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Im Soundcheck: Foals, Eating Snow, Pan-Pot und Briana Marela

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Wird mal wieder höchste Zeit für einen Soundcheck hier! Stecker rein, Keyboards, diverse Klangzaubergerätschaften, Gitarren, Schlachzeuch sind on, huch, ein paar Streicher klopfen auch an die Tür. Kann’s ja losgehen:

foals_downDie Foals, dieser energetische Fünfer aus Oxford um den intensiven Frontmann Yannis Philippakis, haben sich seit ihrem gefeierten Debüt „Antidotes“ (2008) den Ruf einer musikalisch recht komplexen Band, die live aber mächtig die Rampensau rauslässt, erspielt. All das sollte sich nun auf dem vierten Album „What Went Down“ widerspiegeln.

Die härteren Stücke sollten noch härter, die poppigen noch poppiger werden. Mit dem krachigen Titelsong als Vorabsingle führte man die Hörer (mal wieder) an der Nase herum. Nein, ein Heavy-Rock-Album wurde es dann (natürlich) doch nicht, dazu ist diese Band wohl schlicht zu talentiert und an zu vielen Stilen und Sounds interessiert.

Dementsprechend gibt es dann auch wieder ganz feine Popmelodien (siehe u.a. „Mountain At My Gates“) und eine Menge Synthesizer-Momente (sicher auch dank Produzent James Ford) – wie im magischen Highlight „Give It All“ oder dem fliegenden „Albatros“. Und Vorsicht: Wie immer sollte man ein Foals-Album wirken lassen, das wächst immer. Für den Rezensenten mittlerweile auf… – 8 von 10 wilden Fohlen


eating_snowDen aus Polen stammenden Mooryc haben wir hier ja schon mehrfach empfohlen. Warmer Gesang, verspielte Electronica zwischen Pop und Experiment. Douglas Greed aus der Jenaer Freude-am-Tanzen-Clique ist Anhängern des modernen Techno auch kein Unbekannter.

Die beiden haben sich kennen und schätzen gelernt und unter Zufuhr diverser Getränke in Berlin beschlossen, gemeinsam etwas aufzunehmen. Womit wir bei Eating Snow und dem gleichnamigen Album angekommen sind. Einem Album, das schwerelos zwischen Dancefloor und heimischer Hörecke pendelt und die Stärken beider Musiker vereint.

Da freut man sich anfangs mehrere Stücke entlang über melodischen Electropop (u.a. „Let You Down“), bevor es ruhig, fast ambient wird, doch bevor jene Stimmung gänzlich übernimmt, landet man mit „Gravel and Trees“ und „Forever Is Gone By Now“ zwei astrein eingängige Volltreffer. Wie überhaupt das ganze Album einer ist. – 8 von 10 Superduos


Pan-Pot-TheOtherWir begeben uns nun noch einige Schritte weiter hinein in technoide Wellen und Frequenzen. Mit Thomas Benedix und Tassilo Ippenberger, besser bekannt als Pan-Pot. Die beiden Berliner touren als Produzenten, DJs und mittlerweile auch Labelbetreiber seit vielen Jahren dermaßen ausgiebig um den Globus, dass kaum Zeit für „richtige“ Alben blieb.

Daher dauerte es vom Debüt auch acht Jahre bis zum nun vorliegenden Zweitling „The Other“, auf dem sie all die Erfahrungen der letzten Jahre bündeln wollen. Darum gibt es hier auch nicht nur Minimal Techno (Ist der jetzt eigentlich schon retro?), sondern auf fünf der 14 Tracks auch Gäste und zum Teil – wie auf dem cool groovenden „Riot“ – gar richtigen Gesang.

Über knapp anderthalb größtenteils erfreuliche Stunden arbeiten sich die beiden durch ihre Maschinen, greifen zu Beginn „Your Attention“, lenken den Hörer ins „808 Nirvana“, erweisen „Pina“ Dausch ihre Ehre, genießen „The Luxury Of Living Day By Day“ und landen schließlich mit Murmeltier Phil in „Punxsutawney“. – 7 von 10 Pan-o-ramen


briana_allWer wie Briana Marela aus Seattle stammt, wächst natürlich mit der Klampfe in der Hand auf (übrigens, wer die MTV-Unplugged-Cobain-Strickjacke braucht, die wird gerade versteigert!). Doch dann kam sie dort raus und beschäftigte sich neben der Kunst der Komposition auch intensiv mit der Computertechnik.

Für ihr zweites Album „All Around Us“ sammelte sie auf Kickstarter die Reisekosten nach Reykjavik zusammen und nahm jenes dort mit Alex Somers (Lebensgefährte und Produzent von Sigur Ros‘ Jonsi) sowie einem isländischen Streichquartett auf. Gut angelegte Reisekosten, denn auf dem Album klingt die Briana tatsächlich wie eine jener zauberhaft verwunschenen Vulkanelfen.

Der vielschichtig gern auch mal übereinander gemischte Gesang, die dezent, aber klug gesetzten Streicher und die verspielten elektronischen Details machen dieses Album zu einer echt entdeckenswerten Soundreise (mal abgesehen davon, dass man sowieso mal Island besuchen sollte, eher als Seattle auf jeden Fall). – 7 von 10 Eyjafjölldingense


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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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