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Martin Gore: „Meine Lieder handeln von der Suche nach Unschuld“

Immer wieder Sonntags … präsentieren wir Euch auf depechemode.de exklusiv Auschnitte aus der neuen Martin Gore-Biografie “Insight – Martin Gore und Depeche Mode: Ein Porträt” (bei Amazon vorbestellen), die ab 20. September 2010 in den Läden steht. Das Kapitel „Music for the Masses“ beantwortet die Fragen, was Martin mit Mark Knopfler verband, wie durch sein Mitwirken ein Weizenfeld in ein amerikanisches Stadion kam und warum er nicht lange in London bleiben wollte. Dabei erfahren wir einiges über Martins Lebensphilosophie, die in seinen Songs zum Ausdruck kommt.

Bisher veröffentlichte Auszüge:
Martins Piano-Sessions – mehr als nur beschwipste Mini-Gigs
“Das Berlin der Achtzigerjahre war das Berlin Martin Gores”

Music For The Masses

Es gibt viele wiederkehrende Themen in meinen Songs«, sagte Gore 1987 der Zeitschrift Sounds. „Zwei Dinge, die immer wieder in meinen Liedern auftauchen, sind Desillusionierung und fehlende Zufriedenheit. Viele Lieder handeln zudem von der Suche nach Unschuld.“

Er entwickelte zunehmend ein nostalgisches Gefühl für die Teenager-Jahre. „Ich habe die Theorie, dass der Grad der Desillusionierung mit dem Alter steigt. Unsere glücklichsten Tage erleben wir als Teenager. Wenn man älter wird und mehr lernt, sind alle Ecken und Kanten irgendwann abgeschliffen.“

Gores Lebensphilosophie zu dieser Zeit war es, sich die Ecken und Kanten zurückzuerobern. Sein lautes Lachen und die albernen Scherze; seine Entkleidungszeremonien und der zuweilen hemmungslose Umgang mit Alkohol; das Verlangen, Orte zu finden, an denen er sich unbelastet fühlte – all dies waren Versuche, sich nicht dem Mainstream eines Erwachsenenlebens fügen zu müssen, bei dem an jeder Ecke Schuldgefühle warteten. Auch deshalb konnte er es nicht lange in London aushalten.

„Für mich ist die Suche nach Unschuld der einzige Weg, um zu überleben. Ich weiß, dass viele Leute meine Lieder depressiv finden. Für mich sind sie das Gegenteil davon. Sie sind voller Hoffnung“, sagte Gore dem Magazin Best. Und er war guter Hoffnung, dass immer mehr Leute – wenn auch nicht die Journalisten – dies auch erkennen, denn: „Wenn du einen guten Song schreibst, erzählst du den Leuten nichts Neues. Du versuchst nur, Gefühle aufzuschreiben, die deine Hörer kennen und mit denen sie hoffentlich einverstanden sind.“

Dass seine Songs zumeist einen pessimistischen Twist besitzen und die sonnige Sicht auf die Dinge meiden, begründete er in einem finnischen TV-Interview 1987 so: „Ich finde es viel interessanter, über unerfreuliche Dinge zu schreiben. Diese Dinge geben mir mehr Inspiration – in den Charts gibt es schon genug Nettigkeiten“ …..

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

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