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Agoria – Impermanence

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Dass Frankreich eine sehr gute Adresse für aktuelle elektronische Musik ist, dürfte ja mittlerweile allgemein bekannt sein. Das beweist auch Sebastian Devaud aus Lyon mit seinem dritten Studioalbum, auf dem er ruhige, gefühlvolle Passagen elegant mit dynamischen Clubtracks verknüpft.

Devaud hat sich bereits als Teenager in die amerikanische House-Musik der späten 80er verliebt und startete nach dem Besuch eines DJ-Sets von Jeff Mills seine eigene DJ-Karriere. Dabei blieb es nicht, ab 1999 nahm er eigene Tracks auf und 2003 folgte das Debütalbum „Blossom“. Ein Album, einen Soundtrack und mehrere DJ-Mixe später sind wir nun bei „Impermanence“ angelangt, mit dem er – mittlerweile auf eigenem Label – den nächsten Schritt macht.

Denn zwischen House und Dance schieben sich nun auch ein paar Gaststimmen und klassische Instrumente. So überrascht der Beginn mit dem wunderbaren „Kiss My Soul“, das von der jungen Amerikanerin Kid A (deren Stimme, irgendwo zwischen Björk und Karin Dreijer Andersson, später noch das cello-getriebene „Heart Beating“ verfeinert) über eindringliche Klavierpassagen und später einsetzende Streicher intoniert wird. Es schließt gleich der nächste Vocal-Track an: Seth Troxler sprechsingt über den „Soulless Dreamer“, der sich nach verhaltenem Anfang zum atmosphärischen Clubstück entwickelt und somit perfekt zum technoiden „Panta Rei“ hinführt.

Doch Devaud hat kein Problem damit, immer wieder das Tempo herauszunehmen und auch mal ein klangbastlerisches Interlude einzuflechten. Um dann mit einem großen Namen aufzutrumpfen. Kein Geringerer als die Legende Carl Craig lässt uns im hypnotischen „Speechless“ an seinen sexuellen Fantasien teilhaben (das passend pornöse Video dazu suche man bitte selbst im weltweiten Netz).

So findet dieses Album immer wieder den Weg von der Tanzfläche zum Kopfhörer und zurück – manchmal, wie bei „Little Shaman“, sogar im gleichen Track – und bleibt damit immer und auch beim Wiederhören höchst interessant. Von wegen „Impermanence“ (Vergänglichkeit), das hält sich.

(Addison)

Agoria – Impermanence from InFine Music on Vimeo.

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www.infine-music.com
www.facebook.com/agoriaofficial
www.myspace.com/agoriagoria

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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