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Zum Dahinschmelzen – Das MELT!-Festival 2006

Von Ronny
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Melt!-BaggerIntro : Melt, to melt, schmelzen – wenn das mal nicht auf diesen Sommer passt wie die Faust aufs Auge (oder der Bagger zum See). Sonne, Sonne und nochmals Sonne – das alles gab es auch vom 14. bis 16. Juli in Ferropolis. Wobei sich die Temperaturen an diesen drei Tagen freundlicherweise mit erträglichen unter 30 Grad im Schatten begnügten, so dass die Zahl der Hitzeausfälle wohl geringer ausfiel, als es jetzt, ein paar Tage später, der Fall wäre, wo der Körper beim bloßen Sitzen und Schreiben zerfließt.

Doch genug der Wetterberichte, nun zum Festival:

Tag 1

Unser kleines Grüppchen trifft Freitagmittag auf dem ehemaligen Tagebaugelände ein und beginnt mit dem Arbeitsteil eines Festivals – Zelte, Klamotten, Getränke (Ganz wichtig: Das erste Bier nach dem erfolgreichen Aufbau der Behausung!) vom Auto zum Gelände schleppen, Aufbauen, Hinsetzen, Trinken. Huch, Sonnencreme, jetzt aber schnell! Für einen von uns zu spät, von jetzt an heißt er nur noch Dr. Zoidberg.

Der Campingplatz liegt wunderbar entspannt am Ufer des Gremminer Sees. Kein Gefühl von Sardinen in der Dose wie auf größeren Festivals, hier hat jeder genügend Platz. Was später einen leicht unnüchternen Menschen trotzdem nicht davon abhält, auf unser Zelt zu fallen und eine Zeltstange nachhaltig zu beschädigen, aber so etwas passiert halt. Beim ersten Erkundungsmarsch fällt neben der schönen und im Verlauf des Wochenendes reichlich frequentierten Badestelle ein erster Kritikpunkt auf: Keine Dixies! Es gibt zwar ein paar feste Dusch- und WC-Container, diese stellen sich jedoch bald als viel zu wenige heraus. Eines der wenigen Mankos, was vom Veranstalter später auf die angesichts der Vorverkäufe überraschend hohe Besucherzahl zurückgeführt wird und mit dem Versprechen auf Besserung im Jubiläumsjahr 2007 hiermit abgehandelt sein sollte.

Die weiteren – dann aber auch schon letzten – Minuspunkte gibt es, als wir uns gegen 17 Uhr Richtung Festivalgelände aufmachen. Ich habe offensichtlich an der Straße das (sehr unauffällig angebrachte) Hinweisschild für die Presse übersehen und darf per Shuttlebus die ca. 2 km noch einmal zurückfahren. Alle anderen sind aber auch nicht viel besser dran. Der Einlass nebst Bändchenverteilung ist zu dieser Zeit stark unterbesetzt, wodurch am Einlass Wartezeiten von über einer Stunde entstehen und die erste interessante Band auf der Hauptbühne, The Kooks, vor nur wenigen Zuschauern antreten muss. Vom Hören her ein gelungener Auftritt der britischen Newcomer. Später gibt es übrigens kaum noch Schwierigkeiten am Einlass, die Security darf auch – mit den in dieser Berufsgruppe üblichen Ausnahmen – als aufmerksam und zurückhaltend gelobt werden.

Dann sind wir endlich drin. Das Festivalgelände ist wieder einmal einfach aber liebevoll hergerichtet worden. Zu Füßen der beeindruckenden Riesenbagger und -kräne, die Ferropolis so einzigartig und wie geschaffen fürs Melt! erscheinen lassen. Was sofort auffällt, ist, dass die im letzten Jahr fast schon penetrante Werbebepflasterung erfreulich reduziert wurde. Ohne geht es natürlich nicht, das macht aber nichts, schließlich freut sich der Festivalgänger hier über einen sehr zivilen Eintrittspreis. Hinter dem Einlass wartet der stets gut besuchte Festivalguide-Stand, hier gibt es Merchandise (u.a. die wundervollen Festivalbags) und sehr entspannte Autogrammstunden. Dann gibt es ein Catering, das sich ebenfalls wohltuend von anderen Festivals abhebt. Hier ist v.a. das unglaublich leckere indische Essen zu erwähnen, aber auch Festivalrestaurant (wechselnde Tageskarte!), Biogrill, Chinese, Dönermann, Crepe- und Obststand bekommen gute Noten. Weiter hinten warten noch ein paar Verkaufsstände, am Samstag sind vermutlich v.a. Sonnenhüte gut gegangen.

