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Alan Wilder im Interview mit depechemode.de

Mitte April erscheint mit „Selected“ eine Auswahl der besten Stücke von Alan Wilders Projekt Recoil. Diese präsentiert er zurzeit auf Tournee quer durch Europa. Im Interview mit depechemode.de spricht der Musiker über die ersten Recoil-Auftritte, Veränderungen im Musikgeschäft und das Verhältnis zu seiner Ex-Band Depeche Mode.

Die ersten „Selected“-Events sind vorbei. Wie gefällt es Dir, Recoil zum erste Mal live auf der Bühne zu präsentieren?

Beim ersten Auftritt in Barcelona war ich etwas nervös und gehemmt. Aber dann ging es. Beide Shows in Spanien waren gut gesucht, in Madrid etwa 1500 Besucher, sehr aufregend. Viele Leute kamen wegen Nitzer Ebb. Aber sie reagierten trotzdem positiv auf uns. Die erste echte Recoil-Show für mich war Berlin. Der Abend entwickelte sich toll, ich habe ihn wirklich sehr genossen. Zwar gab es im Vorfeld technische Probleme. Aber wir bekamen schließlich alles hin. Hamburg machte ebenfalls sehr viel Spaß. Es war schwer, den Klang in der Kirche unter Kontrolle zu bringen. Doch das Publikum war toll und alle Leute sehr freundlich.

Recoil verlässt zum ersten Mal das Studio. Wie entstand die Idee für diese Live-Präsentationen, und warum hast Du das nicht schon früher getan?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen wollte ich nicht wieder nur auf Partys den Menschen die Hände schütteln. Dieses Mal sollte es schon etwas mehr sein. Zudem gibt es viele neue Versionen und Remixe, sodass eine Präsentation wirklich Sinn macht. Ein weiterer Grund liegt bei den Videos. Inzwischen ist es viel einfacher geworden, Filme zu produzieren. High-Definition-Kameras und Schnittprogramme sind wesentlich günstiger als früher.

Warum hast Du Dich nur für wenige Recoil-Events entschieden? Es gibt sicher noch mehr Fans, die Dich live sehen wollen.

Wir spielen doch in etwa 30 Städten, davon vier in Deutschland, mehr als in jedem anderen Land! Ich wollte einfach ein paar Shows machen, die für viele erreichbar sind. Außerdem möchte ich rechtzeitig zur Fußball-WM wieder zu Hause sein.

Kannst Du Dir vorstellen, Recoil eines Tages als richtiges Konzert aufzuführen?

Ich glaube nicht, dass ich das tun möchte. Es gibt einfach schon so viele Livebands, das wäre langweilig. Stattdessen finde ich es viel interessanter, Musik und Film miteinander zu verbinden.

Lasse uns mehr über Deine Musik reden. Viele Recoil-Stücke enthalten Sprachsamples. Wie wirst Du auf diese aufmerksam?

Sehr unterschiedlich. Manchmal stammen sie von Sängern, mit denen ich gearbeitet habe und die ich dann sample. Manchmal werde ich auf CDs oder Schallplatten fündig. Es gibt keine Art Regel dafür. Ich jage einfach nach interessanten Klängen oder Stimmen. Und manchmal verändere ich sie, um sie noch interessanter zu machen.

Du arbeitest auch mit Gastsängern. Wie wirst Du auf die Künstler aufmerksam, und haben sie einen wichtigen Einfluss auf die Musik?

Nicht unbedingt auf die Musik. Aber ich finde Gesang wichtig. Gesang ist wie eine Art Fokus, auf den ich mich konzentrieren kann. Manchmal klingt ein Stück an sich zwar gut. Doch nur die Stimme fügt der Musik etwas hinzu, das sonst fehlen würde. Außerdem inspiriert mich Gesang zu unterschiedlichen Arrangements.

Gibt es jemanden, mit dem Du demnächst gern zusammenarbeiten möchtest?

