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Camouflage haben 2025 noch einiges vor

Marcus Meyn: „Der groรŸe Erfolg der Tour hat uns wahnsinnig motiviert!“

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Von Michael Horling

Nach der um ein Jahr verschobenen „Rewind To The Future And Goodbye“-Tour von Camouflage zum 40-Jรคhrigen der Band mit elf Konzerten in Deutschland, auf die drei in Estland, Lettland und Litauen folgten, ist vor neuen Plรคnen. Am 13. Dezember erscheint die exklusive auf 1000 Exemplare limitierte Jubilรคumsedition mit vier Mal Vinyl, drei CDs und Hardcover-Buch. Und 2025 gehtยดs weiter… Vorher sprachen wir mit Sรคnger Marcus Meyn.

depechemode.de: Marcus, anfangs kurz ein Rรผckblick: Welche Eindrรผcke Eurer Tour mit den 14 Konzerten bleiben am meisten im Gedรคchtnis hรคngen?

Marcus Meyn: Der groรŸe Erfolg der Tour hat uns sehr รผberwรคltigt, beeindruckt und wahnsinnig motiviert. Das Publikum hat jeden Abend gefeiert und uns ein unglaublich gutes Gefรผhl vermittelt. Das Miteinander der Musiker, Crew und Agentur war sehr entspannt und hat einen รผber weite Strecken die Anstrengung vergessen lassen.

Warum stand die Tour unter dem Namen „Rewind to the Future and Goodbye“ – also: Zurรผck in die Zukunft und auf Wiedersehen? Nach Abschied schautยดs ja aktuell gar nicht aus…

Marcus Meyn: Die Idee dahinter war es, auf der einen Seite eine Tour zu spielen, die unsere gemeinsame Geschichte in den Vordergrund stellt. Eine Art Retrospektive, die eine stark elektronische Ausrichtung hat, die sich stark an unsere Welt oder Einflรผsse VOR den Plattenvertrรคgen orientiert, mit Inhalten die via Video- und Projektion definitiv tragende und elementare Bausteine hat. Andererseits war und ist es fรผr uns sehr wichtig, dass wir unsere Geschicke selbst lenken und dass wir entscheiden, wann Schluss ist. Das schwingt da natรผrlich mit. Es ist aber auch so, dass sich gezeigt hat, dass es immer wieder einen Abschied gibt โ€“ in diesem Fall die Absage von Oliver, dass er nicht mehr auf die Bรผhne mรถchte. Wie genau ein Ende oder der Zeitpunkt unserer aktiven Arbeit mit der Band aussehen wird, ist unklar. Aber eines steht fest: Wir werden diesen Moment genauso handhaben wie fast alles andere in den letzten 41 Jahren auch: selbstbestimmt.

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Oliver Kreyssig war – Du hast es erwรคhnt – bei der Tour nicht dabei. Wird man ihn live gar nicht mehr sehen, bleibt er jedoch festes Mitglied von Camouflage?

Marcus Meyn: Natรผrlich waren wir geknickt, als wir uns dieser neuen Situation mit Oli stellen mussten. Andererseits arbeiten wir ja noch gemeinsam an neuen Songs und allem anderen, was es so fรผr eine Band mit einer Diskografie wie unserer ebenfalls zu tun gibt.

Nun erscheint bald die Edition mit 40 Titeln, รผber deren Auswahl die Fans abstimmen konnten. Welche drei Songs sind die eher unerwarteten und auรŸergewรถhnlichen neben den vielen bekannten? 

Marcus Meyn: In Your Ivory Tower, Bondage People und Leave Your Room Behind.

2024 gabยดs das 3 CD-Set von „Bodega Bohemia“ zum 30. Geburtstag, im April mit โ€žLove Is A Shieldโ€œ einen Eurer grรถรŸten Songs als Sonderpressung, nun die Sonderedition. Und 2025 erscheint dann endlich der Nachfolger von „Greyscale“?

Marcus Meyn: Momentan spielen wir viele Konzerte und 2025 auch zusรคtzlich Festivals und Auslandsshows. Darรผber hinaus werden wir uns aber sehr intensiv mit neuem Material beschรคftigen. Mal sehen, mit was wir uns selbst noch so รผberraschen werden.

Zwei neue Songs (wie beispielsweise den Titelsong der Tour) habt Ihr ja live bereits gespielt. Wieviele stecken schon in der Schublade und mรผssen da nur noch raus?

Marcus Meyn: Wir haben viele Sachen neu geschrieben, oder wieder einmal aus der Versenkung hervorgeholt, um daran zu arbeiten. Wir haben keinen genauen Plan, wann wir die Sachen fertigstellen werden – alle ist im Fluss.

