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Interview mit Gareth Jones

„Wir arbeiteten ohne Pause an ‚Black Celebration'“

Könntest Du mir die damalige Fan-Situation vor den Hansa-Tonstudios beschreiben?
Nach dem Erfolg des Albums “Construction Time Again” hatten wir jede Menge Fans, die zum Studio gepilgert kamen und vor dem Gebäude oder auf den Treppen warteten. Es war eine tolle Atmosphäre.

Wo hat die Band während der Aufnahmen in den Hansa-Studios gegessen? Gab es einige spezielle Orte in der Nähe des Potsdamer Platzes?
Es gab ein italienisches Restaurant im Erdgeschoss der Hansa-Studios in der Köthener Straße. Dort haben wir oft gegessen. Oder wir sind in der Gegend herumgelaufen und haben uns ein Restaurant gesucht. Einen Lieferservice haben wir eher selten genutzt.

DM-Tour: Wie sah Euer Nachtleben aus? Seid ihr oft ausgegangen?
Besonders oft weggegangen sind wir nicht, weil wir immer sehr lange gearbeitet haben. Dafür hatten wir aber jede Menge Spaß im Studio. Und natürlich sind wir hin und wieder um die Ecke gegangen, ein Bier trinken. An viele Partys erinnere ich mich allerdings nicht.

Welche Location hast Du in Berlin gern besucht?
Meine Lieblingsbar in Berlin war das „Dina“ (Anmerkung der Redaktion: Schreibweise des Namens kann variieren). Besonders mochte ich, dass dort keine Musik gespielt wurde.

Durch die Erfolge In den Achtzigerjahren wurden die Bandmitglieder bald zu Millionären. Hat sich das irgendwie bemerkbar gemacht?
Ich habe mit der Band nie über Geld gesprochen. Wir sprachen über Musik.

Martin lebte ja bekanntlich zeitweise bei seiner Berliner Freundin. Wo haben Dave, Andy und Alan während der Aufnahmen gewohnt?
Während der Aufnahmen zu „Construction Time Again“ waren Depeche Mode im Hotel InterContinental untergebracht. Eventuell sind sie dort auch in den darauffolgenden Jahren wieder abgestiegen.

Hatte Daniel Miller während der Berlin-Periode eine eigene Wohnung bezogen?
Nein, Daniel hatte keine Wohnung in Berlin.

Noch eine Frage zum Abschluss: Bist Du traurig, dass die Zeit in Berlin vorüber ist?
Ich bin nicht traurig. Das Leben geht weiter und ich besuche Berlin nach wie vor – ich liebe Berlin!

(Interview: Christian Haase / Transkription aus dem Englischen: Audrey Micheneau / Übersetzung: Christian Haase.
Das Interview ist zuerst auf www.dmtours.de erschienen und wurde von uns leicht gekürzt.)

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

56 Kommentare

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  1. Es ist immer ein Problem, wenn man Kommentare löscht. Allerdings reagieren einige Menschen sehr aufgebracht gegen teilweise provozierende Kommentare. Dies gilt auch für die Kommentare von Frieda. Besser wäre es aber diese Kommentare und diese Person zu ignorieren, statt sich weiter mit dieser zu beschäftigen oder gar irgendwelche ironischen Kommentare abzugeben. Die Frage warum gelöscht wurde, ist eher politisch einzuordnen. Denn der eine legt einen Kommentar als Ironie aus, der andere meint es wäre ein Troll am Werk.

  2. Hi Sven,
    ich habe den Kommentar 54 gelesen, der ja nun mich betraf. Den hättest Du wegen mir nicht löschen müssen, das zeigt mal wieder die geistige Reife mancher Menschen. Aber egal. In letzter Zeit wurden ja vermehrt Kommentare gelöscht. Was sind denn das für Typen, die da mitmischen?
    Gibt es es für solche Leute nicht ein eigenes Forum ???
    Alles gut…und Grüsse

  3. Troll-Kommentar entfernt.

  4. @Tom Meeloo

    Bravo…!!!
    hast du schön geschrieben und Zitat – avancieren Gareth und Daniel Miller zu
    stillen Mitgliedern des Depeche – Mode- Clans- finde ich sehr passend !!!
    Solche Kommentare lese ich sehr gerne : ).
    P.S: Klassische Musik höre ich in bestimmten Momenten auch mit Freude!!! : ).