Nun zum Wesentlichen, der Musik. Auf der Big Wheel Stage, auf der Rückseite des großen Kranes gelegen, werden die Freunde des Techno mit Beats aller Art verwöhnt und können auf Sand- und Grasboden nonstop das Tanzbein schwingen. Den Anfang macht hier Markus Kavka, den DM-Anhänger sicher noch von seiner rührenden (Fan-)Moderation von Rock Am Ring in Erinnerung haben. Hier legt er ein angenehm fließendes und eingängiges Minimal-Elektro-Set hin. Sogenannte DJ-Set-Experten bemängeln vielleicht hier und da Aktualität oder Übergänge, uns und vielen anderen gefällt es aber ziemlich gut.

Jetzt aber schnell zur Medusa Mainstage. Nach den Kooks steht der nächste wavige Newcomer an. Aus, auch wenn sie sich britisch anhören, New York. We Are Scientists sehen etwas nerdig aus, haben aber mit ihrem nahezu ausschließlich aus Ohrwürmern bestehenden Debüt sofort die – mittlerweile recht große – Menge im Griff. Von wegen Nobody move, nobody get hurt: Es entsteht sogar ein pogendes Moshpit in der Mitte der Betonschüssel. Pogo! Während wenige Meter entfernt die Technoheads pausenlos in Bewegung sind. Die Verschmelzung von Elektro und Indie ist endgültig als erfolgreich zu betrachten. Nach einer hitreichen Dreiviertelstunde haben die Scientists jedenfalls sichtbar neue Fans gewonnen. Es folgen …And You Will Know Us By The Trail Of Dead, die ihre bewährte Mischung aus Lärm und Melodie, Gesang und Geschrei präsentieren, natürlich inklusive Sprung ins Schlagzeug. Dynamisch. Zwischendurch ein kurzer Blick zur kleinsten und neuen Bühne, dem Melt! Klub, indoor in der Orangerie. Hier steht die wirklich bezaubernde Justine Electra und startet die sanfte Elektronik ihrer Songs noch per Hand.

So, die Gemini Stage muss auch besichtigt werden, hier geht erfahrungsgemäß oft ziemlich viel. Leider beginnen die Infadels erheblich verspätet und spielen nur ein verkürztes Set. Aber in diesen wenigen Minuten zeigen sie all ihre Fähigkeiten. Etwas Rock, sehr viel Elektropop, das zündet sofort. Can’t get enough. Auf der Hauptbühne lässt Eddie Argos nun seine Art Brut los. Monty Python meet The Streets, diese Beschreibung trifft es einfach perfekt. Technisch nicht brillant, aber von hohem Unterhaltungswert, insbesondere die Zwischenansagen. Dann ein heimliches Highlight auf der Gemini Stage: Hot Chip. Da stehen fünf Mann nebeneinander, vor sich Keyboards, zur Hand diverse Percussions und dann noch eine Gitarre, die zwei Bandmitglieder immer mal wieder untereinander tauschen. Und die Musik ist eine ganz eigene. Sehr rhythmisch und tanzbar, elektronisch, aber mit einfühlsamem weichem Gesang. Ganz stark. In einer gerechten Welt hätte Over and over den Status eines Sommerhits verdient. Im Anschluss brüllt die Mediengruppe Telekommander mit ihrem Slogan-Elektro-Punk das halbe Gelände in Grund und Boden.