Autor Michael Hornig und Marcus Meyn von Camouflage
Foto: Michael Hornig

Nun sind fรผr 2025 neben vier Auftritten in Polen, Tschechien und der Slowakei auch einige Sommertermine bereits fix: In Kรถln, Pforzheim, Schwerin, Neubrandenburg, Neuenhagen bei Berlin und Deutzen. Kommt da noch was dazu? Und gibtยดs zur einer neuen CD vielleicht nochmals eine Hallentour?

Marcus Meyn: Wir haben unglaublich viele Anfragen und es wird bestimmt der eine oder andere nationale und internationale Termin noch dazukommen. Grundsรคtzlich mรผssen wir uns aber auch Freirรคume halten, um an den neuen Sachen arbeiten zu kรถnnen…

Wenn man wie Ihr auf die 60 zugeht, wie รผbrigens auch der Fragensteller hier, dann kommt man ja in ein Alter, wo man nicht mehr unbedingt zwingend stรคndig arbeiten muss, um Geld zu verdienen, wo die Kinder aus dem Haus sind. Habt Ihr, auch weil die Leute wieder Lust auf 80er Jahre Musik haben, Bock darauf, nochmal richtig durchzustarten?

Marcus Meyn: Von MรผรŸiggang ist bei keinem von uns die Rede. Abgesehen davon gibt es bei uns auch noch schulpflichtige Kinder. Wir sind sehr motiviert, aber nicht blauรคugig. Wir sind immer offen fรผr die Zukunft und keiner weiรŸ heute, was sich morgen ergibt.

„Greyscale“ war ja zweifelsfrei klasse, das CD-Comeback neun Jahre nach „Relocated“ ein Erfolg. Warum dann aber wieder gleich neun Jahre Verรถffentlichungs-Pause, nachdem man Euch ja schon zutrauen darf, kreativ genug zu sein fรผr ein paar ordentliche Songs nicht nur einmal pro Dekade? 

Marcus Meyn: Wir haben keinen Masterplan. Nach Greyscale gab es eine Pause, dass diese nun so lang geworden ist, war von keinem beabsichtigt, aber auch vรถllig in Ordnung. Wir forcieren nichts und wir haben auch keine Lust darauf, uns Dinge aufzwingen zu lassen, ohne Grund. Wir machen es so, wie es sich ergibt und es gut ist, sonst hat das in unseren Augen weder Wert noch Sinn.

Wie denkst Du mit ein paar Monaten Abstand รผber die 16 Night of the Proms-Abende letzten Dezember 2024 in den grรถรŸten Hallen Deutschlands? Wirdยดs sowas wieder geben mit Euch?

Marcus Meyn: NOTP ist eigentlich fรผr die teilnehmenden Kรผnstler eine einmalige Sache. Die Bands und Interpreten, die das schon mehrfach gemacht haben, die hatten immer eine sehr lange Pause dazwischen. Sich mit 60 รผber so etwas Gedanken zu machen, ist etwas abwegig.

Ich als Unterfranke war vor ein paar Monaten mal in Bietigheim. Das Geschรคft von Oliver Kreyssigs Familie gibtยดs ja anscheinend nicht mehr, den Brunnen, wo vor rund 40 Jahren mal eine Aufzeichnung mit Euch war, sehr wohl noch. In der FuรŸgรคngerzone befindet sich eine Brauerei mit leckeren Bieren. Und die Eishockey-Steelers sind leider schon zum zweiten Mal abgestiegen, dafรผr sind die Handball-Damen Deutscher Meister. Um darauf jetzt eine Frage zu formulieren: Was verbindet Euch, was verbindet Dich noch mit Bietigheim?

Marcus Meyn: Unsere Eltern leben ja noch dort, alte Freunde, Schulkameraden. Im Mai wurde eine groรŸe Ausstellung erรถffnet รผber 60 Jahre Pop-Geschickte, von damals bis heute, an der wir ein wichtiger Bestandteil sind und auch mit Devotionalien fรผr die Ausstellung und Interviews teilgenommen haben. Wir reden hier von unserer Geschichte, unserer Schulzeit und dem Aufwachsen mit Menschen und der Verbindung mit Orten die einen geprรคgt haben. Natรผrlich wird das immer ein Teil von uns sein.

Was macht Dein Projekt M.I.N.E.?

Marcus Meyn: Momentan pausiert das Projekt bis auf Weiteres.

Letzte Frage: Auf welchen Weihnachts-Download auf Eurer Seite www.camouflage-music.de kรถnnen sich die Fans heuer freuen?

Marcus Meyn: Darรผber haben wir uns ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken gemacht!

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