Es gibt viele hervorragende Sänger. Aber zurzeit habe ich niemanden im Sinn. Es ist noch etwas zu früh dafür. Die neuen Stücke müssen mir erst noch diktieren, welche Stimmen sie brauchen.

Woher kommt der Druck, neue Musik zu produzieren?

Abgesehen von mir selbst gibt keinen Druck. Ich will das einfach. Und wenn ich eine Weile keine Musik mache, bin ich frustriert. Dann weiß ich, dass es wieder Zeit wird.

Woher beziehst Du Inspiration?

Schwer zu beantworten. Mann muss einfach anfangen. Wenn ich nicht ins Studio gehe, werde ich auch nicht inspiriert.

Wie wichtig ist Dir die Meinung anderer über Deine Musik?

Ich versuche, den eigenen Instinkten zu trauen und mich nicht zu sehr von anderen beeinflussen zu lassen. Natürlich ist es ein gutes Gefühl, wenn jemand mag, was Du geschaffen hast. Aber am Ende muss es einem selbst gefallen. Man kann keine Musik für andere machen.

Demnächst erscheint Recoils „Selected“. Wer sollte sich dieses Best-of-Album anhören?

Natürlich möchte ich möglichst viele von Recoil begeistern. Vor allem diejenigen, die sich noch nicht sicher sind, ob Recoil wirklich etwas für sie ist. Aber die Musik enthält so viele unterschiedliche Aspekte und Einflüsse, sodass für die meisten etwas dabei sein dürfte. Schließlich reflektiert Recoil meinen umfangreichen Musikgeschmack.

Warum hast Du Dich dafür entschieden, manche Songs auf die CD zu nehmen, andere nicht?

Musikalische Gründe. Es muss zusammen passen. Mir ist es sehr wichtig, dass „Selected“ als ganzes Album wie aus einem Guss wirkt. Es ist nicht nur eine zufällige Aneinanderreihung von Songs zu einem Best-of. „Selected“ ist viel mehr.

Du bist schon seit fast 30 Jahren im Musikgeschäft. Was hat sich in dieser Zeit am meisten verändert?

Da gibt es so vieles. Die technologische Entwicklung veränderte die Musikindustrie wahrscheinlich mehr als jede andere Branche. Dazu gehören die Erfindung von Synthesizer und Sampler. Heute sind Menschen dazu in der Lage, Musik zu Hause auf ihrem eigenen Laptop zu produzieren. Das war früher ganz anders. Aber am Ende hat Musik immer mit Menschen und Emotionen zu tun. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Auch das Internet brachte viele Umbrüche. Einerseits hast Du eine Website und nutzt Plattformen wie YouTube und Facebook. Andererseits kaufen weniger Leute CDs, weil sie die Musik zwar illegal, aber kostenlos downloaden können. Wie siehst Du diese Entwicklung?

Was das Raubkopieren betrifft, hat sich das in den letzten zwei Jahren wieder etwas zum Guten gewandelt. Es gibt eine Entwicklung hin zu hochqualitativen Formaten wie Special Editions und Vinyl. Das Artwork ist für viele wieder wichtig. Durch das Internet haben die Menschen die Wahl zwischen allen Formaten. Wer kein Geld oder Interesse hat, lädt sich das einfach so herunter. Sammler kaufen Special Editions. Andere Fans greifen vielleicht zur Einzel-CD. In diese Richtung geht es. Musikfirmen verstehen das Konzept und entwickeln daraus Geschäftsmodelle.

Wie wichtig sind Dir heutzutage die Verkaufszahlen Deiner CDs?

Vor dem Hintergrund dessen, was ich gerade gesagt habe, sind hohe Verkaufszahlen nicht mehr so wichtig. Niemand erreicht noch enorme Stückzahlen. Viel bedeutender ist es, den Leuten eine Wahl zu bieten und zu akzeptieren, dass sich die Dinge geändert haben. Deshalb spielen so viele Musiker live und versuchen so, Geld zu verdienen.

Recoil auch?

