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Interview

Dave Gahan: Anti-Putin-Protest von Pussy Riot war freie Meinungsäußerung

Dave GahanAm Rande eines Interviews mit der Frankfurter Rundschau hat Dave Gahan die Protestaktion der russischen Punkband Pussy Riot in einer Moskauer Kirche gegen den russischen Staatschef Wladimir Putin verteidigt. „Meinungsfreiheit sollte so selbstverständlich sein wie die Luft, die wir atmen“, so Gahan. „Und was Pussy Riot taten, als sie in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau gegen Präsident Putin protestierten, war einfach freie Meinungsäußerung. Möglicherweise war der Ort, den sie wählten, um ihre Meinung zu äußern, etwas kontrovers.“

Die Nachrichtenagentur dpa hatte am Samstag auf Grundlage des Interviews gemeldet, Dave Gahan habe die Freilassung der verurteilten Pussy Riots-Mitglieder gefordert. Das ist nicht richtig. Zwar ist die notwendige Konsequenz seiner Ansicht, dass die Frauen frei gelassen werden müssten. Ausdrücklich gefordert hat dies Gahan aber nicht.

In dem Gespräch, das bereits Ende Oktober in Paris aufgezeichnet wurde, äußert sich Gahan ausführlich zu den Gründen, warum die Band immer wieder in politisch brisanten Staaten aufritt: „Unser Weg ist heute der gleiche wie damals. Wir wollen auch in solche Länder fahren, um die Menschen dort zusammenzubringen.“ Während der 80er-Jahre waren Depeche Mode in einigen Ostblockstaaten aufgetreten, die von anderen Künstlern gemieden wurden. Bis heute legendär ist das Konzert der Band am 7. März 1988 in der Ost-Berliner Werner-Seelenbinder-Halle.

Am 29. Juli 2013 wird die Band im Rahmen ihrer Welttour in Minsk auftreten, der Hauptstadt der letzten europäischen Diktatur unter unter Präsident Aljaksandr Lukaschenka. Vor Depeche Mode hat dort noch keine westliche Band gespielt.

„Wir wollen auch in solche Länder fahren, um die Menschen dort zusammenzubringen. Wenn wir in Minsk spielen, werden im Stadion Leute aus allen politischen Lagern sein. Aber in unserem Konzert sind sie vereint“, erklärt Gahan. Auf der Bühne wolle er allerdings keine Aussage zur Situation in dem Land machen, um keinen Spalt durchs Publikum treiben. „Ich will auf der Bühne keine Politik predigen, das ist Bonos Job.“

Das vollständige und sehr lesenswerte Interview könnt ihr auf der Webseite der Frankfurter Rundschau nachlesen.

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

90 Kommentare

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  1. Ich finde es auch sehr wichtig, dass man seine freie Meinung äußern darf. Und nicht immer nur blind durch die Gegend laufen, nur weil man „Fan“ ist. Hier wurde man auch oft genug schon von Fans zerfleischt, nur weil man seine Meinung zu irgendeinem Thema gesagt hat. Und ich gebe Markus in dem Punkt Recht, dass es mehr Leute wie Bono oder Bob Geldorf (dazu gehört auch Midge Ure) oder Campino geben sollte. Aber wenn man so wie Dave seine Meinung dazu nicht so rauskehren möchte, dann ist das auch okay. Dave hätte dann aber lieber den stichelnden Seitenhieb auf Bono weglassen sollen.

  2. wo es ja hier um Dave geht hätte ich mal eine Frage: Hat er kontakt zu Christian Eigner und schreiben die noch zusammen?? Das ist wichtiger als alles andere…

  3. völlig überbewertet…totaler Quatsch, ich z.b. habe meine Meinung zu dieser Russischen Band (die ich nicht äußern möchte)….
    konzentriere mich auf das wesendliche,depeche mode hören und glücklich sein :-))

  4. @Enno
    Wenn eine Band sieht, dass ein Auftritt in der DDR oder sonstwo unter keinen Umständen die Kosten decken wird die damit verbunden sind, dann läuft es fast auf ein „sagst Du ab oder heißt Du Depeche Mode?“ hinaus. ;-)

  5. wusste gar nicht das bekannte,wenn nicht sogar weltberühmte, künstler die ddr gemieden haben.

  6. @Markus
    Also ich fand ja das hier vielfach in Schutz genommene Zitat von Martin Gore deutlich problematischer als den Inhalt dieses Interviews mit Dave. Irgendwie schade, dass nun, obwohl doch etliche andere interessante Begebenheiten in dem Interview zur Sprache kommen, nun ausschließlich über Pussy Riot gesprochen wird.
    Und klar kann Dave auf solcherlei Frage auch einfach sagen, „Danke aber auf politische Fragen antworte ich nicht“. Wer keine Mission verfolgt (so wie Bono Vox) der darf aber trotzdem eine Meinung zu etwas haben und diese auch äußern.

    Depeche Mode müssten übrigens eine ganze Menge an Ländern aus dem Tourplan nehmen, wenn sie ihre Musik nur dahin bringen wollten, wo es politisch korrekt zugeht.