Jetzt schnell Jacke oder Pullover übergeworfen (oder vom Zeltplatz geholt), denn es ist überraschend kühl geworden. Oder liegt das daran, dass der Auftritt der Götter des coolen Pop bevorsteht? Der diesjährige Headliner wird erwartet. Die Pet Shop Boys, in Deutschland bislang „Festival virgins“, wie Neil Tennant es später selbst ausdrücken wird. Sehr wählerisch bei ihren Auftrittsorten, haben die Altmeister hier ihren feinen Geschmack unter Beweis gestellt. Und geschmackvoll sieht auch die Bühne aus. Rechts die Elektronik, hinter der sich der wie immer sonnenbrillenbewehrte Chris Lowe aufbauen wird. Links eine (psychotherapeutische?) Liege. Den Hauptteil nimmt jedoch eine große Leinwand, hm, mehr zwei Leinwandwürfel, ein, auf der das Innere des menschlichen Hirns zu sehen ist. Und aus dem Hirn treten – zu den Tönen von Hitchcocks Psycho – die Pet Shop Boys. Das heißt, zunächst ihre Alter Egos, zwei äußerst talentierte Tänzer, zu denen sich später noch drei BackgroundsängerInnen gesellen. Dann folgt Psychological, der Opener des großartigen neuen Albums Fundamental. Mächtige Beats und endlich die „echten“ Pet Shop Boys. Meister Tennant mit Frack und Zylinder. Mit Left to my own devices schließt gleich ein Klassiker an, toll arrangiert. Bei nahezu allen Songs ändert sich etwas auf der Bühne. Die Leinwände werden auseinandergeschoben, mal sind es einzelne Würfel, mal zwei, mal vier Leinwände. Oder auch eine einzige riesige Fläche. Sogar in den (dann halbdurchsichtigen) Leinwänden passiert etwas, wenn die Tänzer darin ihre Kunst darbieten. Die weitere Setlist lässt auch kaum Wünsche offen: I’m with stupid, Suburbia, die fabelhafte neue Single Minimal, welche perfekt in ihr Vorbild Shopping übergeleitet wird, Rent, Always on my mind, Where the streets have no name, Dreaming of the queen (mit berührenden Diana-Projektionen), West End Girls (einmal mehr erstklassige Tanz-Perfomance), The Sodom and Gomorrha Show (bitterböse politische Hintergrundbilder), Opportunities (Groß!), Integral (Wieder Politik, Militarismussatire). Dann ist erst mal Schluss, aber Zugabe ist Pflicht. Das bei der Band eigentlich eher ungeliebte So hard wird zum Interlude umfunktioniert, bei dem der Backgroundchor (mit einer erstklassigen Vorsängerin) allein die Vocals bestreitet. Es folgen noch zwei der größten Hits: Das unsterbliche It’s a sin und (leider?) Go west. Nach etwa 80 Minuten ist dieser Konzertgenuss vorbei, und ringsum werden Gänsehäute gezählt und offene Münder wieder zugeklappt.

Was läuft noch in der ersten Nacht? DJ Hell wäre auf jeden Fall zu nennen, dessen extrem knackiges Set jedes Bein zum Zappeln bringt. Dann ist es fast drei Uhr, langsam fordert die nachlassende Kondition ihre Opfer. Versäumnisse des ersten Tages (aus Überschneidungs- oder Spätauftrittsgründen): Erlend Oye (schade), Miss Kittin (seufz), Moonbootica (klasse Album, sollen aber nicht in Höchstform gewesen sein), Dave Clarke. Die beiden verbleibenden Bands auf der Hauptbühne bekommt man auf dem Weg zum oder überhaupt auf dem Zeltplatz zumindest akustisch noch bestens mit. Die allseits umstrittenen MIA. bestätigen eigentlich alles: Für die einen ist es schöner Deutsch-Pop (an der neuen, leider nicht album-repräsentativen Single Tanz der Moleküle gibt es nichts auszusetzen), für viele allerdings mit einer allzu nervige Sängerin Mieze, die live oft mehr schreit als singt und etwas zu viele belanglose Zwischenansagen von sich gibt. Zum Abschluss und zum Sonnenaufgang massieren einen die dicken Bässe von Deichkind in den Schlaf. Das klingt gut, und Augenzeugen berichten von einer gewohnt abgedrehten Show. Pyramidenhüte, Müllsäcke und zum Abschluss-Remmidemmi das halbe Publikum auf der Bühne. Spitze!