Das ist nicht der Grund, warum ich auf Tour bin. Aber natürlich ist es schön, Geld zu verdienen.

Die Show in Hamburg wurde aufgezeichnet. Welche Pläne hast Du mit dem Material? Gibt es ernsthafte Überlegungen für eine DVD?

Im Boxset gibt es bereits eine DVD mit den für die Show vorbereiteten Videos. Mit dem Material aus Hamburg haben wir noch keine genauen Pläne. Vielleicht wird es Teil einer Tourdokumentation. Wir wissen es noch nicht. Es ergab sich die Chance zu einem Mitschnitt. Diese wollten wir wahrnehmen. Schließlich ist eine Kirche als Veranstaltungsort schon etwas besonderes.

Bei einem Konzert von Depeche Mode in London warst Du als Gastmusiker dabei. Wie beurteilst Du die Spekulationen der Fans über eine mögliche Reunion?

Das hat mich nicht überrascht. Schließlich werde ich das schon seit Jahren gefragt. Insofern hat sich nichts geändert. Durch das Konzert in London fragen die Leute nur wieder häufiger. Es ist wirklich schön, dass den Fans diese Vorstellung gefällt. Und es freut mich, dass sie solch große Rücksicht auf mich nehmen. Aber ehrlich gesagt habe ich genug von dieser Frage.

Wie würdest Du die derzeitige Beziehung zu Dave, Martin und Andy beschreiben?

Die Stimmung zwischen uns ist wirklich gut, schon lange. Wir sehen uns zwar nicht sehr oft. Dave passt inzwischen sehr auf sich auf. Sogar nach der Show in London ist er gleich los zum Hotel. Aber ich habe Martin und Fletch getroffen, und wir haben uns sehr gut unterhalten.

Welches der neueren Alben von Depeche Mode gefällt Dir am besten?

Von den Alben nach meinem Ausstieg gefällt mir „Ultra“ am besten. Songs wie „Barrel Of A Gun“ oder „Home“ sind wirklich gut.

1986 warst Du der erste Musiker von Depeche Mode mit einem Soloprojekt. Erinnerst Du Dich an die Reaktionen der anderen?

Die haben nicht viel dazu gesagt. Außerdem war ich anfangs sehr zurückhaltend. Die erste Veröffentlichung war nicht viel mehr als ein Demo. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie das sehr interessiert.

Was denkst Du über die Soloalben von Martin und Dave?

Beide Projekte sind okay. In mancher Hinsicht ist Daves aber beeindruckender, weil persönlicher. Schließlich hat er es endlich geschafft, eigene Songs zu schreiben. Martins Solostücke sind nur Coverversionen.

Warum hast Du Dich damals für Recoil als Name für Dein Soloprojekt entschieden?

Oh, daran kann ich mich gar nicht mehr so genau erinnern. Ich glaube, dafür gab es keine wichtigen Gründe. Ich mochte das Wort und die Bedeutung dahinter einfach. Recoil steht für eine Art Reaktion auf Musik. Damals hielt ich das für eine gute Idee.

Wenn die Tour und die Promotionaktivitäten für „Selected“ vorbei sind, welche Pläne hast Du für die folgenden Monate?

Zunächst die Fußball-WM schauen. Außerdem möchte ich etwas Freizeit in der Sonne genießen. Der Winter war sehr lang. Ich habe auch schon ein paar neue Songs, an denen ich arbeiten will. Doch ein neues Recoil-Album erscheint frühestens 2011.

Zum Schluss noch zwei persönliche Fragen: Jeder weiß, dass Du ein guter Musiker bist. Hast Du noch andere versteckte Talente?

Ich spiele gut Cricket, fotografiere gern und kann inzwischen sehr gut kochen.

Gibt es noch einen Traum, den Du Dir erfüllen willst?

Nicht wirklich. Ich möchte gesund bleiben, meine Kinder aufwachsen sehen, solche Dinge eben. Ich bin sehr glücklich.

