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Gary Numan – Splinter (Songs from a broken mind)

numan_splinterIst es nicht eine Schande, dass Gary Numan hierzulande bei den meisten nur für seine frühen Hits („Cars“, „Are ‚Friends‘ Electric?“) berühmt ist, während er international vielen als Vorbild gilt und seit über 30 Jahren beständig ein gutes Album nach dem anderen abliefert? Ist es. Lasst uns dies ändern und „Splinter“ preisen!

Der Autor wollte mit seiner Rezension so lange warten, bis er Gary Numan endlich einmal live zu sehen bekäme. Dies gelang nun im schönen Glasgow (zwei Tage nach einer gewissen Band aus Basildon…), und nachdem die Synapsen sich von der effektvollen Lightshow erholt haben, können wir uns jetzt also über die „Songs aus einem gebrochenen Geist“ hermachen.

Wer nun tatsächlich nur die frühen Klassiker des Synthesizer-Pop (und die sind ja auch toll!) kennen sollte, wird sich über die Härte und den Sound wundern. Alle anderen wissen bereits, dass Numan sich auf den vielen Alben seitdem deutlich verändert und weiter entwickelt hat. Nicht umsonst ist Trent „Nine Inch Nails“ Reznor einer seiner größten Fans. Denn Numan ist einer der Pioniere dunkler Industrial-Sounds.

Dicke Synthiewände und kräftige Gitarrenunterstützung zu nahezu immer düsteren Songs, das ist sein Markenzeichen und das führt er auch hier weiter. Klar, der Songaufbau ist oft recht ähnlich, da wird erst einmal neblig und drohend Atmosphäre aufgebaut, meist mit leicht verschlepptem Tempo. Dann steigert sich der Song, gerne mit Refrain, später folgt oft noch ein Break… … … hier lässt der Altmeister die Maschinen auch hin und wieder mal ganz stoppen, bevor der Song zum Abschluss gebracht wird.

Mustergültige Beispiele der gehobenen Numan-Liga finden sich auf „Splinter“ einige: Der leidende Opener „I Am Dust“, das finstere „Here In The Black“ oder das mit schick-metallischen Sounds punktende „The Calling“. Gelegentlich wird in Details variiert: Bei dem NIN-esken „We’re The Unforgiven“ dürfen die Gitarren stärker braten und „Who Are You“ ist richtig szene-oldschool geraten. Dafür ist „Lost“ eine fast zerbrechliche Ballade, während die Single „Love Hurt Bleed“ einfach mal richtig Gas gibt.

Und über alldem thront der 55-jährige Gary Numan mit Kajal um die Augen und Zylinder auf dem Kopf und haucht dem ganzen Schmutz mit seiner unverkennbaren Stimme doch irgendwie Wärme und Seele ein. Well done!

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P.S. Die seltene Gelegenheit, Gary Numan live im deutschsprachigen Raum zu sehen: 15.02. Frankfurt, 16.02. Köln, 17.02. Hamburg, 18.02. Berlin, 19.02. Dresden, 22.02. Wien, 23.02. St. Gallen

http://youtu.be/Belfmm1AylE

www.numan.co.uk
www.facebook.com/GaryNumanOfficial

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

5 Kommentare

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  1. Cooles Album

    Danke Gary, I liebe fast jeden Song seit dem ersten Mal spielen. Gleich gekauft bei Google Play. Cool, nun überall dabei.

    Lang ist es her, dass ich nach England gefahren oder geflogen bin, um Gary live zu sehen: Outland Tour 1991, Premier Tour 1996 oder 1997 (was war das nochmal?) … Auch in Deutschland hab ich ihn später mal in Frankfurt und München gesehen. Schade, dass ich mir die Telekon und Pleasure Principle Tour entgehen hab lassen, aber wenn man mal Familie hat, geht das nicht mehr so problemlos, wie ungebunden. Aber es gibt ja auch Live-Mitschnitte:-)

  2. Klasse Numan

    Addison –ganz klasse kommentiert-kann dir nur recht geben! Das album ist genial! freue mich auch auf köln -oder ffm ihn zu sehen!

  3. Geilomat…! Ick freu mir wie ein Schnitzel! Hab schon lange gewartet den alten Mann mal live zu sehen. :-)

  4. top

    kann ich nur empfehlen… für mich mit sicherheit eines der besseren alben 2013… nach placebo und covenant enttäuschung macht autofahren wieder mehr spass…

Kommentare sind geschlossen.

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