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Neue Fotos nach 30 Jahren

Depeche Mode-Fotograf Brian Griffin รถffnet sein Schatzkรคstchen

A Broken Frame - Foto: Brian Griffin.Brian Griffin gehรถrt zu den Fotografen der ersten Stunde, wenn es um Depeche Mode geht. Der Brite hat in den Anfangsjahren einige Plattencover gestaltet. Auf seiner Website hat Griffin jetzt einige Fotos aus dieser Zeit verรถffentlicht, die es bisher nicht zu sehen gab.

Was haben ein in Plastikfolie gehรผllter Schwan auf einem Zweigenhaufen, eine russische Bรคuerin mit Sichel in einem Kornfeld, ein muskulรถser Mann mit Hammer in den Schweizer Bergen und ein frisch vermรคhltes Hochzeitspaar vor einer Industriekulisse gemeinsam? Ganz klar, ihr wisst es lรคngst, das alles sind Motive der ersten vier Depeche Mode-Alben Speak & Spell (1981), A Broken Frame (1982), Construction Time Again (1983) und Some Great Reward (1984).

Brian Griffin hat mit seiner Fotoarbeiten in der ersten Hรคfte der 80er Jahre wesentlich die AuรŸendarstellung von Depeche Mode beeinflusst. Zu einer Zeit, als sich die Band um Dinge wie ihr eigenes Image noch keine Gedanken machte. Und zu einer Zeit, als noch Schallplatten gekauft wurden. Die Cover der Platten hatten allein aufgrund ihrer GrรถรŸe eine fotografische Wirkung auf der Betrachter. Um so mehr musste man sich anstrengen, um aus der Vinyl-Masse im Plattenregal positiv und mit einer visuellen Botschaft heraus zu stechen.

Brian Griffin ist das mehrfach gelungen. Eines seiner Plattenmotive hat es sogar in mehreren Magazinen in die Top-100 der besten Fotografien des 80er-Jahrzehnts geschafft. Das Foto einer russischen Bรคuerin, die mit Sichel in einem endlos erscheinenden Feld arbeitete, รผber ihr ein dramatisch wirkender Himmel, beeindruckt heute genauso wie 1982. Das Kostรผm der Frau war gestellt, der Stil bewusst dem Sozialistischem Realismus entlehnt, aber die Aufnahme verfehlte dank der famosen Naturkulisse ihre Wirkung nicht.

„Daniel Millers Gesichtsausdruck sprach Bรคnde“

Wir haben Brian gefragt, ob ihm schon wรคhrend der Fotosession bewusst gewesen sei, was ihm da gelungen war. „Wir haben uns wรคhrend des Shootings zu A Broken Frame die Polaroids angesehen und waren wie im Rausch, wie vรถllig verrรผckte Schuljungen. Ich kann das Gefรผhl kaum beschreiben. Als ich die Bilder dann zwei Tage spรคter Daniel Miller zeigte, war das nochmal etwas anderes. Und sein Gesichtsausdruck zu sehen, nochmal etwas ganz anderes“, schildert uns Griffin seine Erinnerungen.

Auf seiner Website zeigt Brian Griffin weitere, bisher unverรถffentlichte Bilder aus dieser Fotoserie. Eines Aufnahme sehr ihr ganz oben.

Des weiteren hat Griffin neue Bilder vom Shooting zum Album „Construction Time Again“ aus seiner Schatulle geholt. Sie zeigen zusรคtzliche Aufnahmen, aber auch alternative Motive, die bei der Wahl zum letztendlichen Cover zur Debatte standen. Nebenbei erfahren wir, um wen es sich bei dem sportlichen jungen Mann auf der Album-Vorderseite handelt: Es ist der Bruder von Griffins damaligen Assistenten. Ein ehemaliger Marine, was seine krรคftige Statur erklรคrt. Ein bisher unverรถffentlichtes Bild aus der Serie seht ihr hier:

Construction Time Again - Foto: Brian Griffin.

Letzte Aufnahmen aus einer uralten Stahlfabrik

Und noch ein Detail enthรผllt Griffin: Das Fabrikgelรคnde, das dem Cover der „Some Great Reward“ als Kulisse diente, befindet sich in Brierley Hill, West Midlands (frรผher Staffordshire). Bei der Fabrik handelt sich um ein still gelegtes Stahlwerk, das unter dem Namen โ€œThe Round Oak Steelworksโ€ frรผher einmal ein sehr bedeutendes Werk fรผr die Region war. Die gesamte Fabrikanlage wurde 1984, 125 Jahre nach ihrer Grรผndung demontiert. Somit ist das Albumcover auch ein zeitgeschichtliches Dokument, denn ist eines der letzten Fotos von Stahlwerk.

