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"Das Gefühl der Freiheit ist uns schon sehr wichtig."

DE/VISION: Exklusiver Download und Teil 2 des großen Interviews!

Gestern gab es Teil 1 unseres großen Interviews mit Steffen von DE/VISION. Und heute folgt die Fortsetzung (Und nicht vergessen: Seit heute ist auch „13“ draußen, also die digitale Version). Und als Krönung haben wir noch einen brandneuen Gratis-Download für euch – und zwar die Extended Version der aktuellen Single „Who Am I“!

Und damit fangen wir auch an, hier ist der Download (den es in den speziellen Bonuseditionen des neuen Albums „13“ und auf der Maxi geben wird), den könnt ihr dann gleich hören, während ihr Teil 2 unseres Interviews lest:

Jetzt downloaden:
DE/VISION – Who Am I (Extended Version)

Wo waren wir im Interview stehengeblieben? Ach ja, Steffen sagte gerade zu den Erwartungen, wie das neue Album ankommt:

Steffen: Wir können uns jetzt nicht vorstellen, dass es hinten runterfällt, dafür sind die bisherigen Reaktionen einfach zu positiv. Aber man weiß es nie, wir haben ja auch schon einiges erlebt, ich sage nur „Void“.

dm.de: Mein Favorit!

Void“ ist wahrscheinlich auch so ein Album, das für viele mit der Zeit gewachsen ist.

Manche hat es anfangs vielleicht etwas verschreckt.

Ja. Wir wussten auch beim neuen Album nicht genau, wie die Leute auf die Gitarren reagieren, die ja doch, mehr als eigentlich gedacht, wieder stattfinden. Als wir mit dem Album angefangen haben, war das nicht so geplant, dass wir da viele Gitarren drin haben. Aber das war dann im Prozess der Produktion, auch weil einer unserer Produzenten ein sehr guter Gitarrist ist. Beide Produzenten arbeiten bei Fender. Der Ken ist eigentlich im Management tätig, das Produzieren ist eher sein Hobby, und so eine Produktion hat er auch noch nie gemacht. Ich weiß auch nicht, ob er es gemacht hätte, wenn er gewusst hätte, wie viel Arbeit es ist [lacht].

Der Produzentenwechsel von Schumann & Bach zu Ken Porter und Stan Cotey, wie kam es dazu?

Den Ken kennen wir schon länger. Er ist ein ganz großer DE/VISION-Fan und war schon Anfang der 90er auf Konzerten, wo uns noch fast keiner kannte. Irgendwann kam es dann zu einer Zusammenarbeit, so 2004, bei „Aimee“. Da hat er, glaube ich, seinen ersten Remix für uns gemacht. Der Vorteil ist auch, dass er gut deutsch spricht, dadurch, dass er in Deutschland gelebt hat. Das macht den Kontakt ein bisschen einfacher. Irgendwann hat er dann erstmals ein Album für uns gemastert, als wir mit dem eigenen Label angefangen haben.

Nach „Rockets & Swords“, der letzten Arbeit mit Schumann & Bach, hat man – obwohl mir das Album nach wie vor gefällt – doch gemerkt, dass irgendwie der letzte Kick fehlt. Ein solides Album, aber irgendetwas, die Magie oder wie man das auch nennen will, hat gefehlt. Die Einsicht kam mir so nach und nach, und letztes Jahr auf der Amerika-Tour habe ich mit Thomas gesprochen, ob wir nicht mal etwas Neues ausprobieren wollen. Schumann & Bach haben auch einfach viel zu viele andere Dinge zu tun, die machen mittlerweile viel Filmmusik, Werbung sowieso. Am Ende hatte ich so ein bisschen das Gefühl, dass da immer wieder etwas reingeschoben wurde, man war nicht so konzentriert bei der Sache. Das verstehe ich, man muss ja auch Geld verdienen, denn mit einer Band zu produzieren, damit verdient man nicht mehr so viel Geld. Aber für uns als Künstler war das manchmal schon ein bisschen ätzend. Ich bin eher jemand, der sehr fokussiert ist.

