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Zoot Woman – Things Are What They Used To Be

zoot_things Meine Herren, Sie haben sich ja ganz schön Zeit gelassen! Sechs Jahre zwischen Album Nr. 2 und 3 vergehen zu lassen, das kann sich doch eigentlich keiner leisten. Eigentlich. Wenn aber das Dritte so ein Geniestreich wird, der wohl nahezu alle Anhänger des Elektropop (oder der Popmusik an sich) begeistern dürfte, ist sofort alles verziehen.

Na gut, fast alles. Dass sich Stuart Price zwischendurch eine goldene Nase verdiente, sei ihm ja gegönnt. Der, pardon, Mist, den er mit Madonna, Seal, Keane und den Killers produzierte, legte allerdings die Hoffnungen fürs ewig angekündigte neue Werk von Zoot Woman ziemlich tief. Doch, wie eingangs angedeutet, alle Sorgen sind bereits beim ersten (und erst recht beim wiederholten) Hören von „Things Are What They Used To Be“ verflogen. Was bei den Nebentätigkeiten oft in cheesy Chartsmucke ausartete (okay, erfolgreich war es ja, zugegeben), wird hier, in bewährter Zusammenarbeit mit den Gebrüdern Blake, zur raffinierten elektronischen Popmusik. Da wird der Synthie-Fuhrpark nicht zum Selbstzweck, sondern stets sehr gezielt eingesetzt, mal mit housigen, mal gar mit trancigen Flächen überzogen, und oben drüber schwebt der unverkennbare Schmelz der wunderbaren Stimme von Johnny Blake (die übrigens neuerdings mitunter ein wenig klingt wie der ebenfalls tolle Lennart Salomon von Sono).

Insgesamt geht es mittlerweile vielleicht etwas cluborientierter zur Sache, Musterbeispiele sind die Danceorgie „Saturation“ oder der geradlinige Titeltrack. Doch dabei wird nie der Song an sich außer Acht gelassen. Und so hagelt es wieder Ohrwürmer und Singlekandidaten wie „Lonely By Your Side“ oder „We Won’t Break“, bei dem ein weiteres typisches Merkmal des Zoot Woman-Sounds hervorsticht: Der fett knarzende Bass. Dieser dominiert auch das saftige „Witness“. Die Gitarren werden nur äußerst spärlich dosiert, dürfen sich aber im Muse-artigen „Lust Forever“ und im grandiosen Roboterrock von „Memory“ (Erkennen Sie den kleinen DM-Moment in den Sounds?) doch mal kurz austoben.

Immer wieder verstehen die Drei es, coole 80er-Eleganz zu verströmen und gleichzeitig Wärme ins Wohnzimmer zu transportieren. Das intensive „More Than Ever“ ist so ein Fall, die ein, zwei ruhigeren Stücke oder das abschließende, sich fein steigernde „Live In My Head“.

Hm, wie es aussieht, wurden fast alle Songs lobend erwähnt. Was bedeutet das? Ganz einfach, ein hervorragendes, harmonisches Album, gespickt mit Highlights, sowohl in puncto Songwriting, als auch soundtechnisch. Auf die Konzerte darf man sich auch freuen. Und dies hier geht an die Herren Blake: Bindet den Price irgendwo fest, dann müssen wir nicht wieder so lange darben! Album des Monats!

(Addison)

P.S. Live: 19.09. Mainz – 21.09. Köln, – 23.09. Erlangen – 24.09. Zürich – 26.09. Wien – 27.09. München – 29.09. Hamburg – 30.09. Berlin

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http://www.zootwoman.com
http://www.myspace.com/zootwoman

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

2 Kommentare

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  1. Im Moment das Synthipop Album schlechthin!

    Harmonischer tanzbarer Sound, Genial…

  2. kann mich nur der o.g. Rezession anschließen; ein wirklich fantastisches Album

Kommentare sind geschlossen.

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