös aber dennoch leicht experimentell.
Das sich die Band durchaus auch von fremdländischer Musik inspirieren läßt, zeigt sie mit „Gerade Heute“, wo man sich in der Bridge vom Refrain zur nächsten Strophe orientalisch klingender Synthiesounds bedient. Textlich nimmt Herr Krüger mal wieder kein Blatt vor den Mund und macht mit provokanten Zeilen wie z.B. „Und der Papst ungef***t von Ehe spricht“ auf die gesellschaftlichen Missstände aufmerksam.

Mit „Lebe Ungewöhnlich“ gibt es dann auch den Ohrwurm, den man von jedem Melotron Album kennt. Ein wabernder Basslauf trifft hier auf die subtil gehaltene Gesangslinie die ins Ohr geht und dort sofort zündet.
Richtig interessant dürfte es jedoch mit den beiden Tracks „Princess of Russia“ und „Broken“ werden. Bei „Princess Of Russia“ gibt es erstmals seit 2 young 2 die vom 2003er Re-Release des Albums „Mörderwerk“ englische Vocals in Form des Refrains. Mit „Broken“ gehen Melotron noch einen Schritt weiter und präsentieren eine wahre Pop-Hymne in komplett englischer Sprache. Auch wenn es zuerst etwas ungewöhnlich auf den Hörer anmutet, verfehlt der Song seine Wirkung nicht. Der mitreißende Refrain kann sich sofort festsetzen.

Nach diesem kleinen Ausflug in anderssprachige Gefilde gibt es mit „Vaterland“ ein Bekenntnis an Deutschland, das relativ stark mit Dance Elementen durchzogen ist.
Neben „Lebe Ungewöhnlich“ gibt es mit „Liebe Ist Nowehr“ einen weiteren, geradezu typischen Song á la Melotron, der durch einen starken Refrain und eine durchdachte Songstruktur gefallen kann.
Das Andy und Co. auch anders können, beweisen sie uns mit dem gleichnamigen Track, der durch ein dominantes Schlagzeug und aggressive Soundstrukturen aus dem gesamten Albumkontext, ähnlich wie „Das Herz“, heraussticht.
Mit dem lyrisch dargebotenen „Dein Herr“ verabschieden sich Melotron vom Hörer und beenden ihre provokante Propaganda in den heimischen Wohnzimmern.

Auch diesmal haben Melotron ein durchdachtes Album mit einigen Ecken und Kanten erschaffen, das nicht nur die alten Fans ansprechen dürfte. Bemerkenswert ist einmal mehr, wie es Edgar schafft, auch auf diesem Album aktuelle Themen textlich präzise zu verarbeiten. Die Fortsetzung von Cliché ist somit mehr als gelungen!

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Von Ronny

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