Traurige Nachrichten für alle Fans von A-ha: Morten Harket, Frontmann der norwegischen Synthiepopband, hat am Mittwoch seine Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht.
„Ich habe kein Problem damit, die Diagnose zu akzeptieren“, erklärte Harket in einem langen Beitrag auf der Band-Webseite, und fügt hinzu: „Mit der Zeit habe ich mir die Einstellung meines 94-jährigen Vaters zu schleichenden Kapitulation des Organismus zu Herzen genommen: ‚Ich nehme, was funktioniert‘“.
In den letzten Jahren hat Harket mit den körperlichen und emotionalen Auswirkungen der Krankheit gekämpft. „Es ist ein schwieriger Balanceakt zwischen der Einnahme der Medikamente und dem Umgang mit deren Nebenwirkungen“, sagt er.
Im Juni 2024 unterzog sich Harket einem neurochirurgischer Eingriff, bei dem Elektroden tief in die linke Gehirnhälfte implantiert wurden, die mit einem Schrittmacher-ähnlichen Gerät in seiner oberen Brust verbunden sind. Die tiefe Hirnstimulation hat dabei geholfen, einiger der Symptome zu lindern.
Die Krankheit beeinträchtigt auch leider auch Harkets Gesangsstimme. „Die Probleme mit meiner Stimme sind ein Grund für die Ungewissheit über meine künstlerische Zukunft“, gesteht er. Dennoch bleibt er optimistisch: „Ich arbeite an neuen Songs, die einen anderen Aspekt von mir zeigen.“
An seine Fans richtet er die Botschaft: „Macht euch keine Sorgen um mich. Findet heraus, wer ihr sein wollt – ein Prozess, der jeden einzelnen Tag neu sein kann. Seid gute Diener der Natur, der Grundlage unserer Existenz, und kümmert euch um die Umwelt, solange es noch möglich ist. Verwendet eure Energie und Mühe darauf, echte Probleme anzugehen, und wisst, dass ich gut versorgt werde“
Ja, das habe ich auch mitbekommen und wollte es zuerst unter einen Link von Violation schreiben. Sehr, sehr traurige Nachrichten, schon wieder einer von meinen favourite Sängern und Schauspielern aus den 80ern, wie Michael J. Fox…. Auch in meinem Umfeld diese Krankheit – schlimm.
Was der Frontman von A-ha anspricht, seine Gedanken im Umgang mit der Krankheit – volle Zustimmung. Die Songs mit seiner unverwechselbaren, schönen und sensiblen Stimme sind Evergreens und bleiben für immer. Wünsche ihm weiterhin viel Kraft und Zuversicht.
Ganz ganz liebe Grüße Lorcka und Andrea, schön, und freut mich besonders von Euch wieder zu lesen.
Oben in Svens Artikel—
der Link zur Bekanntgabe der Erkrankung,
dahinter findet sich eine authentisch verfasster Einblick, der am Mittwoch auf der Homepage der Band a-ha erschienen ist…
Empfinde ich als sehr empfehlenswert zu lesen. Weil sich einiges aus Morten Harkets Sicht dort herauslesen läßt—insbesondere bzgl. verschiedener Kontroversen, die mit dem Veröffentlichen einer derart schwerwiegenden Thematik als Prominenter
einhergehen werden; und derer er sich bewusst ist.
…Also ähnliche Fragestellungen, auf die Du, @Brennholzverleih, sehr nachvollziehbar Bezug nimmst.
Nun, es war zumindest mein Eindruck beim Lesen der offiziellen Nachricht, daß Mortens Beweggründe sich damit dann gut einordnen lassen: Er wünscht sich offenbar weder überbordende Traurigkeit noch allzu wohlwollende Ratschläge. Sondern in erster Linie keinerlei öffentlichen Druck.
Allgemein bei mir ebenfalls, daß mich die Songs von a-ha lange begleiten. Von 1987 bis 2018 habe ich die Band einige Male auch live erlebt. Das gefiel mir manchmal ‚ging so‘; manchmal allerdings war’s hervorragend! Morten schien mir dabei ein introvertierter Frontman, der sich stets konzentriert auf seinen sehr anspruchsvollen Gesangspart.
