Einen Tag nach dem Etropolis-Festival in Oberhausen, ging es für mich weiter zum E-werk Ost Festival nach Dresden. Kurzer Zwischenstop nach fünf Stunden Fahrt in Leipzig, ein bisschen Schlaf schnappen, dann ab in den Kombi meiner lieben Begleitung und auf in die sächsische Landeshauptstadt, um Head-less, Torul, Solitary Experiments, De/Vision und VNV noch einmal zu sehen.
Head-less
Opener des Abends, waren Head-less und für einen Opener war die Halle schon wirklich gut gefüllt. Die Dresdner sind eben pünktlich und so konnten Rene´Hentzschel , Matthias Marko und Markus Otto vor ziemlich viel interessierten Zuhörern spielen. Interessante Aktion war der goldene Vorhang, der dann herunterfiel. Erinnerte ein bisschen an die Devotional-Tour von Depeche Mode. Genau wie die Tanzbewegungen des Sängers. Warum so viele Synthiesänger Dave Gahans Tanzstil imitieren müssen, wird mir vermutlich auf ewig ein Rätsel bleiben. Musikalisch sind Head-less nicht ganz mein Geschmack, die Melodien sind nett, der Gesang klingt für mich eher gequält und hat so einen Dark-Wave-Sound. Ein bisschen 80er, aber eben auf „Teufel komm raus“. Und dabei hat René Hentzschel eine wirklich schöne Stimme, wenn er redet. Schade eigentlich.
www.head-less.de
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Torul
Zum dritten Mal an diesem Wochenende sollte ich nun Torul sehen. Dass ich die Slowenen mag, ist glaube ich langsam bekannt. Auch menschlich sind sie wirklich toll. So wurden mir dann während meines Interviews mit SOLITARY EXPERIMENTS mal eben die Setlisten der letzten Konzerte in mein Notizbuch geschrieben. Aber um mal von Menschenbeschreibungen weg zu kommen: Es war wie immer eine Gedankenreise mit melancholischem Unterton. Ein bisschen nachdenklich, mal hoch emotional, mal zum Mitschreien, zwischendurch zum weiter träumen und einfach das Gehirn ausschalten und sich in den Synthieklängen treiben lassen. So ging es wohl auch weiten Teilen des Publikums, da wurden die Augen geschlossen und einfach der Stimme von Sänger Jan gefolgt.
http://www.torul-recordings.net
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Solitary Experiments
Solitary Experiments begeisterten von Anfang an die stark gefüllte Halle. Es war fast als würden nun auch die letzten aus der Raucherecke oder aus Richtung der Bar vor der Bühne zusammen finden, um sich Dennis Schober und seine Bandkollegen von Nahem anzusehen. Absolute Feierstimmung mit Allem, was dazu gehört. Mitsingen, mitklatschen, freudig quietschen. Wie auch am Tag zuvor in Oberhausen. Ich glaube, ich habe noch nie einen Auftritt der Band gesehen, bei dem nicht diese Stimmung und so ein Gedränge vor der Bühne herrschte. Natürlich wurde auch „Delight“ gespielt, der „Klassiker“ schlechthin. Was es mit diesem Lied dann speziell für Dennis auf sich hat, könnt ihr euch dann im Interview ansehen.
http://www.solitaryexperiments.de
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De/Vision
Wesentlich besser als am Vortag erging es De/Vision, denn in Dresden drängten sich immer noch ziemlich viele Leute vor der Bühne, um Steffen Keth und Thomas Adam ganz nah zu sein. Was soll man zu De/Vision schreiben? Die Band gibt es seit mehr als 25 Jahren, Steffen und Thomas sind ein absolut perfekt eingespieltes Team und absolute Profis. Würde die Welt anfangen unterzugehen, würde ich gern auf einem De/Vision-Konzert sein. Nicht nur, weil Steffen Keth eine wundervolle Stimme hat, sondern weil ich glaube, das nichts, aber auch wirklich gar nichts die beiden aus der Ruhe bringen könnte. Vom ersten Ton an, hatte die Band das Publikum im Griff – mitklatschen, mitsingen, mittanzen und das in bester Synthiemanier waren das Ergebnis.
https://www.facebook.com/pages/DEVISION/24741337633
VNV Nation
Wieder einmal Headliner des Abends waren VNV Nation. Zum Glück für alle Beteiligten hatte Ronan bessere Laune als am Tag zuvor in Oberhausen. Da gab es kein „For fucks sake“, kein Gemecker am Lichttechniker, kein Anplärren von Leuten im Publikum. Das war schön. Ansonsten bleibt zu sagen, dass VNV Nation wirklich viele Fans haben und absolut tanzbare Musik machen. Zwischendurch fand ich ihre Live-Auftritte viel zu langweilig von der Setlist her, das hat sich aber geändert, weil wieder mehr tanzbare und mitfeierbare Lieder dargeboten werden. Das hebt die Laune des Publikums und erfüllt dann auch die letzten Erwartungen an einen Konzertabend. Ich finde es irgendwie schade, dass Ronan bei den letzten Auftritten mehrfach solche „Aussetzer“ hatte. Klar, Perfektionismus und das Beste geben wollen sind die eine Sache, Leute mit denen man zusammen arbeitet derb anschimpfen etwas ganz anderes. So kann man seine Kritik, seine Wünsche wohl auch in einem freundlicheren Ton anbringen. Das motiviert die Mitarbeiter dann sicherlich auch mehr, die Wünsche zu erfüllen, als ein schroffes Anmeckern. Abschließend möchte ich sagen, dass ich die Musik sehr mag – aber ich habe keine Lust mehr VNV Nation zu sehen, wenn der Sänger die Techniker in unmöglicher Art und Weise anfaucht.
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http://www.vnvnation.com