Tag 2

Nicht lange lässt die Sonne den Schlaf im zunehmend saunös werdenden Zelt zu. Also raus da, WC besucht, Zähne geputzt und dekadent mit Mineralwasser gespült, Tisch gedeckt (also Holzbrett auf Bierkasten), Frühstück. Hier: Löslicher Kaffee, Toast, Nutella, Marmelade und so. Dann wird gechillt, interessiert in den diversen eingesammelten Heften von Intro oder 11 Freunde geblättert oder auf die schönen schwedischen Nachbarinnen geschielt. Bald ist es Zeit für ein Morgen-Mittags-Konterbier. Fast kühl, lecker. Anschließend auf zur übervölkerten Badestelle. Das Wasser ist mittlerweile logischerweise trübe, aber trotzdem erquickend. Die Lebensgeister sind erfrischt, die Musik kann kommen.

Heute funktioniert am Einlass alles reibungslos. Wenn man jetzt an den Getränkeständen aufpasst, dass der offenbar bundesweit verbreitete Hang zum Wechselgeld- bzw. Pfandmünzenbetrug nicht stattfindet, gibt es nichts, was die Laune trüben könnte. Auch nicht das eher atonale Gesäusel von Regina Spektor zur Eröffnung auf der Hauptbühne. Dann doch lieber danach Klee. Sängerin Suzie ist ein echter Sonnenschein, wirbelt fröhlich umher und schwebt wie immer in einer eigenen Sphäre. Die entsprechend seltsamen Ansagen machen einfach irgendwie Spaß. „Wer brennt, der stinkt.“ Recht hat sie. Die fluffige Popmusik mit jeder Menge Diebesgut zwischen New Order, The Cure und anderen ist auch unterhaltsam. Und auf die Texte braucht man hier nicht weiter zu achten.

Wir bleiben auf der Hauptbühne. Auch die nächste Band gewinnt keine musikalischen Innovationspreise. Und ist trotzdem ein echtes Highlight. Birminghams Editors können sich nahtlos zu den Erben von Joy Division rund um Interpol gesellen. Sänger Tom Smith geht in der Musik auf und hat einen sehr eigenen Stil, sich auf der Bühne und mit seiner Gitarre zu bewegen. Dabei ist er jedoch voll bei der Sache und hat eine Stimme zum Dahinschmelzen (Ha! Da ist wieder das Motto!), ja, auch für die Jungs. Wunderbar und ohrwurmgespickt (All sparks, Munich and many more).

Dann folgen auf der großen Bühne Blumfeld. Die einen lieben sie, andere (wie der Autor) haben bei dieser, hm, tja, Indieschlagermusik, Mühe, ihr eigentlich leckeres Essen im Festivalrestaurant bei sich zu behalten. Versuchen wir lieber, einen Blick auf Erlend Oye zu werfen. Der tritt nämlich nochmals auf, mit seiner neuen Band The Whitest Boy Alive. Allerdings ist der kleine Melt! Klub hoffnungslos überfüllt, es bleibt der Blick durchs Fenster. Der kurze Eindruck ist jedoch sehr gut. Die Gemini Stage ist heute fest in Händen von Radio Soulwax und Freunden. Derzeit: Das Pop aus Belgien. Der Name ist Programm, einfalls- und abwechslungsreich geht es hier zu. Und mit charmant gebrochenem Deutsch führt der adrett gekleidete Sänger durchs Programm.

Nun spielen Tomte auf der Hauptbühne, es bleibt also deutsch und gefühlig. Hier aber rockiger, sympathischer und mit besseren Texten als bei Blumfeld. Thees Uhlmann, wie man ihn kennt, mit schlauen Ansagen, alles andere passt auch. Da wir das aber schon kennen, reißen wir uns schweren Herzens los und kämpfen uns lieber zur kleinsten Bühne durch. PeterLicht ist dort angekündigt. Und trotz der Hitze verlässt kaum einer den Saal. Es soll ein heimliches Highlight des Festivals werden. Der Mann, den viele nur von seinem Hit Sonnendeck kennen, tritt heute überraschend als Liedermacher mit Klampfe an, minimalistisch begleitet von einem selig lächelnden Keyboarder. Und dann liest er zwischen den Stücken auch noch Skurriles aus einem Buch vor. Ganz schräg, aber die sympathisch-verspulten Ansagen und Aktionen („Moment! Ich habe da ein paar Textblätter vorbereitet.“ Spricht’s und verteilt tatsächlich einen Stapel derselben im Publikum.) entwickeln irgendwie eine Eigendynamik, und als das Publikum schließlich minutenlang „Wir machen uns eben Sorgen über unsere Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ intoniert und dem sichtlich gerührten Künstler kaum Chancen zur Fortsetzung des Konzerts lässt, weiß jeder der Anwesenden: Das hier ist etwas Besonderes.

