Das Konzert hรคtte abenteuerlicher kaum beginnen kรถnnen, war doch fรผr eine gewisse Zeit unklar, ob der Termin รผberhaupt stattfindet. Nirgends fanden sich wirkliche Informationen, es tuschelte hier und tuschelte da und am Ende, trotz wenig Werbung fรผr das Konzert fand sich doch eine gut gefรผllte TankStelle in Dormagen vor. Mehr oder minder Barflair verbreitete die Location, groรer Vorteil an dieser Stelle war, dass man die Pizza direkt auf die Tanzflรคche, รคh in den Konzertbereich, gereicht bekam und die Preise fรผr Bier und andere Arten von Getrรคnken auch sehr angenehm waren.
Eine sehr gut gelaunte islรคndische Band hatte sich in eine der Sitzecken verzogen, saร dort scherzend mit einer kleinen Metallkasse und verkaufte T-Shirts, islรคndische Digipacks ihres Erstlings und Aufnรคher direkt an die Fans. Kein Gezicke, kein Stargehabe, ausgelassene Stimmung und irgendwann nach 20.30 Uhr war es dann soweit. Krummi und seine Bandkollegen betraten die Bรผhne, um die angereisten Gรคste zu verzaubern. Erst einmal versank die Bรผhne und der Publikumsbereich in Nebel, was Sรคnger Krummi mit einem „Less smoke please, I can’t even see my hands anymore“ kommentierte und tapfer weiter sang.
Nach „Amazon War“ und dem persรถnlichen Lieblingsstรผckin der Autorin „Virgin“ verzog sich der Nebel dank des eingeschaltenen Deckenventilators und die Band gab wirklich alles. Von den eher winzigen, fรผr die winzige Location aber ausreichenden Boxen, einmal abgesehen, hรคtte das Konzert besser nicht laufen kรถnnen. Sรคnger Krummi und der Gitarre spielende Neuzugang spielten und sangen sich in die Herzen der Zuschauer. Wer bis dahin kein Legend-Fan war, wurde es im Laufe dieses Abends. Denn neben unsagbarer Sympathie am Merch haben es die Islรคnder einfach nur drauf. Selten hat mich eine Band mit Gitarreneinsatz so verzaubert wie Legend.
Und auch „Runaway Train“ sorgte fรผr Begeisterung. Gefolgt von einem neuen Stรผck namens „Midnight Champion“ versuchte die Band den Konzertabend zu beenden. Traurige Gesichter und ein lautes Bedauern des viel zu schnell vorbei gegangenen Konzertes ermunterten die Islรคnder noch „Benjamite Bloodline“ als Zugabe zu spielen. So einfach kann Konzert manchmal sein. Manchmal braucht man nichts weiter als ein bisschen Anlage, Kneipenflair, entspannte Musiker, einen รคuรert sympathischen Veranstalter und ein paar neugierige Gรคste, die teilweise gar nicht so genau wusste, worauf sie sich da einlassen und der Abend fรผhlt sich besser an als jedes Stadionkonzert. Mehr Minilocations bitte! Und mehr Legend!
Setlist
01. Amazon War
02. Virgin
03. Sister
04. City
05. Violence
06. Captive
07. Lust
08. Runaway Train
09. Midnight Champion
10. Benjamite Bloodline
Die wundervolle Galerie wurde von Frank erstellt, dem ihr auf Facebook gern einen Daumen nach oben geben kรถnnt.
Wie immer der Hinweis, dass es uns auch als Wonderful Electric zum Lesen, Liken und lieb haben auf Facebook gibt.