Zum letzten Mal präsentieren wir Euch an diesem Sonntag einen exklusiven Auszug aus der neuen Martin Gore-Biografie “Insight – Martin Gore und Depeche Mode: Ein Porträt” (bei Amazon vorbestellen), die ab kommenden Donnerstag im Handel erhältlich sein wird. Das Kapitel, aus dem ihr heute lesen könnt, beschäftigt sich mit Liebeskummer, Tanzstunden und was Musiker sonst noch mit Martin Gore verbinden. Wir wünschen Euch viel Spaß und hoffen, dass die Ausschnitte bei Euch Lust auf Mehr gemacht haben.
Bisher veröffentlichte Auszüge:
Martins Piano-Sessions – mehr als nur beschwipste Mini-Gigs
“Das Berlin der Achtzigerjahre war das Berlin Martin Gores”
Martin Gore: “Meine Lieder handeln von der Suche nach Unschuld”
Martin Gore: „Es liegt in meiner Natur, an etwas glauben zu wollen“
Der emotionale Schwamm
Eine Band, die es in dieser Disziplin zu einer ähnlichen Meisterschaft gebracht hat wie Depeche Mode, macht kein Geheimnis daraus, in einer
entscheidenden Phase ihrer Karriere bei Gore abgeguckt zu haben: die Pet Shop Boys.
Noch in den Liner Notes der Neuauflage ihres 1990er Albums Behaviour geben sie zu, sich das sieben Monate ältere Violator zum Vorbild genommen zu haben. Die Folge: „Behaviour fiel nachdenklicher und musikalisch ausgefeilter aus als unsere bisherigen Alben“, so
Sänger Neil Tennant. Vor allem World In My Eyes habe bei ihm für Neid gesorgt – ein Popsong mit Anspruch und Raffinesse, wie er auch den Pet Shop Boys vorschwebte.
1991 unterstreichen sie ihren Respekt vor Gore, als sie für den „Dub Mix“ ihrer Single Was It Worth It? das Keuchen aus Personal Jesus sampeln. Verspätet grüßen Depeche Mode zurück und verewigen 1998 im Booklet der überarbeiteten Compilation Singles 81>85
ein Statement Tennants aus dessen Zeiten als Musikjournalist: „Blasphemous Rumours ist ein routiniertes düsteres Brett, in dessen Verlauf Gott eine deftige Gardinenpredigt erhält.“
Eine Lektion anderer Art gibt Götz Alsmann, als er Mitte der Achtziger mit den Sentimental Pounders People Are People in einer schwungvollen Rock’n’Roll-Version aufnimmt. „Wir verstanden uns damals als Rockabilly-Band und waren die immergleichen Klischee-Anfragen zu unserem Repertoire leid«, sagt der heutige Großmeister der leichten Unterhaltung und promovierte Musikwissenschaftler. „Viele Teddy Boys zwischen 1982 und 1985 waren der Meinung, unsere Musik sei Etikettenschwindel. Sie definierten Musik nicht über den Sound oder Stil, sondern über ein paar Songs, die sie zufällig als Rockabilly-Hymnen akzeptiert hatten.“
Um der Szene zu beweisen, dass ein Stil nur bedingt mit der Komposition zu tun hat, sondern vor allem mit dem Arrangement und dem Ausdruck, durchforstet Alsmann die aktuellen Charts und empfindet People Are People als „überaus geeignet für unsere Art von Musik. Wir haben damals auch andere Stücke angetestet, etwa Relax von Frankie Goes To Hollywood, stellten aber fest, dass oft die Produktion den Hit ausmachte, nicht die Komposition. People Are People hingegen hatte eine richtige Melodie und einen guten Slogan“……
egal…ich habe mir das buch schon vorbestellt…es kann sich nur um tage handeln, bis ich in den händen halten darf.
@ Ruth66 #10:
Das gabs damals auch im Fernsehen zu sehen (allerdings schon länger her, dürfte so 1984/85 gewesen sein). Götz Alsmann zupfte dazu am Contrabass (schreibt man den so richtig?).
Neil Tennant hat doch als Musikkritiker/-journalist (1982) auch mal „Leave In Silence“ zerissen, falls ich mich nicht irre.
Toll,dass es auch mal ein Buch über Martin gibt.Bisher gab es ja nur Bücher über ganz Depeche Mode oder über Dave……..
Na prinzipiell ist es ja nicht falsch, was der Autor da schreibt. Er hat halt nur nicht erwähnt, dass die Kritik von Neil Tennant schon 1985 veröffentlicht wurde. Ist doch kein Drama. ;)
Das mit Götz Alsmann ist mir jedenfalls neu. Oder gab´s das schon mal irgendwo zu lesen und ich hab´s verpasst?
„Behaviour“ ist das mit Abstand beste Album von PSB und sie haben sich vom weltbesten Songwriter inspirieren lassen. DAS IST DOCH WIRKLICH SUPER!
Leider haben die Pet Shop Boys dieses Niveau nicht halten können, obwohl noch einige hörenswerte Platten dazu kamen (z.B. „Fundamental“ und „Yes“)@ Maik: Behaviour gehört auch zu meiner persönlichen Top Ten der gelungensten Alben überhaupt. Klasse und soooo lange her….
@freestate4545
Dieses Zitat ist halt von Neal Tennant und dürfte aus dem Jahr 1984 stammen (Smash Hits).
Wiki sagt dazu:
Both the re-issue and the original LP has each single pictured on the leaflet and comments by certain reviewers, both positive and negative. Pre the Pet Shop Boys era, Neil Tennant’s dismissive Smash Hits review from the actual release date of the double A side single Blasphemous Rumours/Somebody is featured.
Vielleicht hat da der Autor des Buches nicht gründlich genug recherchiert. ;-)
BEHAVIOUR gehört auf jeden Fall zu meinen 10 Platten für die Insel.
Also für mich ist BEHAVIOUR das nachhaltigste Album der Pet Shop Boys. Ähnlich phänomenal wie VIOLATOR.
Hi Sven, also 1991 unterstreichen die PSP Ihren Respekt, danach also 1998 der „verspätete Gruß“ auf dem Booklet…vielleicht bin ich einfach nur müde aber da stimmt etwas in der zeitlichen Folge nicht oder? denn der Kommentar stand da auch schon 86…Hilf mir
Danke für den Sonntags-Bericht ! Hatte ihn schon vermisst….Hätte aber gerne noch etwas über „Liebeskummer…“ gelesen. Werde mir das Buch zu Weihnachten wünschen. LG an alle !!!
@freestate4545
Und kurz vor dieser Zeit arbeitete Tennant nicht Musikjournalist bei „Smash Hits“?
Quote:<85
ein Statement Tennants aus dessen Zeiten als Musikjournalist: “Blasphemous Rumours ist ein routiniertes düsteres Brett, in dessen Verlauf Gott eine deftige Gardinenpredigt erhält.>> -was? der Kommentar Stand schon jahre zuvor auf dem Original Singles Album. Was für ein Blödsinn…
…ach ich war mir nicht sicher ob heute nochmal ein bericht folgt…na prima
was fuer ein schoener dm sonntag…just perfect….
ich liebe diese band mehr denn je.. ach was wie immer schon…
schoene gruesse an die fangemeinde und schoenen fansonntag geniesst das alles hier