Dieses Video zeigt eine Autofahrt vorbei am dem weitlรคufigen Werkgelรคnde. Bei Minute 1:07 sollte ihr genau hinsehen; dieser Anblick sollte Euch bekannt vorkommen:

Damit ist die Zeitreise auf Brians Griffins Website aber noch nicht beendet. Brian zeigt dort auch noch frรผhe Fotos, die ursprรผnglich fรผr die Presse gedacht waren, aber nie verรถffentlicht wurden. Den Aufnahmen haftet noch die ganze Unbekรผmmertheit an, mit der die Band damals die ersten Schritte im Musikgeschรคft unternahm:

Ein altes Pressebild - A Broken Frame - Foto: Brian Griffin.

Fรผr Depeche Mode-Fans ist der Besuch von Brian Griffins Website absolut lohnenswert. Wer gerne eines seiner Bilder kaufen mรถchte, kann dies ebenfalls dort tun. Alle Bilder kรถnnen online bestellt werden. Die Bilder sind auf 200 Stรผck limitiert und werden von Brian Griffin persรถnlich nummeriert, hansigniert und versendet.

Brian Griffin im Internet: www.briangriffin.co.uk

(Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Brian Griffin – vielen Dank!)

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Grรผnder die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

34 Kommentare

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  1. Einfach Schรถn

    Jetzt muss ich mich einfach melden, da mir die alten DM Fots so gut gefallen. Bin ein Fan seit den 80ern und mir gefallen die Plattencover immer noch sehr gut.

    VIELEN DANK Sven und ein groรŸes MERCI!

  2. ;)

    Mir wiederum gefallen die Fotos total! Wow, sehr effektiv und die Farben harmonieren so gut zusammen. Ups, da spricht schon wieder der Kรผnstler aus mir.. Aber ich liebe diese Bilder einfach so! Und die Klamotten, die DM dort anhatten, find ich auch cool.
    Danke Sven ;)

  3. Also ganz ehrlich…ich fand die Cover und auch das komplette Image von DM zu der Zeit noch nicht so toll…Ich denke die positive, coolere Wendung kam mit Anton – seine Arbeiten sind mit den Sachen von Brian Griffin รผberhaupt nicht zu vergleichen.

  4. Unbedingt die DVDs gucken

    Die Bilder sind echt grandios. Und die Entstehungsgeschichten dazu! Z.B., was fรผr ein Riesendrama es war, den Vorschlaghammer mit in die Schweiz zu bekommen :-)) Den wenigen, die die Bonus-DVDs der CD+DVD-Editionen nicht kennen, seien eben jene besonders empfohlen.

  5. :D

    Wow, davon muss ich mir unbedingt mehr ansehen! Auch mir gehts wie Manchen hier auch. Auch ich vermisse diesen Stil von Fotos in den neueren Alben usw.. Das wird wahrscheinlich nie wieder kommen. :(
    Danke Sven, GruรŸ ;)

  6. Faszinierend

    Die Cover-Artworks von Brian Griffin waren diejenigen, die Depeche Mode am allerbesten reprรคsentiert haben.

    Auch das Video von dem Fabrikgelรคnde ist faszinierend und unwiederbringlich. Ich liebe solche ‚abandoned places‘.

    • Lustig, geht mir genauso!
      Lieblingsfilm: Stalker von Andrei Tarkovsky :)
      Depeche Mode ist spรคtestens mit „Black Celebration“ von dem abgewichen was ich ursprรผnglich mal toll fand.
      Die roten Megaphone die das Nirgendwo beschallen bei MFTM waren allerdings nochmal eher mein Ding als z.B. die Rose auf dem Violator.

    • naja – vielleicht wars auch nur weil ich neulich in einem Interview gehรถrt habe dass SoFaD ihn so beeindruckt hat – jedenfalls fand ich man kann es etwas raushรถren.

  7. Naja, Verรคnderungen ist ja wie das Salz in der Suppe. Das „Some great Reward“-Cover ruft bei mir noch immer alte Erinnerungen hervor, obwohl ich von dem Inhalt heute lรคngst nicht mehr so begeistert bin. Ein wirklich prรคgendes Plattencover! Auch das „Construction time again“-Cover, irgendwie schlicht, aber sooo passend zur Musik und zur Band! „A broken Frame“ war mein erstes aktuelle Album der Band! Ich liebe alles an dieser Platte und deshalb ist sie mein Favorit aller DM-Alben. Herrlich die „New Romantics“-ร„ra. Die Band ist immer noch toll, aber etwas undefinierbares ist fรผr immer verloren gegangen, nicht nur in musikalischer Hinsicht! Frรผher hatte man die Band nur sehr selten zu Gesicht bekommen. Das Internet hat der Band sicher einen Teil der Mystik genommen, da sie so jederzeit prรคsent ist! Frรผher zeigte sich die Band fast nur bei der Sendung „Extra-Tour“. Der Auftritt mit der Prรคmiere von „Stripped“ war atemberaubend! Leider fรผhle ich das so bei der heutigen Band nicht mehr. Als Mart noch stark von Berlin beeinflusst war, hatte er seine grรถรŸten Brillanten aus dem ร„rmel geschรผttelt! Lippenstift, Hut und Lederrock, das war so schrill und soo passend zur Musik der Band! Dave war noch unglaublich unmuskulรถs und hatte Arme wie Streichhรถlzer.

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