Wieder draußen und beim Verzehr leckerster indischer Süßwaren (Was war das? Kichererbsen mit Zucker und Butter? Yummie!) langsam von der Wolke kommen. Whomadewho aus Dänemark halten das Niveau hoch. Die schaffen es tatsächlich, mit zwei Gitarren plus Schlagwerk und etwas Elektronik ein richtiges Discoset abzufeuern. Inbrünstige und doch nicht nervende Soli inklusive. Auch das hier ist uneingeschränkt empfehlenswert.

Jetzt mal wieder zur großen Bühne gelinst. Ah ja, The Streets, deren Zweitsänger Leo kurz vorher abhanden gekommen ist. Dessen Ersatzmann macht seine Sache ordentlich. Der Funke springt zwar erst zögerlich über – was bei Mike Skinners Dialekt durchaus auch sprachbedingt sein kann – aber der wortgewandte Engländer bekommt das Publikum zusehends in den Griff, und Hits wie Let’s push things forward, Dry your eyes oder If I wasn’t famous erledigen dann den Rest.

Wir schauen kurz zur Big Wheel Stage. Egoexpress legen auf. Ein schön fließendes, erwartet knar(t)ziges Set. Leider hat die Zeit heute nicht für die vielen anderen erstklassigen Techno- und Elektro-Acts hier gereicht: U.a. Jamie Lidell, Dominik Eulberg (tolles Set, durch nachträgliches Hören amtlich überprüft), Ellen Allien (fantastisches Album mit Apparat), Mathias Kaden (siehe Eulberg).

Zurück zur zweiten Bühne. Hier sind nun die Herren von Soulwax selbst am Werk. Und sie spielen ihre Nite Versions, man erkennt die sonst rockig-elektronischen Songs kaum wieder. Da steht eine Band auf der Bühne und spielt… Techno. So etwas hat man selten, und das hier geht ab wie die berühmte Katze. Wow! Später sollen die gleichen Burschen auch als 2manydjs noch ein gefeiertes Set draufpacken.

Nun noch Aphex Twin. Richard D. James, der Meister der weirden Elektronik. Mit einem Laptop-Set auf der Hauptbühne. Immerhin, es ist reichlich Publikum da. Trotzdem ist die große Bühne wohl der falsche Ort. Der Herr über die Sounds versteckt sich in der Ecke hinter der Elektronik, auf den Bildschirmen laufen minimalistische Visuals, das war’s. Fast. Da sind noch die rollstuhlfahrenden Basketballer. Zusammenhang? Hm. Wichtiger ist natürlich die Musik. Und auch hier spaltet der Auftritt die Geister. Sagen wir’s mal so: Anfangs zurückhaltend mit Tendenz zur Langeweile, in der Mitte deutlich mehr Tempo und soundtechnisch teilweise ganz stark, gegen Ende wieder eher nicht der Rede wert.

So, das reicht nun aber, die Nacht ist bald rum. Etwas Nightmares on Wax (entspannt) zum Eindösen am Zelt, dann schrecken wir noch mal bei den Hammerbässen von Roni Size & Dynamite MC hoch und wippen kurz und heftig mit dem Bein, dann übermannt uns der kurze Schlaf.

Outro

Sonntagvormittag wird schließlich in Ruhe gepackt, abgebaut und Fazit gezogen: Das Melt! – Ein Festival wie kein anderes. Gitarren und Elektro, Rock und Techno, das harmoniert bestens. Grandiose Acts, großartige Location, fröhlich-entspanntes Publikum und ringsum immer das Gefühl, dass hier auch seitens des Veranstalters noch das Herzblut über die Profitgier siegt. Zum Zehnjährigen 2007 sehen wir uns garantiert wieder!

Danke an Addison und das gesamte Melt!-Team!

Mehr Infos zum Festival gibt#s unter:
http://www.meltfestival.de

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