Nach dem Release von Noob sind Steffen und Thomas derzeit unterwegs um ihren neuesten Streich live zu präsentieren. Tourauftakt war am Samstag in Erfurt, weiter ging es danach in Köln und Essen, bevor es die beiden nach drei Jahren das erste Mal wieder nach Ostwestfalen bzw. Bielefeld trieb. Im Gepäck? Eine Menge Hits und Neues sowie zwei Vorbands.
Der Ostwestfale an sich ist ein gemächlicher Mensch, der bisweilen etwas braucht um warm zu werden oder sogar kalt bleibt – diesen Umstand mussten wir leider anno 2004 beim De/Vision Konzert in Bielefeld beobachten, obwohl die Band wirklich voll bei der Sache war.
Mit diesem Wissen im Hinterstübchen begaben wir uns dennoch nach Bielefeld ins „Stereo“, wo Steffen und Thomas erstmalig zu Gast waren. Nach den Vorbands Akanoid und Michigan verdunkelte sich der Saal und mit einem langsamen und eher ungewöhnlichen Opener, Deep Blue, wurde der Konzertabend eröffnet.
Thomas thronte in der Mitte der Bühne hinter seinen Keyboards und einem i-Book. Rechts auf der Bühne befand sich der (neue) Drummer Markus Köster und links Lars Baumgart, der ein Mal mehr mit griffigen Riffs auf seinen Gitarren den Songs das kantige Live-Gesicht verlieh.
Präsentierte sich das neue Album doch sehr elektronisch und etwas „back to the roots“, gab es bei den überarbeiteten Live-Versionen wesentlich rockigere Töne zu hören. Auch sonst überraschten De/Vision mit einer sehr gut gewählten Setliste, die aus den letzten 16 Jahren zusammengestellt wurde.
So gab es neben Klassikern wie Try To Forget, Dress me when I bleed oder I Regret auch neuere Songs aus den letzten Jahren zu hören. Hauptaugenmerk lag aber auf dem aktuellen Album, aus dem insgesamt neun Songs präsentiert wurden. Das Publikum dankte es der Band schon bei den ersten Tönen und feierte, sang und klatschte kräftig mit. Einen ganz besonderen Moment schenkten die Feiernden nicht nur sich selbst, sondern auch der Band, als diese nach Your Hands On My Skin die Bühne verließ und die Fans gute 4 Minuten den Song weitersangen um so die erste Zugabe einzufordern. Sichtlich beeindruckt kehrten die vier Musiker zurück auf die Bühne und setzten nochmals mit „Your Hands On My Skin“ an, um kurz danach mit einer genialen Version ihrer aktuellen Promo-Single Flavour of the Week weiterzumachen.
Nach der insgesamt fünften Zugabe, Strange Affection, war das Konzert dann leider auch schon vorbei.
Fazit 1:
Die Ostwestfalen können schwer überraschen, denn das Publikum war im Vergleich zu 2004 völlig ausgewechselt und super drauf! Das hat dem Konzert den richtigen Kick verliehen.
Fazit 2:
De/Vision haben eine tolles Konzert abgeliefert. Die LED Projektionen geben der gesamten Show das gewisse Etwas und beleben die Bühne ungemein. Auch die Umsetzung der neuen (und alten) Songs ist besser als je zuvor gelungen. Man sollte jedoch wissen, dass De/Vision keinen reinen Synthie-Pop live zelebrieren, sondern grundsoliden „Synthie-Rock“.
Fazit 3:
Jeder der noch die Chance hat eines der kommenden Konzerte zu besuchen, sollte diese nutzen. Es lohnt sich!
Setliste (Bielefeld!):
1. Deep blue inkl. Intro
2. What it feels like
3. Obsolete
4. Addict
5. God is blind
6. Freedom
7. Dress me when I bleed
8. Life is suffering
9. New drug
10. Nine Lives
11. Love will find a way
12. The End
13. The far side of the moon
14. Living fast dying young
15. Your hands on my skin
Zugabenblock 1
16. Flavour of the week
17. I regret
Zugabenblock 2
18. Re-invent yourself
19. Try to forget
20. Strange affection
Weitere Tourdaten:
27.09.2007 Dresden, Röschenhof
28.09.2007 Hamburg, Markthalle
29.09.2007 Magdeburg, Factory
30.09.2007 Rostock, Mau Club
02.10.2007 Leipzig, Anker
03.10.2007 Frankfurt, Batschkapp
04.10.2007 Stuttgart, Röhre
05.10.2007 Hannover, Capitol
06.10.2007 Lodz (PL), Dekompresja
07.10.2007 Berlin, Columbia Club
23.11.2007 UK, Bristol, Bierkeller (mit MESH)
24.11.2007 UK, Manchester, Satan`s Hollow (mit MESH)
25.11.2007 UK, London, Electric Ballroom (mit MESH und weiteren)
18.01.2008 E, Madrid, Caracol
19.01.2008 E, Barcelona
Alle Fotos C. by www.black-cat-net.de (Daniela Vorndran)
Ich habe das Konzert in Essen genießen dürfen.
Toll!
Aber: Wieder einmal fand ich die E-Gitarre zu dominant. Die digitalen Sounds sind total unter gegangen. Schade.
Der Drummer war dafür eine echte Bereicherung, hat eine schöne Dynamik eingebracht.
stimmt, ich hatte mit steffen darüber gesprochen und bin nun selbst etw. durcheinander gekommen ;)
Nach Erfurt und Köln ging es nicht nach Bochum, sondern nach Essen. Auch wenn Steffen Essen auch für Bochum hielt!
Ansonsten: Geiles Konzert, kann mich da nur anschließen, hätte ich auch nicht für möglich gehalten.