Interview: Heiko Meyer

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

103 Kommentare

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  1. Kleine Randinfo noch,Sandbag sind gerade dabei Düsseldorf 1 zu verschicken.Hab shipping mail bekommen.Schönen Abend noch allen.

  2. @VJ
    Thank you,das ist doch mal ein Feedback.
    Obwohl ich noch anmerken muss,das Depeche heute wesentlich ausgewogener wirkt,ich meine sie haben ja auch noch finstere Momente auf den Longplayern,wenn auch nicht so ausgerprägt wie früher,aber ich finde das macht es noch interesanter,weil der Überraschungsefekt dann doch höher ist,als wenn alles düster gehalten wird. Precious finde ich z.b einer der besten Songs den sie je gemacht haben.Da sehr persönlich und eine sympatische Melancholie kommt auch nicht zu kurz.Na ja aber wie gesagt,Geschmäcker und Eingang zu irgendwas sind Gott sei dank verschieden,weil sonst wäre es hier stinklangweilig.Danke nochmal.

  3. @AgentOrange
    Als ich auf dem Düsseldorf-Konzert war, hatten wir ebenfalls ein ‚Dave-Groupie‘ mit an Bord. Das war schon schwierig, zumal sie dann auch ausschließlich auf die ‚Smash-Hits‘ abgefahren ist, während für mich vor allem Songs wie ‚Blue Dress‘ oder ‚Insight‘ die Zuckerstücke des Abends waren. Da scheiden sich dann doch die Geister. :-)

    @wetspot75
    Die meisten der von Dir geschilderten Ansichten teile ich. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es Alans Naturell entsprochen hätte den anderen bei der Arbeit zuzusehen, während ihm grade reihenweise gute Ideen kommen. Nur um dann quasi aus Gründen einer gerechteren Arbeitsverteilung nichts zu machen. Das geht für Vollblutmusiker /-künstler einfach nicht. In der SOFAD Dokumentation kommt deutlich zum Vorschein, wieviel insgesamt bei dieser Produktion schiefgelaufen ist. Unter unveränderten Bedingungen wollte er das sicherlich nie wieder erleben. Und mit Blick auf Dave, war 1995 keine Besserung sondern allenfalls weit Schlimmeres zu erwarten. Für Dave hätte zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich auch die Fortsetzung von Depeche Mode zu unveränderten Bedingungen das Ende bedeuten können. Was es ja leider ohnehin fast geworden wäre. :-(

    @Marc
    Zustimmung. Verbunden mit der Hoffnung, dass ein Quentchen Düsternis wieder den Weg zurück in die Band finden möge.

