Home > News > Depeche Mode legen für neues Album Fan-Anleihe auf
- Anzeige -

Vorbild David Bowie

Depeche Mode legen für neues Album Fan-Anleihe auf

Habt ihr schon bei Eurer Bank nach Depeche-Mode-Bonds gefragt? Vielleicht gibt es sie tatsächlich irgendwann. Vorerst sind die Anleihen allerdings nur ein April-Scherz von uns. ;)

Depeche-Mode-Fans wissen es längst: Im Laufe des Aprils kehrt die Band ins Studio zurück, um ihr 14. Album aufzunehmen. Über den neuen Produzenten und Ort der Aufnahmen ist noch nichts bekannt, wohl aber schon über die Finanzierung. Depeche Mode nehmen sich dabei ein Vorbild an David Bowie – und an deutschen Fußballvereinen.

In Zeiten rückläufiger Umsätze wird es für Künstler immer schwieriger, die Kosten für die Produktionen ihrer Musik aufzubringen. Dabei gilt: Je länger der Aufnahmeprozess dauert, desto teurer wird’s. Gute Musik braucht aber Zeit. Viele Bands suchen daher nach Möglichkeiten, entweder Geld einzusparen (das gelingt selten) oder zusätzliches Geld einzusammeln. Für Letzteres bieten Artist-To-Fan-Plattformen wie PledgeMusic oder Startnext ein professionelles Umfeld. Die deutschen Electromusiker von De/Vision sind ein erfolgreiches Beispiel für diese Form der Finanzierung.

Aber es geht auch ein paar Nummern größer: mit einer Künstler-Anleihe.

Delta Machine aus eigener Tasche bezahlt

Was viele Fans gar nicht wissen: Die vergleichsweise lange Produktion ihres 2013er-Albums „Delta Machine“ hat die Band aus eigener Tasche finanziert. Ein Teil der Kosten konnte dadurch im Rahmen gehalten werden, dass Teile des Albums in Martin Gores Heimstudio aufgenommen wurden. Günstig wurde das Album aber dennoch nicht – ein gutes Studio in New York und Gastmusiker haben eben ihren Preis.

Seit 2015 besitzen Depeche Mode endlich die Rechte an ihren gesamten Back Catalogue. Mit den Rechten an ihren Songs kann die Band ganz anders finanziell handeln als bisher. Was mit diesem musikalischen Schatz möglich ist, das hat der im Januar leider viel zu früh verstorbene David Bowie schon 1997 vorgemacht: er legte „Bowie Bonds“ auf. Bob Dylan tat es Bowie wenig später gleich.

Auch Depeche Mode werden 2016 zur Finanzierung ihres neuen Albums erstmals diesen Weg beschreiten. Wie der „Depeche Mode Bond“ funktioniert? Ganz einfach: Der Käufer und damit Gläubiger der Anleihe erhält mit dem Wertpapier einen Anspruch gegen den Schuldner (also Depeche Mode) auf Rückzahlung des Geldbetrags neben einer Verzinsung. Depeche Mode erhalten über die Anleihe also einen Kredit, der Käufer verdient an den Zinsen, die er dafür bekommt. Das Geld dafür kommt aus der Rechteverwertung der Songs.

Wie in der Fußball-Bundesliga

Wie die Konditionen des Depeche-Mode-Bonds konkret aussehen lauten werden, wird am kommenden Dienstag bekannt gegeben. Im Gespräch ist eine Festverzinsung von 4,3 Prozent per anno bei einer Laufzeit von vier Jahren – der typischen Zeitspanne bis zum nächsten Depeche-Mode-Album. Das Emissionsvolumen soll bei zwei Millionen US-Dollar liegen.

Die Anleihe kann von jedermann erworben werden. In der Fußball-Bundesliga sind Fan-Anleihen seit zehn Jahren ein probates Finanzierungsinstrument.

In der Musik gilt allerdings das gleiche wie im Fußball: Wer eine Anleihe kauft, erlangt damit noch lange kein Mitspracherecht über die Aufstellung. Für Depeche Mode heißt das: Egal, wie hoch euer Anleihenanteil auch sein sollte, ihr könnt darüber weder Einfluss auf die Musik nehmen noch Alan Wilder zurück kaufen.

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

Kommentare sind geschlossen.

- Anzeige -
Consent Management Platform von Real Cookie Banner