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Dave Gahan: HOURGLASS – Song für Song

Anlässlich des Releases von Dave Gahans HOURGLASS veröffentlichen wir noch einmal einen Teil der Pressemitteilung zum neuen Album, in welcher Dave ausführlich über sein neues Album spricht, sowie jeden einzelnen Titel kommentiert.

„Man sagt, daß die Zeit Dinge ändert, aber schlußendlich muß man sie selbst ändern.!“ – Andy Warhol

DAVE GAHAN – HOURGLASS

SAW SOMETHING

„Diesen Song hörte ich in meinem Kopf und meinem Herzen, als ich mit dem Songwriting begann; ich konnte es kaum erwarten, ein Mikro in die Hand zu nehmen und ihn zu singen. Im Text geht es darum herumzusitzen, darauf zu warten, dass etwas kommt — eine Art Schutz, oder eine Antwort. Inzwischen habe ich gelernt, dass man losgehen und danach suchen, selbst die Initiative ergreifen muss. Dabei bin ich eher der Typ, der lieber herumsitzt und wartet; aber so läuft das nicht. Es mag seltsam klingen, aber ich glaube an eine Art göttliches Eingreifen, wenn man es zulässt. Wenn man es zulässt und nicht versucht, den Lauf der Dinge in die Richtung zu beeinflussen, die man selbst für ideal hält — worauf ich allerdings sehr viel Zeit verschwende –, dann können wirklich unglaubliche Dinge geschehen; Dinge, die man nie erwartet hätte. Aber dazu musst du selbst die Initiative ergreifen. Für mich ist dieser Song der Ausgangspunkt für etwas Neues in meinem Leben.“

KINGDOM

„Es geht um die Vorstellung, dass es einen besseren Ort gibt, und der ist nicht dort oben in den Wolken, sondern direkt hier. Und es geht darum, das Leben zu akzeptieren wie es ist. Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, dass die Welt mich nicht tangiert. Ich habe Kinder und möchte sie schützen, und manchmal gelingt mir das nicht.“

DEEPER AND DEEPER

„Sehr sexuell und animalisch. Aber auch das ist ein großer Teil von mir, den ich bloßlegen wollte. Ich begann dieses Stück zu singen, und Christian meinte, dass ich drei Fuß vom Mikro entfernt stehen müsste, denn ich schrie es förmlich heraus. Es sollte dieses T. Rex-/Gary Glitter-Feeling haben, wie die Glam-Bands früher. Dabei ist es im Grunde ein typisches Blues-Ding, auf einer Idee einfach herumzuriffen.“

21 DAYS

„Diese Nummer baut sich um ein Summen auf, das an die Stooges erinnert, mit einer etwas eigenwillig gespielten Bassgitarre. Dazu singe ich mit meiner wirklichen Stimme, so wie ich die Worte ausspucke. Was den Text angeht, na ja, diese Sachen schleichen sich ein, wenn ich etwas lese oder sehe. Und ich glaube wirklich, dass wir einen Turm aus Angst aufbauen, in dem wir alle leben werden, bis wir uns bewusst dagegen entscheiden.“

MIRACLES

„Eins meiner Lieblingsstücke, weil es so exponiert ist. Visuell kommt es sozusagen aus dem Nebel und verschwindet wieder in ihm. Legt ein bisschen offen von dem, woran ich glaube, aber nicht alles. Ich verrate, dass ich nicht an Jesus glaube, aber trotzdem weiter beten werde. Religion ist kein Konzept das ich … ich halte es für archaisch. Gleichzeitig ertappe ich mich häufig dabei, wie ich zu etwas oder jemandem bete. Wenn der Text in sich widersprüchlich ist, liegt das daran, dass ich mir selbst ständig widerspreche. Die Sache ist die: Ich glaube nicht an Wunder, aber ich erlebe sie ständig in meinem Leben und im Leben anderer Menschen. Ich habe totales Vertrauen in das Leben und die Liebe, nur nicht zu Menschen. Aber im Grunde ist es ein Liebeslied. Und ich glaube an die Liebe, auch wenn ich mich vor ihr fürchte. Es gab eine Zeit, als ich mich selbst komplett verloren hatte, und wenn du dich verloren hast, ist es unmöglich, eine Beziehung zu einem anderen Menschen aufzubauen. Das jetzt in meinem Leben zu haben, eine Familie zu haben, das ist das Wichtigste für mich.“

USE YOU

„Ziemlich dreckig. Diese Nummer handelt von meinem Ekel den Menschen gegenüber, dem Ekel vor mir selbst, meiner eigenen Arroganz und meinem selbstzerstörerischen Verhalten. Ich will etwas benutzen, will das Leben zur Flucht benutzen. Ich glaube, das kommt daher, dass ich als Kind dazu gezwungen wurde, zur Sonntagsschule zu gehen. Ich bekam laut und deutlich zu hören, dass wir alle Sünder sind.“

INSOLUBLE

„Hier geht es um das Wort, ich mag dieses Wort. Es geht um etwas, das man nicht berühren kann, aber du weißt, dass es da ist. Erst hatte ich das Gefühl, der Song würde es nicht auf die Platte schaffen, aber dann beschränkten wir uns auf das Wesentliche. Nun finde ich, dass er sich seinen Platz verdient hat.“

ENDLESS

„Handelt von dem Versuch zu glauben, dass es etwas am Ende des Tunnels gibt, das irgendwie alle Probleme löst; von dieser Illusion. Wir haben ‚Endless’ auf fünf verschiedene Arten aufgenommen. Zuerst haben wir es sehr hart gespielt, und das funktionierte nicht. Dann gingen Andrew und Christian aus und landeten in irgendeinem Club, wo der DJ den Beat umdrehte, und sie kamen ganz aufgeregt zurück. Also ließen wir Christian einen Versuch starten, und so entstand dieser ziemlich eigenwillige Beat. Selbst in einem Popformat kann sich der Song in viele verschiedene Richtungen entwickeln, wenn man sich der Herausforderung stellt und Experimente zulässt; das Ergebnis klingt sehr hypnotisch und ist doch gleichzeitig ein Popsong.“

A LITTLE LIE

„Dieses Stück hat eine Art John McGeoch/Siouxsie Sioux-Vibe. Sehr gothic, und daran ist ja nun wirklich nichts auszusetzen. Das ist wie bei diesen Songs, die echte Höhen und Tiefen haben und dich an einen seltsamen, ätherischen Ort entführen. Viele Depeche-Songs haben dieses Feeling, Martin und ich sind ganz eindeutig Mollakkord-Typen. Der Beat erinnert an eine Art Swamp Crawl, etwas aus dem ganz tiefen Süden; das kommt vermutlich daher, dass ich John Lee Hooker und Muddy Waters höre. In diesem Song mache ich mich über mich selbst lustig, verwende eine absolut bombastische Anfangssequenz und singe dann darüber, dass die Zeit für so etwas irgendwie vorbei ist.“

DOWN

„Eins meiner Lieblingsstücke. Es hat fast eine Art Country-Feeling. Die letzte kleine Reflexion darüber, wo ich mit Paper Monsters aufgehört habe. Visuell erinnert es an die Zeit, als ich nicht am Leben teilnahm. Allerdings gibt es immer noch Tage, da denke ich, was soll’s, jetzt köpfe ich die Flasche Jack Daniels.“

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

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