Im letzten Jahr erfรผllten sich Vince Clark und Andy Bell mit ihrer Akustik-Tournee einen lange gehegten Traum. Neben Konzerten in den U.K., Deutschland und รsterreich fรผhrte die Tour auch in die U.S.A., wo auch der vorliegende Mitschnitt mitgefilmt wurde. Diesmal prรคsentieren Erasure einen Querschnitt ihrer Hits in einem vรถllig neuem Gewand, das komplett ohne die sonst so geliebten Synthies auskommt. Begleitet von diversen Gastmusikern gibt es eine Mischung aus Unplugged und Country-Interpretationen von Hits wie z.B. „Oh L’Amour“, „Blue Savannah“, „Sometimes“ oder „Ship of Fools“ zu hรถren.
Aufgenommen wurde der Gig in Nashville, Tennesse, einer Hochburg fรผr Country-Musik. Im Intro der DVD wird die Venue noch etwas genauer vorgestellt, bevor es mit dem balladesk gehaltenen „Boy“ los geht. „Blue Savannah“ schlieรt sich in einer vรถllig untypischen Country-Version an, die beim ersten Hรถren durchaus gewรถhnungsbedรผrftig ist, aber eindrucksvoll beweist, dass die Musik von Erasure durchaus auch in diesem Musikgenre funktioniert.
รhnlich aufgebaut sind auch „Victim of Love“, „Sometimes“ und „Stop!“, die allesamt durch den typischen Country-Stil geprรคgt sind.
Demgegenรผber stehen die eher ruhig gehaltenen Tracks „Oh L’amour“, „Alien“, „Breathe“ oder auch das wunderschรถn dargebotene „Ship of Fools“.
Love to Hate You erhรคlt durch die dezent eingesetzten Drums noch einen leichten sรผdamerikanischen Touch, was ihn deutlich vom Rest abheben kann. Mit A Little Respect gibt es zum Schluร noch eine wunderschรถne Version dieses All-Time-Klassikers der Band.
Als Bonus enthรคlt die DVD u.a. noch die Songs „Stay With Me“ und „Love Affair“, die man jedoch separat im Menรผ anwรคhlen muss.
Mit den „Fancam Songs“ die, wie der Name schon sagt, von einzelnen Fans gefilmt und zur Verfรผgung gestellt wurden, wird die DVD noch ein wenig aufgelockert. Durch die Fanfilme von „Blue Savannah“ und „Sometimes“ wird der typische „Bootleg-Flair“ auf eine offizielle DVD gebannt, was sicherlich zur gesamten Auflockerung beitragen kann und das Konzert nochmal aus einer vรถllig anderen, nรคmlich der Perspektive der Fans, zeigen kann.
Im Gegensatz zu den letzten Tourneen verzichten Erasure auf groรe Bรผhnenbilder. Auch Andy Bell bleibt geradezu untypisch angezogen. Die Kamerafรผhrung kommt ohne groรe Spielereien aus und gibt die Band so wieder, wie sie an jenem Abend zu sehen war – pur und echt. Der 5.1 Sound ist sehr gut abgemischt und lรครt das heimische Wohnzimmer zum privaten Konzertort avancieren.
Abgerundet wird die DVD noch durch die interessante Dokumentation „The Road To Union Street“, indem neben diversen Interviews mit Vince Clark und Andy Bell auch der verantwortliche Produzent dieser DVD, Steve Walsh, zu Wort kommt. Hierdurch erhรคlt man noch einen tieferen Blick hinter die Kulissen und in die gesamte Arbeit, was wirklich interessant ist.
Als Bonus liegt der DVD dann noch eine Audio-CD bei, die viele der gespielten Songs der DVD fรผr den heimischn CD-Player bereithรคlt.
Fรผr Fans von Erasure dรผrfte diese DVD ein unausweichliches Must-Have sein, das insbesondere durch seine wirklich interessanten Neuinterpretationen der einzelnen Tracks glรคnzen kann. Auch die restlichen Goodies auf der DVD dรผrften gerade fรผr Fans informativ ein.