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Massive Attack – Blue Lines (2012 Mix/Master)

Wir hatten ja schon pünktlich zur Veröffentlichung dieser remasterten Neuauflage des frühen Meisterwerkes von Massive Attack auf dieses Album hingewiesen, aber ein solch bedeutender musikalischer Meilenstein ist uns doch noch ein paar ausführlichere Worte wert. Schließlich war es das erste und prägende Werk einer ganzen Musikrichtung, des TripHop.

Die Bristoler waren schon fast ein Jahrzehnt vorher im musikalischen Underground ihrer Stadt aktiv. The Wild Bunch (zu denen auch noch andere Künstler wie Soul II Souls Nellee Hooper und ein gewisser Adrian Thaws aka Tricky gehörten) waren mit ihren wilden Partys, ursprünglich nach Vorbild der Soundsystems aus Jamaika gegründet, ein Begriff in Südwestengland. Dub und Reggae waren die Grundlage, aber es wurde hineingemischt, was gerade passte. Irgendwann jedoch starteten Robert „3D“ Del Naja, Grant „Daddy G“ Marshall und Andrew „Mushroom“ Vowles mit eigenen Tracks und 1991 war das Debüt dann fertig.

Unterstützt von den (zum Teil auch später gern wiederkehrenden) Gaststimmen Shara Nelson und Horace Andy sowie Tricky und Neneh Cherry warf „Blue Lines“ nicht nur Songs für die Ewigkeit, sondern eben auch die Blaupause für einen faszinierenden Sound ab, der alsbald von Bristol um die ganze Welt ging und durch zahlreiche andere Künstler (von Portishead über Archive oder Morcheeba bis hin zu so manchem aktuellen Dubstepper) weiterentwickelt wurde.

Von den ersten Takten des Openers „Safe From Harm“ schlägt das Album in seinen Bann und lässt nicht mehr los. Dieser Groove! Diese Bässe! Herrlich! Damals verwendeten Massive Attack noch zahlreiche Samples, heutzutage ist man da originärer. Wie die das Tempo verschleppen konnten, das war schon irgendwie neu. Fast noch markanter ist das anschließend beim hypnotischen „One Love“ zu erkennen. Nach Shara Nelson lernt man mit Horace Andy die nächste unverwechselbare Stimme kennen. Erst mit dem Titeltrack kommt dann der typische Sprechgesang der Hauptmitglieder der Band zum Tragen.

Mit „Be Thankful What You’ve Got“ folgt eine recht minimalistische Coverversion (von William DeVaughn), bei der bestimmt so einigen als erstes das großartige Striptease-Video dazu einfällt. Nachdem die „Five Man Army“ durch tiefen Dub marschiert ist, folgt der sicherlich größte Hit dieses Albums – das unsterbliche „Unfinished Sympathy“. Dann die Debütsingle „Daydreaming“ mit ihren Tribaldrums, das fast unscheinbare „Lately“ und abschließend die gigantische „Hymn Of The Big Wheel“.

Ein Meisterwerk braucht zum Re-Release keinen Schnickschnack, dachte man sich und veröffentlichte die Neuauflage dementsprechend ohne Bonusmaterial und in eher schlichtem Artwork (in der Deluxe-Version gibt es lediglich ein Poster und schickes Vinyl dazu). Aber allein die Auffrischung des Sounds anhand der Original-Mastertapes ist die Anschaffung wert, alles klingt klarer, satter und vor allem viel detaillierter als auf der alten CD (sowohl in der neuen CD-Auflage, als auch auf der DVD, deren 96 k/24 bit-Aufnahme klanglich knapp die Nase vorn hat). Lohnt sich – und nun bitte „Protection“!

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http://youtu.be/6aKneOGGFs8

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

2 Kommentare

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  1. Hab‘ ich mir im Zuge meiner Plattenspieleranschaffung 2012 + nach und nach unter vielen Vinyls gegönnt. Ist sicher auch eines meiner Lieblingsalben.

  2. Ist eins meiner Lieblingsalben. Hab ich aber schon ;-)

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