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Der Review-Weihnachtskalender – Türchen 13 bis 15: Shout Out Louds, Tricky und Kölsch

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Der Review-Weihnachtsmann lässt ausrichten: Sorry! Er war erkältet. Mit dem Schlitten über die zugigen Dächer geflogen und die Mütze vergessen. So was kommt von so was. Nun reicht er aber eiligst die fehlenden Kalendertürchen nach.

Die Shout Out Louds sind seit geraumer Zeit Garanten für wunderbar eingängigen Indie-Pop. Die Wechselgesänge zwischen Adam Olenius und Bebban Stenborg umschmeicheln das Ohr, die Melodien bleiben unaufdringlich im Raum hängen. Auch auf ihrem fünften Album enttäuschen die Schweden nicht.

Denn selbstverständlich shouten sie auch auf „Ease My Mind“ keineswegs loud out, was ihnen durch die Gedanken fliegt. Stattdessen wird gutes, altes, klassisches Songwriting betrieben, Gitarren und Synthies kreisen um den Gesang und die Stimmung mischt sehr geschickt frühherbstliche Melancholie mit spätsommerlicher Euphorie.

Und sie fügen ihrer Diskografie ein paar schöne, neue Songperlen wie das luftige „Jumbo Jet“, das zerbrechliche „Porcelain“, das die 80er streifende „No Logic“, das entspannte Titelstück oder das schmissige „Oh Oh“ hinzu. – 7 von 10 Gutelaunemachern


Von der guten Laune zu Tricky. Das war in der Vergangenheit oft ein ziemlich großer Schritt. Der große Grummler und Mitbegründer von Massive Attack ist aber mittlerweile viel entspannter unterwegs. Die Arbeit an seinem eigenen Label False Idols ist offensichtlich in jeder Hinsicht zufriedenstellend – und schuldenfrei sei er nun auch, sagt der Künstler. Was zu einer beeindruckenden Produktivität in den letzten Jahren geführt hat.

Denn „Ununiform“ ist bereits sein 13. Soloalbum. Eines, das sich in einer imaginären Rangliste ganz bestimmt nicht in der hinteren Hälfte einordnen lässt. Der in Berlin lebende und arbeitende Tricky hat dazu wieder reichlich Gäste (Altbekannte wie Francesca Belmonte, alte Lieben wie Martina Topley-Bird, Genregrößen aus anderen Medien wie Asia Argento, neue Sterne wie Mina Rose…) eingeladen – und ist für vier Tracks sogar nach Moskau gefahren und hat mit russischen Größen wie Scriptonite, Vasiliy Vakulenko und Smoky Mo aufgenommen.

Herausgekommen ist ein Album, das klassischen Trip Hop, frischen Hip Hop, saftige Grooves, lockere Beats, eingängigen Synthpop und mehr vereint. Hier nur ein paar von ziemlich vielen Anspieltipps: „New Stole“, „Dark Days“, „The Only Way“, „Running Wild“, „When We Die“. – 8 von 10 Ununiformierten


Wenn hier über Kölsch geschrieben wird, wird unser Seitenadministrator immer gleich durstig. Verstehe ich gar nicht, denn erstens ist das kein Bier, und zweitens geht es natürlich um Rune Reilly Kölsch – und der kommt auch noch aus Dänemark. Der Herr hat nun sein drittes Album veröffentlicht und zieht dabei seinen Stil konsequent durch.

Das beginnt mit dem Albumtitel – nach dem Debüt „1977“ (seinem Geburtsjahr) und dem Nachfolger „1983“ geht es nun, richtig, ins Jahr „1989“. Während das Debüt noch diverse Tracks versammelte, von denen einige, v.a. die clubbiger-technoiden, schon vorher Singles waren, ist aus Kölsch nun durchaus ein richtiger Albumkünstler geworden, der gern Autobiografisches in den Sound einfließen lässt.

Demnach war 1989 ein graues Jahr in der Hippiekommune Christiania, gleich drei Tracks tragen diesen Titel (auf Dänisch, Englisch und Deutsch). Größte Neuerung ansonsten: In die mal chillige, häufiger aber doch echt tanzbare Elektronik mischen sich Streicher. (Etwas) Melancholie und Leichtigkeit gehen eine gelungene Verbindung ein (äh, siehe oben, jaja, diese Nordlichter). Und einen echten Hit gibt es mit dem von der wunderbaren Aurora gesungenen „In Bottles“ auch noch. –8 von 10 Endachtzigern


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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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