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DC Gore – All These Things

Wir hatten ja zeitnah das nächste Album des Monats versprochen. Hier ist es also, und wir dachten, bei der Hitze derzeit kann ein bisschen sommerlicher Synthiepop nicht schaden. Außerdem hat der Künstler einen vielversprechenden Namen.

Okay, nachdem wir euch hier so hinterhältig in den Text gelockt haben, können wir es zugeben: Es gibt keine Verwandtschaft zu einem anderen Herrn Gore (jedenfalls ist uns keine bekannt). Aber das mit dem Synthiepop stimmt. DC Gore hat sich nach der kurzen Karriere seiner Band Little Cub für den Soloweg entschieden und dabei die Eingängigkeit weiter nach oben geschraubt.

An den Beginn des Albums packt er dabei gleich große Synthesizermomente und den vielleicht epischsten Track des Albums. In den sechs Minuten von „Millenium People“ werden wir an den britischen Strand gespült, an dem Gore mit seiner einnehmenden Gesangsstimme garstige Worte in Richtung seiner brexitgepeinigten Heimat singt.

Während wir uns noch denken, dass Neil Tennant diesen Song lieben dürfte, rauschen die Wellen weiter zu „Nietzsche On The Beach“ (fabelhafter Songtitel und weiterhin sehr deutliche Lyrics), und zu den bei diesem Album permanent anwesenden Pet-Shop-Boys-Assoziationen gesellen sich Erinnerungen an New Order, ca. zu „Republic“-Zeiten.

Es gibt übrigens auch einen feinen Remix von The KVB dazu. Doch weiter zu „Need You Tonight“. Die inhaltliche Düsternis weicht einem melancholischen Liebeslied, das Tempo wird in Richtung Sonnenuntergang gedrosselt, die elektronische Power zieht aber zum Ende wieder an und geht bei „Set You Free“ nach sanftem Beginn in einem grandiosen Refrain auf.

In der Albummitte steht dann „I Like You“ – und hier ist der Rezensent noch immer etwas unentschlossen, wie er den Song finden soll. Der Text ist wieder herrlich, es wird aufgezählt, was der Protagonist nicht mag (Hip Hop, Krautrock, Techno … Marx, Elvis, Prince …), bevor zum Songtitel dem Gegenüber die Liebe (oder nur Sympathie?) erklärt wird. Doch musikalisch – ist das nun ultraeingängig oder schon Schlager? Entscheiden Sie selbst.

Auch durch „California“ zieht sich der rote Faden des Albums, vom südenglischen Strand über die Mängel des modernen Britanniens und die daraus resultierende Melancholie. Aber immer mit Humor, der auch Jarvis Cocker oder Stephin Merritt gefiele („But just because I’m reading Rousseau doesn’t mean I can’t quote Scrubs“), und sich im Songverlauf wieder einmal steigernden Beats und Sounds.

Anschließend schiebt „Sisyphus“ sein täglich wiederholendes Bergaufwerk zu erneut Pet-Shop-Boys-esken Klängen (hier kann man aber auch an Get Well Soon denken), schleppen sich traurige „Bodies“ durch einen langsamen Samba, bevor zum Finale der Titelsong nach (wie bei mehreren Tracks) holzbläsergestütztem Beginn einen doch noch hoffnungsvollen Abschluss dieses sehr erfreulichen Albums zulässt.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4/5)

„DC Gore – All These Things“ bestellen:

www.instagram.com/dcgoremusic

www.facebook.com/DCGOREMUSIC

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

2 Kommentare

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  1. Schlafmittel...

    …chrrrpüh…chrrpühzzzz….chrr…zzz…

  2. Sorry, langweilig/belang und emotionslos …verstehe nicht, dass so etwas hier gehypt wird?

Kommentare sind geschlossen.

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