Der Klassiker wäre vermutlich hier mit „Vienna Calling“ einzuleiten, spare ich mir an der Stelle, dürft ihr euch jetzt denken und von mir aus gerne vor euch hin summen. Na gut, ich gebe es zu, ich habe auf der Fahrt nach Wien tatsächlich Falco gehört, das wiederum lag aber nur daran, weil Janosch Moldau eine grandiose Darbietung eines österreichischen Akzents geboten hat und anfing über Falco zu erzählen. Meinen 80-er-Mix wollte im Bus keiner hören, also habe ich mich irgendwie selbst auf der Fahrt von Bratislava nach Wien bespaßt.
Angekommen sind wir bei Sonnenschein und auch das Ausladen des ganzen Inventars in die „Szene“ ging dank helfender Hände recht fix. Interessant für mich an dieser Stelle waren die Verkaufsmodalitäten für den Merch: Ich durfte mir eine Minitheke mit dem Garderobenmenschen, Trash von den Red Paintings und Janosch Moldau teilen. Auch mit Mini-Platzangebot kann man sich arrangieren, aber wenn die eigenen Kartons nicht durch die recht schmale Tür des Ganzen passen und man sie über die Theke auf Brusthöhe heben muss, hält sich der Spaß in Grenzen. Besonders, wenn es dann im Rücken so knackt, dass man sich den Rest des Abends überlegen muss, was und wie man es anhebt und wonach man sich wirklich bücken muss. Aua, kann ich dazu nur sagen. Doch mit Tiefenoptimismus und einigen Schmerztabletten war auch dieser Abend zu überstehen.
Schräg vom Merchstand aus konnte ich in den Veranstaltungsraum hineinschauen, der gut gefüllt war. Wesentlich, wesentlich voller als in Bratislava. Ein bisschen merkwürdig fand ich den Türsteher vorm Backstage in seinem Hells Angels Shirt, aber was solls. Der Abend ging gut über die Bühne, nach der Show war die Drummerin der Red Paintings so alkoholisiert um ihre Käferbisse aus Bologna (und ihr stark geschwollenes Bein) zu vergessen, dass ich sie eigentlich mit Gaffa am Tisch festkleben wollte. Fand sie nicht so witzig wie ich und so habe ich sie da einfach liegen lassen. Ich glaube bis heute, dass es wirklich lustig gewesen wäre sie dort anzutapen, aber vielleicht bekomme ich die Chance noch einmal.
Beim Einladen unserer ganzen Cases in den Trailer fiel uns dann die Sackkarre wieder in die Hände, die seit ihrer ersten Benutzung nicht das tat, was sie sollte und permanent auseinanderfiel. Tech Hank machte dann kurzen Prozess und brachte sie buchstäblich um die Ecke. Ja, wirklich. Er hat sie genommen, ging mit ihr um die Hausecke und nur einer der beiden kehrte zurück und durfte nachdem das Einladen beendet war im Hotel auf einer viel zu weichen Matratze die Nacht in Wien verbringen und Energie für den Off-Day in Österreich sammeln.
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