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Peter Heppner – solo

heppner_soloIch weiß ja nicht, wie es dem geschätzten Leser geht, aber mir ging der Herr Heppner zuletzt schon fast auf die Nerven. Ein Gastauftritt nach dem anderen, bei einem seichten Projekt nach dem nächsten, das konnte es doch nicht gewesen sein für jemanden, der mit Wolfsheim immerhin ein wenig Electro-Pop-Geschichte geschrieben hat. Doch bevor jetzt die Kommentare den Lynchmob rufen, widmen wir uns seinem ersten Soloalbum. Und das ist dann – der mäßigen Vorabsingle zum Trotz – doch ein recht schönes geworden.

Also: Zu Wolfsheim ist viel geschrieben worden, die eingängige Mischung aus elektronischer Popmusik und markantem Gesang konnte so einige verdiente Erfolge feiern. Nun liegen Wolfsheim auf Eis, die internen Querelen zwischen den Mitgliedern lassen eine längere Eiszeit erahnen. Doch eigentlich kann der Fan dieser Art Musik sich leicht trösten, denn das Solodebüt Peter Heppners namens, äh, „Solo“ klingt im Prinzip nicht so viel anders.

Was durchaus positiv gemeint ist. Der Autor hatte da ganz andere Befürchtungen. Ein Abdriften Richtung platt-pathetischen Deutsch-Pops zum Beispiel. Oder ein mit Gastauftritten aufgepimptes Nichts. Doch nein, das hier ist eine recht geschlossene – und inhaltlich ziemlich persönliche – Platte, die klassischen Electro-Pop mit ruhigeren Tönen verknüpft (ähnlich wie bei Wolfsheim also, doch genug davon).

Die (musikalisch) doch recht eindimensionale Single „Alleinesein“ entpuppt sich dabei als vielleicht sogar schwächstes Stück des Albums. Sie ist eines von drei Stücken, die mit dem allseits bekannten Produzenten José Alvarez-Brill (u.a. DE/Vision) in Berlin aufgenommen wurden. Die anderen beiden – das ebenfalls flotte, aber viel dynamischere „Vorbei“ und das streichergetragene „Walter (London or Manchester)“ – machen eine wesentlich bessere Figur.

Die übrigen sieben Songs wurden mit dem erfahrenen Schotten Peter-John Vettese (tätig für Größen wie Frankie Goes To Hollywood, Annie Lennox oder die Pet Shop Boys) in London aufgenommen. Sicher auch dadurch bekommt das Album eine gewisse Vielseitigkeit, die man vielleicht nicht erwartet hätte. Die Stücke im ruhigen bis mittleren Tempo überwiegen dabei. Vom elektronisch schleppenden Opener „Easy“ über das vom Piano dominierte und inhaltlich düstere „Suddenly“ (an wen das wohl gerichtet sein könnte?), das opulente „Being Me“ bis zum elektronisch-düsteren und doch hoffnungsvollen Abschluss „Das geht vorbei„. Dazwischen gibt es aber immer rechtzeitig mehr Geschwindigkeit, so das keine Eintönigkeit einziehen kann. Dafür sorgen die fast schon rockige Hasstirade „I Hate You“ (sicher etwas platt getextet, aber man hat solche Stimmungen) und der fein mit einer Akustikgitarre abgeschmeckte Electropop von „No Matter What It Takes„.

Insgesamt ist Peter Heppner mit seinem „solo“ ein gutes Popalbum gelungen, das sicher Schwächen hat, aber von der Liebe zur Melodie, einer starken Produktion und nicht zuletzt seiner markanten Stimme getragen wird.

(Addison)

P.S. Ab Ende des Jahres ist Peter Heppner live mit vierköpfiger Begleitband unterwegs!

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

7 Kommentare

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  1. Also ich kann mich Icke nur anschliessen. Mir gefällt das Album :)

  2. man hätte auch „wolfsheim“ auf das cover druckem können. ;-) die stimme ist halt prägend.
    mir gefällt das album.
    cu icke

  3. Nichts wirklich neues viele Lieder sind sehr einfallslos und schlecht arrangiert…na das war wohl nichts Peter…Da gibts im Moment deutlich besssere Musiker…

  4. schade das das „solo“ album wie das letzte von wolfsheim klingt. ein wenig casting shadows hört man schon.

  5. die stimme von heppner nervt eh nach ner weile immer das selbe gejammer

  6. Bei dem gestreite der beiden ist mir die Lust deren musik zuhören vergangen. Sehr Sehr traurig…aber die Geldgier herrscht auch bei den zwei Menschen…Kann die Musik leider nicht mehr ernst nehmen…:-(

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