Das amerikanische Trio God Module hat sich, verglichen mit den ersten Scheiben, dieses Mal etwas mehr Zeit gelassen, um seinen neuesten Junior fertigzustellen. Auf der „The Magic In My Heart Is Dead EP“ bewegen sich die Jungs in gewohnt elektronischen Gefilden – irgendwo zwischen Club- und Filmmusik. Schützenhilfe gibt es dieses Mal unter anderem von Project Pitchfork und den Ashbury Heights, die sich die neuen Tracks zur Brust genommen haben.
Fast scheint es, als hätten God Module ihre Harsh-Electro Zeiten hinter sich gelassen, wenn der EP Opener „The Magic In My Heart Is Dead“ ertönt. Noisige Synthies vermischen sich mit dunklen, sphärischen Flächensounds und vereinzelten Orgelspielereien. Nix also mit dicken Bässen und treibenden Rhythmen. God Module zelebrieren hier ein Stück weit musikalische Kunst, die sich deutlich vom Rest des Silberlings abhebt.
Druckvoll startet das Trio im Anschluss mit „A Minute To Midnight“ den Angriff auf die Tanzflächen. Nicht zu hart und nicht zu zart, dafür aber mit der gewohnt verzerrten Stimme bollert der Track gefällig durch die Boxen. Mit „Art“ und „Skeptical“ geht es ähnlich clubtauglich weiter, wenn auch wenig innovativ.
Die Songs sind von ihrer Machart solide produziert, heben sich aber auch nicht großartig aus der großen Masse der Harsh-Electro Veröffentlichungen ab.
Mit dem Gary Numan Cover „Me, I Disconnect From You“ zeigen sich God Module nochmal von einer leicht wavigen Seite und setzen dabei verstärkt auf Synthiesounds mit leichtem Retro-Touch.
Kommen wir also zu den sechs Mixes, die diese EP abrunden. Technoid geht es da mit dem Shiv-R Mix von „A Minute To Midnight“ los, bevor die Ashbury Heights mit ihrem Mix von „Art“ ganz neue Töne anschlagen. Locker leichte Synthiesounds flirren plötzlich aus den Boxen, lediglich der nach wie vor verzerrte Gesang erinnert hier noch an das Original. Auch wenn der Remix etwas nach Euro-Dance klingt, haben die Ashbury Heights hier erfolgreich den Remix-Hammer geschwungen.
Ähnliches gilt auch für den Mix aus dem Hause Project Pitchfork, die sich zwar ein wenig deutlicher an dem Original orientiert haben, dennoch aber einen erstklassigen Beitrag abliefern, der insgesamt sogar besser gefällt als das Original.
Die Mixes von System Syn und Aesthetic Perfection schaffen es ebenfalls auf Anhieb zu gefallen und werten die EP zusätzlich auf, orientieren sich dabei aber überwiegend an dem jeweiligen Original.
„The Magic In My Heart Is Dead EP“ glänzt weniger durch die neuen Songs von God Module, als durch die entsprechenden Remixes. Ein Umstand, der diese sonst eher durchschnittliche EP klar aufwertet und den Silberling für Fans der härteren elektronischen Klänge zu einer durchaus lohnenswerten Anschaffung macht.