  4. @Markus
    So, jetzt bin ich endlich von der Arbeit zurück und kann mich hier wieder zu Wort melden. Ich finde unsere Konversation auch sehr interessant zumal Du zu den Menschen gehörst, die sich auch offen zeigen für Dinge die sich ihnen nicht direkt erschließen. Mein Musikgeschmack hat sich über die Jahre kontinuierlich erweitert und so kann ich Dir und anderen Fans nur wünschen in dieser Richtung am Ball zu bleiben. Es lohnt sich. ;-)
    Du hattest gefragt ob ich glaube dass Alan in der Lage wäre, Liquid oder Unsound Methods bei vollständigem Verlust des Mastermaterials und der Backing Tapes wieder so zu reproduzieren wie sie waren. Ja das glaube ich in der Tat. Den Grund dafür sehe ich darin, dass die Ideen und auch die Art wie sie sich Alan einst erschlossen haben, weiterhin vorhanden sind. Nimm Künstler wie Beethoven. Für den war jede noch so abstrakte Passage der Symphonien reproduzierbar in seinem Kopf. Allerdings wäre da noch die Frage, ob Alan bei so einem ‚reset‘ ein tatsächliches Interesse daran hätte, das Album nochmal zu 100% so nachzuproduzieren. Ok, es war aus seiner Sicht damals perfekt – aber denkt er heute noch so oder würde er bestimmte Dinge nochmals ändern wollen? Zumindest diese Frage kann ich nicht beantworten. Einladen würde ich ihn natürlich trotzdem auch wenn das Szenario insgesamt etwas leidet wenn es nach wie vor so einfach möglich ist, aus einer einzelnen CD erneut vollwertige Kopien herzustellen.
    Apropos Ansatzpunkte. Höre Dir einmal in Ruhe die ersten 3 Songs der Liquid an. Diese Stücke werden durchaus von einem vorhandenen Rythmus und einigen Ideen getragen in die dann die Sounds raffiniert integriert werden. Wenn das für Dich alles dumpf und ansatzlos klingen mag, versuchs ruhig einfach nochmal. Damit meine ich im Endeffekt aber auch nicht, dass Du Dir diese Scheiben mit Gewalt ’schönhören‘ sollst. Entweder es erschließt sich nach einer gewissen Zeit, oder Du stellst die CD wieder zurück in den Schrank. Wenn letzteres passiert, versuch es einfach 2 bis 3 Jahre später nochmals. Vielleicht gehts Dir dann wie mir so manches Mal und Du fragst Dich, wie Du so manche Perle übersehen konntest. Es ist im Falle Recoil einfach spannend für mich, wann welche Melodiebögen und Sounds eingeblendet werden.
    Eine Welt ohne Musik mag ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Davon zeugen an die 1000 Original-CDs in meinen Regalen :-)
    Zum Thema Kunst und Musik. Für mich sind die Übergänge in dieser Hinsicht fließend. Allerdings ist Recoil für mich stärker kunstgeprägt, da der Fokus auf experimentelle Aspekte gelegt wird. Hier geht es in erster Linie darum, dass jemand ’sein Ding‘ durchzieht und dank finanzieller Unabhängigkeit sich in diesen Aspekten nicht einschränken lässt. Musik hingegen besteht für mich dann eher darin Songs zu schreiben, die dem Muster ‚Strophe / Bridge / Refrain / Strophe…‘ folgen. Eine galante Zwischenform aus Experiment + Innovation auf der einen, sowie den klassischen Musik-Aspekten auf der anderen Seite wäre für mich die ‚Construction Time Again‘. Ich würde Recoil auch nicht mit einem Begriff wie abstrakte Kunst belegen, da es mehr oder weniger abstrakte Momente in den Alben gibt. Und ja – Depeche Mode ist auch Kunst, aber sicherlich (zumindest aus meiner Sicht) mit einem eingeschränkteren experimentellen Teil.

    Visualisierungen sind übrigens nicht nur bei Recoil ein mitunter kompliziertes Terrain. Falls Du ‚The Wall‘ von Pink Floyd kennst, dann hast Du eventuell auch den Film gesehen. Während bei Veröffentlichung der Platte damals jeder seine eigenen Phantasien über die Songs freien Lauf gelassen hat, wirkte der später veröffentlichte Film auf viele Menschen wie die Vergewaltigung ihrer eigenen Phantasien. Krieg an sich ist eben niemals romantisch wenn man mittendrin steckt. Du gibst als Künstler eben auch immer bei Visualisierung durch Videos oder Musikclips den Rahmen vor, in dem sich die Phantasien der Hörer bewegen.
    Soviel dann mal wieder fürs Erste. Ansonsten halte ich das hier ganz nach dem Motto, fragenden Menschen kann geholfen werden. :-)

    Bis die Tage…

    the violated one

  5. noch etwas dazu, genau so wie einige sagen er hat damals die band in diesm moment wo alle am ende wahren in stich gelassen.aber ich denke auch mal, es kommt immer auf die situation an und keiner von uns wahr in dieser situation dabei.will jetzt auch keine alten sachen wieder durch kauen.anderer seits wenn er das gefühl hatte seine arbeit würde von den anderen, nicht genug gewürdigt werden, das wahr ja einer seiner gründe. hätte er sagen müßen so jungs ich halte mich jetzt mal zurück und jetzt zeigt ihr mal was ihr so drauf habt.aber alles hin und her, bin froh das es depeche mode als band noch gibt, trotz aller höhen und tiefen und das alan weiter sein ding macht, egal ob nun als mitglied der band oder eben nicht.gr.wetspot75

  6. nach reichlicher ?berlegung, ?ber meinen wunsch, bin ich daf?r das Alan alleine der interressantere f?r einen Bond Soundtrack ist.