Dann haben wir uns auf der Tour in Amerika mit Ken getroffen, und da haben wir ihn gefragt, ob er unser nächstes Album produzieren will. Da war er erstmal baff. Er hat durch seinen Hauptberuf eigentlich auch sehr viel um die Ohren, aber er wollte das unbedingt machen. Dann haben wir angefangen, anfangs war alles auch etwas kleiner geplant [lacht], aber wir haben schnell gemerkt, dass wir den Leuten – auch durch diese Pledge-Kampagne – ein bisschen mehr bieten müssen als nur 12 Songs. Wir haben auch noch nie so viele Songs produziert, das ist der Wahnsinn. Mit den Mixen waren das dann 20 Stück. Das hat uns dann auch an die Grenzen gebracht, es war gut, als es fertig wurde. Irgendwann muss der Punkt da sein, wo du sagst, jetzt ist Schluss.

Wie lange habt ihr insgesamt an dem Album gearbeitet?

Wir haben im Juli angefangen und dann ging das bis Mitte April.

Eine ordentliche Zeitdauer. Dafür klingt es aber auch ein bisschen anders als die letzten Alben. Zwar drin im DE/VISION-Kosmos, klassischer Synthiepop, aber irgendwie druckvoller, finde ich. Mit ein paar mehr Kanten drin. Mir persönlich war es zuletzt teilweise ein bisschen zu glatt. Waren die Soundveränderungen geplant oder hat sich das – du hast das mit den Gitarren ja eben schon angedeutet – dann im Laufe der Aufnahmen ergeben?

Ja, wir haben einfach gesagt, der Wechsel muss sein, wir wollen mal wieder frischen Wind reinbringen. Auch selber ein bisschen weg von diesem „Man weiß, was man bekommt.“ Schumann & Bach sind definitiv sehr gute Produzenten, da werde ich nichts anderes erzählen, aber da ist auch irgendwann der Punkt erreicht, wo man nicht mehr weiß, wo will man mit der Band noch hin? Wir haben ja schon seit 2003 mit den beiden zusammengearbeitet, das nutzt sich halt auch irgendwann mal ab. Wir wollten auch für uns eine neue Motivation, wussten aber am Anfang nicht, was uns erwartet. Ich habe dann im Juli die ersten Demos geschrieben und nach Amerika geschickt. Das wurde alles sehr positiv von Ken angenommen, und dann hat er angefangen, daran zu arbeiten. Das Spannende war: Wir haben nicht zusammengesessen, sondern jeden machen lassen. Es war ein sehr freies Arbeiten. Es gab kein Controlling, wo jemand dabeihockt, auch bei den Vocals nicht. Ich bin auch immer mehr davon weg, dass Leute dabei sind, wenn ich Vocals einsinge. Ich mache das lieber für mich alleine, da kann ich rumrennen, wie ich will. Ich mache das zu Hause, da habe ich teilweise noch den Schlafanzug an.

Herr Gore hat ja angeblich einmal sogar nackt gesungen.

Das glaube ich ihm sogar. Ich würde zwar nur nackt singen, wenn ich wirklich wüsste, da guckt keiner zu [lacht]. Also wenn man da Bock drauf hat, soll man das ruhig alles machen. Das Gefühl der Freiheit ist uns schon sehr wichtig, war es immer schon und bei diesem Album sehr extrem. Thomas konnte seine Texte schreiben, wie er wollte. Natürlich haben wir dann auch darüber geredet, wenn irgendetwas war oder Thomas sich unsicher war. Ich sage ihm immer, so lange ich einen Zugang dazu finde, kannst du schreiben, was du willst. Wir wissen ja auch, was wir schreiben können. Ich bin zum Beispiel kein Fan von vulgärer Sprache. Das mag ich nicht so, passt auch nicht zu mir als Typ. Solche Ausdrücke wie „Fuck“ oder so benutze ich ja auch selber nicht wirklich, das ist auch nicht meine Welt.

Fortsetzung folgt (dann u.a. mit detaillierten Aussagen zu einzelnen Tracks des Albums, zu Tourplänen und zur aktuellen Politik)!

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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