    Die USA haben Guantanamo, einen Angriffskrieg gegen Irak und etliche andere fragwürdige Dinge auf dem Kerbholz, was sie nicht grade zu ausgewiesenen Menschenrechtsexperten macht.
    In Israel haben wir den Dauerkonflikt mit den Palästinensern, sowie entsprechende Entgleisungen in Blickrichtung Iran (die man am liebsten auch gleich mal präventiv angreifen würde).
    Deutschland liefert Waffen in Krisengebiete. Von der Politik gestützt und wo immer möglich + unter dem Deckmäntelchen der Verschwiegenheit. Wollen wir DM nun vorhalten, dass sie nicht darüber informiert sind, dass Deutschland Waffen nach Saudi Arabien, Syrien, Israel, Afghanistan … liefert? Immerhin sind wir was den Waffenexport betrifft, nach den USA und Russland die Nummer 3. Und nein – Waffen schaffen genausowenig Frieden, wie die Aufrüstung der Bevölkerung in den USA künftige Amokläufe verhindert. Dürften also politisch korrekt denkende Depeche Mode Bandmitglieder unter solchen Bedingungen in Deutschland überhaupt Konzerte geben?

  7. @Markus Nichts für ungut, Markus, aber der Teil über Pussy Riot nimmt im Interview nur einen sehr kleinen Teil ein. Im Zusammenschau mit dem Rest des Gespächs ist Daves Aussage schlüssig, auf den Punkt gebracht und nicht von Oberflächlichkeit gepägt. Wie tiefgründig sich Gahan mit Weltpolitik beschäftigt, lässt sich dem Interview nicht entnehmen. Ich weiß nicht, was Du aus dem Gespräch unbedingt herauslesen willst.

  8. ich habe es jetzte mal gelesen und finde nichts was ich bemängeln würde , glatte 1 für`s interview .
    wer was anderes erzählt hat keine ahnung

  9. @VJ
    Mir ist das einen Tacken zu Oberflächlich was er da sagt und liest sich nicht gerade sehr feinfühlig.Was Bono betrifft,wirkt es manchmal etwas übertrieben,aber er steht für seine Ideale ein und das ist es was zählt.Aber wenn ich wie Dave,mit der Weltpolitik anscheinend nicht so viel am Hut habe,oder mich nicht wenigstens mal erkundige was in dem Land,indem ich Menschen in Kriisengebieten musikalisch zusammenbringen will, gerade abgeht, hält man am besten über solche Themen die Klappe,sonst wirkt es nicht gerade Glaubwürdig.Ich mach da jetzt persönlich einen Schwamm drüber und sage Jungens ihr sollt soveel net Babbele sondern kumme zum singe.

  10. Demokratie

    Ich denke, Dave Gahan sagt nur das, was die meisten in groß Russland auch denken und wenige mutige auch sagen. Die Pussys kommen ins Arbeitslager, weil sie mit der Putin Demokratie in ihrem Land so nicht einverstanden sind. Das ist doch wirklich tiefstes Mittelalter.Was haben sie eigentlich getan?

  11. Ich finde die Aktion auch fraglich

    Also freie Meinungsäusserung schön und gut – ich kennen mich weder mit dem Fall noch mit den Zuständen in Russland wirklich aus , maße mir da kein Urteil an , aber die „Protestaktion“ in der Kirche war eine dumme und respektlose tat. Auch wenn man nicht konform ist mit den verschiedenen Relegionen und deren tun , so hat man doch zumindest deren relegiöse Andachtstätten zu tolerieren und respektieren. Sie können das meinetwegen vor der Kirche machen oder wo auch immer aber in der Kirche wärend einer Messe – das ist schon ein wirklich sehr respektloses verhalten und gehört in meinen augen auch bestraft -gut das heisst jetzt nicht das ich die „Verurteilung“ billige .

  12. Also ich finde es gehört deutlich mehr Mut dazu, seinen Protest unmaskiert vorzubringen. Außerdem gibt es deutliche Unterschiede die sich daran ausrichten, auf welchem Boden die Kirche nun steht in dem man einen solchen Protest anbringt. Wer da was anderes glaubt, möge sich auf den Weg nach Russlang machen und dort in einer Kirche laut genug fordern, Wladimir Putin möge sein Köfferchen packen und sich aus allen politischen Ämtern zurückziehen.

  13. @Klumpfuss
    Um Deine Frage aus meiner Überzeugung zu beantworten: Ja!

    Das heißt ja nicht, dass Pussy Riot keinen Hausfriedensbruch begangen hat. Aber denkst Du, dass das mit zwei Jahren Arbeitslager bestraft werden sollte?

  14. @klumpfuß
    sagen wir doch statt [*** Vom Admin gelöscht ***] muschirevolte , klingt netter .
    und genau das ist das problem , was bitteschön sprich dagegen sich mit schweinsmasken zu verkleiden und in kirchen , synagogen und moscheen und tempel und was weiß ich wo auf etwas aufmerksam zu machen ? die einen finden es geschacklos , andere ganz o.k. .
    man muß halt humor haben und tolerant sein , also auch die sogenannten gläubigen müssen soetwas mit humor und toleranz zulassen , so wie die ungläubigen es es ja uach erdulden das deren kirchenglocken immer dann die ruhe stören wenn man es nicht braucht und es soll auch „gotteshäuser“ geben in denen zum heiligen krieg gerufen wird . also halbstarke jugendliche mit schweinsmasken sollten das geringste problem auf der welt sein . und lieber `ne schweinsmaske tragen als ein schwein zu sein (wie putin ) hätte der größe würde dem so`n quatsch doch gar nicht jucken .
    er ist aber schlau genug um zu wissen das er eigentlich ein halunke ist und daher ein exampel statuieren ließ .

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