  7. eins steht doch fest, meiner meinung nach.diese zum teil wehmut die martin in seine texte mit einbindet.hat nun mal alan am besten verstanden mit der musik mit verschiedenen sounds die richtige richtung zu geben.man kann ja geteilter meinung sein soll er nun zurück kommen oder nicht.fest stehen tut aber wenn es so sein sollte und er zurück kommt, mag es nur als produzent sein oder um remixe zu machen.ne bereicherung wäre es allemal und sicher kein rückschritt in die 90’jahre den selbst alan hat sich musikalisch weiterentwickelt.verstehe nur manchmal die diskusion nicht, zwischen denen die ihn wieder in der gruppe haben wollen und bei denen die ihn nicht wieder haben wollen.dann sollen die wo ihn nicht zurück haben wollen doch mal sagen wahrum, was sie daran stöhren würde.gr.wetspot75

  8. hier mal ein paar Gedanke von mir. Warum sollte man nicht sowohl DM als auch Recoil mögen „dürfen“ ?

    DM ist sicher spätestens seit einigen Alben massetauglicher und kommerzieller. Recoil zielt bestimmt nicht auf hohe Verkaufszahlen ab, ich denke, Alan ist finanziell sicher so abgesichert, dass er das machen kann, was er wirklich machen will. Und bei ihm geht es musikalisch eben in diese düstere, schwer fassbare Richtung. Das ist weder richtig Trip Hop noch Industria, weder Drum n`Bass noch Techno, weder Ambient noch Electronica. Und gerade das ist meiner Meinung nach das Faszinierende ! Das macht es aber auch schwer zu verdauen, keine Frage. DM höre ich öfter, weil es leichter verdaulich ist. Aber ist das ein Kompliment ? Es gab Zeiten, da galt DM als schwer verdaulich. Aber sowohl diese Eigenschaft als auch die Finsternis hat Alan mitgenommen. Ich vermisse genau diesen Aspekt bei DM seit nach Ultra. Daher würde ich mir schon wünschen, dass Alan zumindest als Produzent wieder dabei wäre, weil für mich DM immer dann gut war, wenn es düster zuging. Mir persönlich ist DM heutzutage zu „hell“ ( bis auf einzelne Songs, die immer wieder mal an alte Zeiten anknüpfen ), Recoil ist für „heavy rotation“ ZU schwer zu hören, aber die goldene Mitte, das wäre es. Wie immer im Leben ;-) Dann wären wir ungefähr wieder bei Ultra oder Songs of faith and devotion. Jetzt könnte man natürlich sagen, dass dies ein Rückschritt wäre, okay, aber ich stehe zu meiner nostalgischen Ader ;-)

  9. Ich finde das SUPER was hier abgeht!!! ganz ehrlich, hier wurde doch schon lange nicht mehr so über MUSIK diskutiert!!! Ist es Kunst oder nicht….wenn ja welche Art von Kunst….abstrakt oder nicht…..usw….EHRLICH HERRLICH ;)
    Kann mich nicht daran erinnern das hier schon mal in der Form über die MUSIK von DM geplaudert wurde. Da geht´s ja bei vielen mehr um so Sachen wie….“Dave is ja so süss“ oder „Die Stimmung in der Band is ja so toll“ oder wie aktuell „Super das Dave seinen Sohn adoptiert hat“ und lauter son Mist. Recoil ist kontrovers, unvorhersehbar, innovativ und schwer zu greifen! Endlich geht´s mal ums wesentliche und nicht um diesen Personenkult auf BRAVONIVEAU!!!
    LG an alle „KUNSTLIEBHABER“….
    weiter so!!!

