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IAMX – Metanoia

IAMX_LP_Metanoia_J_01Wenn bei öffentlichen Therapien – und als diese bezeichnet Chris Corner IAMX ja selbst – immer solche Ergebnisse herauskommen sollten, müsste es viel mehr davon geben. Doch bevor wir diesbezüglich eine Petition starten, unterhalten wir uns doch erst einmal über „Metanoia“.

Es ist bereits das sechste Album, seitdem Corner die Sneaker Pimps gegen den Alleingang als IAMX eingetauscht hat. Eines, dem eine harte persönliche Leidensgeschichte vorausging. Doch Depression und Schlaflosigkeit hat Corner nun überwunden (zumindest derzeit, wir hoffen natürlich endgültig, aber so etwas weiß man ja leider nie), seinen Lebensschwerpunkt aus Berlin nach L.A. verlegt und ein sonniges Gute-Laune-Album aufgenommen.

Nicht.

Natürlich nicht. Der Mann hätte uns dann wohl auch enttäuscht. Stattdessen verarbeitet er seine Dämonen gekonnt zum düsteren Tanz der Maschinen. Und von denen hat er dieses Mal eine ganze Menge aufgefahren. Jedenfalls klingt das Album danach, hier wird eine Menge Druck erzeugt, verarbeitet und abgebaut. So synthielastig waren IAMX lange nicht.

Herausgekommen sind auch einige der stärksten IAMX-Songs bislang. Gleich am Anfang landet das gewaltig drängende „No Maker Made Me“ mit Wucht in der Magengrube, bevor mit der Single „Happiness“ ein geradezu euphorischer Synthiepophit gelingt (dessen Text aber keineswegs von purem Glitzerglück deutet, ganz im Gegenteil). „Say Hello Melancholia“ macht seinem Namen alle Ehre, während „The Background Noise“ vom scheinbaren Idyll in immer dringlichere Höhen steigt.

Es gibt ja auch immer die schrägen Ausreißer auf IAMX-Alben. Hier wartet man darauf bis zu den Songs 8 und 9. Erst kommt „Oh Cruel Darkness Embrace Me“ auf einem Hip-Hop-Beat daher, während Corner am Mikrofon zusehends durchdreht, bevor es in „Aphrodisiac“ vollends um ihn geschehen ist und er mit Matt Bellamy im Technoclub um die Wette zu falsettieren scheint.

Zum Ende hin glätten sich die Wogen in Corners Seele dann wieder, am Schluss kommt man doch noch irgendwie optimistisch aus dem Album. Wünschen wir ihm das Beste – und uns mehr solche Alben.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4/5)

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www.iamxmusic.com
www.facebook.com/IAMXOFFICIAL

Themen: Schlagwörter
Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

7 Kommentare

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  1. Liebe die Musik von IAMX jetzt schon seit 2009,und das Konzert im November in Leipzig, war absolut großartig,!

  2. GENIAL!!!

    Hat für mich DM längst überholt!!!!!!

  3. Für mich ist IAMX-Metanoia das Album des Jahres. Die Musik von IAMX ist sicher nicht (Gott sei dank) für die breite Masse geeignet aber ich mag diesen Spagat zwischen melancholischem Art-Pop und düsterem Electrosound plus die Stimme von Chris Corner. Ein in sich stimmiges Album wo man sich sicher keine Songs erst „schön hören“ muss… Anspieltipp sind No Maker Made Me, Happiness, Say Hello Melancholia, und The Background Noise.

  4. IAMX - Chris Corner ist genial!

    Album des Jahres! Und Konzert des Jahres – eine Therapie für alle! Und wo kann man einen Sänger anfassen, wenn er sich in die Menge gleiten lässt? In Köln so geschehen! Ein unvergessliches Erlebnis für uns. Danke an meine 2. Lieblingsband (nach DM)!

    • Dem kann ich nur zustimmen. Das Konzert von IAMX war(auch in Leipzig) eines der besten Konzerte überhaupt – und ich war schon auf verdammt vielen! IAMX ist der Hammer!

      Gruss Mike

    • Ja, auch ich muss mich anschliessen. Auch in Frankfurt gab es Stagediving von Chris Corner. Kirche Sankt Peter sehr coole Location. Sammi Doll und Janine Gezang wunderbar „crazy“. Songs voller Energie und ordentlich Druck.
      Leider ist die IAMX Tour zu Ende aber ich empfehle allen Freunden der elektronischen Musik ein Konzert zu besuchen, sobald sich die Gelegenheit ergibt!!

    • Auch in Berlin war es wieder fantastisch, es gibt nicht viele Konzerte die dermaßen von Energie strotzen. Ich hab mich lange aufs Album und die Tour gefreut und wurde nicht enttäuscht. Das einzige was mich am Album stört, wenn man es denn so nennen will, ist das einige Songs irgendwie zu kurz sind. Aber sonst eine fantastische Scheibe die Chris da zusammengebaut hat. Von lauten bis leisen Tönen beherrscht der Mann perfekt. Ich muss glaub ich nicht erwähnen was für ein toller Sänger er ist. Im August holen sie quasi ihren Auftritt beim MeraLuna nach der ja vor 2 Jahren leider ausfiel. Oh Happiness.

      Enjoy!!!

Kommentare sind geschlossen.

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