Fan der Band oder einer ihrer Mitglieder—also im echten Sinne von Fan—bin ich zwar nicht; mir waren a-ha über lange Jahre
-vereinfacht gesagt- zu kühl. Nichtsdestoweniger schätze ich ihre Songs enorm:
die zumeist erstklassige Lyrik, die Melodien, den Gesang.
Diese Stimme ist immer herausragend gewesen… So daß die krankheitsbedingte Beeinträchtigung durchaus lange Schatten vorauswirft.
…Dies dennoch fraglos am heftigsten eine emotionale Herausforderung für Morten Harket selbst
(wie für jeden am eigenen Leib Betroffenen);
und das unbeeinflusst davon, wie groß auch der Verlust gleichzeitig für Aussenstehende sein wird—für natürlich seine Fans und genauso für die objektive Musikwelt.
…Entsprechend ein schwieriger
Balance-Akt und durchaus berechtigt
Thema: Wo muss Privates, wo muss eine Krankheitgesschichte,
ausschließlich privat bleiben…
…Aber, zusätzlich, wo spielt das öffentliche Interesse so eine unausweichliche Rolle,
daß etwas bisher Privatgehaltenes
schließlich zur untragbaren Belastung geworden ist—deshalb, weil es immer aufwändiger
noch weiterhin geheimgehalten werden kann…
Das ist eine Zwickmühle, die Morten Harket für sich selbst beschreibt; und als Grund anführt, weshalb er kurz einen privaten Einblick gewährt. Er wird sich das sehr gut überlegt haben. Respekt!
Um den ungefähren Bogen über zweieinhalb Ecken
zu Depeche Mode zu schlagen:
https://youtu.be/z8X7W9XSCvE?feature=shared
Traurig
Jedes Leben – egal, ob das des „Normalo“ oder des „VIP“ – schreibt leider auch dunkle Kapitel. Nun hat es auch Morten Harket getroffen.
In meinem Umfeld gibt es Personen, die an Parkinson erkrankt sind, und daher weiß ich, wie schwierig es sein kann, mit dieser Krankheit umzugehen. Das gilt sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Angehörigen.
Ich wünsche Morten viel Kraft. Ebenso wünsche ich seiner Familie viel Kraft. Sie haben eine Zeit vor sich, die ihnen viel abverlangen wird.
Heute noch mein absolutes Highlight: Das Video zu „Take on me“
https://www.youtube.com/watch?v=djV11Xbc914
True North
Sehr guter Kommentar!
Sehe ich auch so!
Mit Blick auf die schwerwiegenden Erkrankungen von Menschen in meiner eigenen Familie und im Freundeskreis bin ich mehr und mehr zwiegespalten, wenn Prominente ihre Erkrankungen kundtun: sie bekommen eine Aufmerksamkeit, die anderen verwehrt bleibt, und, mit Verlaub, sie bekommen vielleicht auch Behandlungsoptionen, die sich nicht jeder leisten kann. Gleichzeitig sind diese Menschen, wie jetzt Morten Harket, um ihr Dilemma auch nicht zu beneiden: erstens nicht wegen ihrer Erkrankung, zweitens weil sie es nur falsch machen können, denn sagen sie nichts, lamentiert man über ihr Abtauchen, ihre Untätigkeit; tun sie es kund, kommen dann Leute wie ich, und ziehen den Vergleich zum persönlichen Umfeld. Als langjähriger Mitarbeiter einer Pflegeeinrichtung weiß ich, auf welches Schicksal Morten Harket zusteuert (man schaue auch auf Michael J. Fox). Natürlich gibt es immer neue Behandlungsmethoden und medizinisch-wissenschaftlichen Fortschritt, und ich hoffe, dass viele Menschen, natürlich auch Harket und Fox, davon profitieren werden.
A-ha begleiten mich seit meiner Jugend, ich habe sie stets sehr gerne gehört. Ihr letztes Album, True North, erscheint jetzt in einem anderen Licht für mich. Sollte es das letzte Werk der drei gewesen sein, so haben sie damit einen würdigen Abschied geliefert. Aber wer weiß, was vielleicht noch kommt….