  10. @ VJ nochmal
    Ich würde es persönlich jedoch so einordnen wenn man von Kunst spricht.
    Depeche ist Kunst.
    Recoil ist dann eher Abstrakte Kunst.
    Meiner Meinung nach,wenn man es in Kunstformen packen möchte.Bis dann.

  11. @91 Violated Jesus nochmal
    Ich muss noch anhängen,das die best of Sachen vom sa.,für mich noch schwieriger fassbar waren,da sie ja fast nicht mehr wieder zu erkennen waren,da sie in meinen Augen noch extremer gemacht wurden wie sie waren,und das stelle ich mir nochmal schwerer vor,aus dem Stehgreif jemandem live vorzuspielen oder wie gesagt im Fall x wenn er aus dem Kopf eine Orginalgetreue Kopie erstellen sollte.Ich weiss ich bin schwierig,aber ich nenn das Liebe zur Musik.Ok ich hoffe Du schilderst mir deine Sichtweise.Tschau

  12. @Fatalist

    Ich bin absoluter DSDS Nichtseher aus den von dir beschriebenen Gründen.

    Ich bin froh, daß Dave ,Mart und Andy sich aber auch am Mainstream orientieren und nicht, wie Alan „Künstler um jeden Preis und Schokoladenlecken an vergangenen Erfolgen“ betreiben. Alan kämpft mit allen Mitteln um seine musikalische Existenz. Die Musik, die er macht ist absolut professionell und cool. Aber die Songs berühren einen nicht. Es wirkt alles so „Soundfixiert“ „kalt“

    Was du über die „Daseinsberechtigung“ von Künstlern schreibst, ist natürlich richtig.
    Da bin ich voll deiner Meinung. Aber bitte nicht auf Kosten von DM.!!! ;-) Du weißt schon, daß die EMI gerade ums Überleben kämpft?

    Die werden einige große Acts behalten. Ich will hoffen ….DM sind dabei..

    LG mario

  13. @Violated Jesus
    Es macht wirklich Spass Dir zuzulesen und ich hatte gerade so einen Gedanken der in Richtung Kunst geht.Und zwar,glaubst Du, das wenn alle Backing Tapes von Liquid oder unsounds Methods von Heute auf Morgen vom Erdboden verschluckt würden und du hättest als einzigster noch jeweils eine Cd und Du würdest Alan nach Dir nach Hause einladen und würdest ihm die Ausrüstung und Stimmen stellen die er braucht,glaubst Du,er würde aus dem Stehgreif jeweils eine Kopie hinkriegen die du über das Orginal legen könntest?Weil ich interssiere mich sehr für Kunst und meistens sind es ja einmalige Sachen.Weil am Sa. hat er ja auch mehr oder weniger „nur“ Effekte in die Backing Tapes eingeschoben.Und ich stelle mir es ziemlich schwierig vor, da doch alles sehr Dumpf und Eintönig gehalten ist.Ich meine es gibt ja so gar keine Anhaltspunkte oder eingängige Refrains so ala Enjoy wo man sich dran festklammern könnte als Künstler.Oder die beiden Alben richtig live rüber zu bringen,könnte ich mir vorstellen,jetzt nicht böse sein weil meine ich nicht so,dafür müsste man schon ein Wenig verrückt sein,weil um alle diese ungleichen und dumpfen Klänge hintereinander zu bringen,stelle ich mir sehr sehr schwierig vor,und kann man sich normal nicht im Kopf behalten,da nicht so eingängig.
    Ich meine der Grad zum Genie und Wahnsinn ist oft sehr gering bei Künstlern.
    Und weil ich Musik für ein Lebenselexier halte,möchte ich auch dann die Kunstform Recoil,wie Du sagst,besser verstehen,weil ich es bisher für Musik gehalten habe,die sich mir aber bisher noch nicht so ganz erschlossen hat.Aber wenn es Kunst ist,andere Sichtweise.Ich hoffe Du verstehst mich ein bisschen und schilderst mir Deine Sichtweise.Danke

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