  5. @Tom Meeloo
    Wobei jeder ‚echte‘ Fan von klassischer Musik bei derartigen Vergleichen eingeschnappt reagiert…
    Ich denke einerseits schon, dass das, was du zu den Parallelen gesagt hast, stimmt, andererseits sind Bach und Beethoven allerdings die wahren Genies, Mozart sowieso. Es tut mir ehrlich leid, dass ich das als Devotee sagen muss, aber ich halte Martin nicht für ein Genie. Er hat einfach eine musikalische Begabung, wenn man diese jedoch mit der anderer Musiker vergleicht, zum Beispiel Freddie Mercury oder auch Michael Jackson (der sein ganzes Leben lang jedes seiner Lieder, den Text, die Tonart und die Akkorde auswendig wusste und entgegen der verbreiteten Meinung auch Klavier spielen konnte und in einigen seiner Stücke selbst Gitarre und Schlagzeug gespielt hat), dann erscheint mir Mart dagegen ziemlich durchschnittlich. Versteh mich nicht falsch, ich möchte ihn nicht schlecht reden oder so etwas, immerhin bin ich ein riesiger Fan, aber ich habe etwas gegen den Begriff ‚Genie‘, den ich eigentlich nur dann verwende, wenn es absolut offensichtlich ist.
    Mozart zum Beispiel hatte nicht nur ein aktives absolutes Gehör, konnte also im Kopf ohne Hilfsmittel Stücke komponieren und wusste exakt, wie sie einmal klingen würden, er hat bei seinen Kompositionen auch nie Fehler gemacht, nie radiert. Alles war durch und durch perfekt, ob man die Musik jetzt mag oder nicht. Dazu hatte er noch belanglose Gaben, die ihm als Musiker vielleicht nicht viel brachten, seinen Ruf als Genie aber sicher bestätigten: er konnte beispielsweise fließend rückwärts sprechen…
    Zu diesem Ruf als Genie gehört für mich auch eine kleine Portion Verrücktheit, wenn du verstehst, was ich meine… Mozart zum Beispiel war in jeder Hinsicht ein ziemlich seltsamer Typ…
    Glen Gould ist auch so ein Beispiel, guck dir mal Videos von dem an, dann weißt du, was ich meine…
    Letztes Beispiel ist mein Großonkel, den hier wohl keiner kannte, der allerdings hyperintelligent war und gleichzeitig seltsame Eigenschaften hatte (jeden 20. April hat er beispielsweise mindestens hundert mal erklärt, dass heute Führers Geburtstag sei und wir aufpassen müssten…)
    Das sind meine Gründe, warum ich Martin Gore niemals als Genie bezeichnen würde, Freddie Mercury und Michael Jackson schon eher, aber auch nicht so wirklich. Ach ja: LangLang ist für mich auch kein Genie, das einzige, was der musikalisch draufhat, ist korrekt nach Noten zu spielen, aber auch nur, weil es ihm schon als Kind von seinen Eltern eingeprügelt worden ist, jeden Tag stundenlang zu üben…
    Ihm fehlt die Gabe, aus Noten Musik zu machen, wenn man das so sagen kann..

  6. Wurde nicht gesagt, dass die Black-Celebration-Platte „gelebt werden“ solle ?

    Insofern konnte es keinen freien Tag geben, wie man nicht aus dem Nichts heraus, nicht einfach zu leben aufhören kann.

    Ich gebe es zu, mit dieser Binsenweisheit, einen merkwürdigen Weg einzuschlagen, obwohl ein kürzlich gewonnener Freund vor einem Jahr das Gegenteil davon bewiesen hat.

    Jahrelang haben sich meine Gedanken darum gedreht, wie diese phantastischen Sounds entstanden sind. Nein, sie stammen nicht ausschließlich aus der Feder von Depeche Mode.
    Gareth Jones und Daniel Miller haben einen gehörigen Anteil daran.

    Versuche ich gerade, die Schöpfungskräfte nach ihren Urhebern zuzuordnen ?

    Kehre ich diese Gedanken um, avancieren Gareth und Daniel zu stillen Mitgliedern des Depeche-Mode-Clans, zumindest zeitweise und ausgerechnet auf dem Höhepunkt des aufregend-neuen Sounds, und zwar während die Jungs höchstens aus ihrer Sicht und möglicherweise – noch um die Bedeutung des Einzelnen, dem einen Nüsse in die hintere Hosenöffnung werfend, die Auswirkungen auf das Allgemeine noch nicht überschauend, in Sphären jugendlicher Unbeschwertheit – entweder aufgrund ihrer vielzitierten Naivität im Umgang mit den Medien oder mit den wattierten Rundungen ihres Fivty-Fivty-Vertrages aneckten.

    Genau das machte sie zu einem Teil von uns. Richtig ? Das Göttliche entreißt sie uns am Ende aber doch, in letzter Sekunde sozusagen.
    Ja, es sind Martins geniale Kompositionen, die ihm gleichsam mit den Lyrics entrinnen, um mit dem Geniebegriff Herdes konform zu gehen.
    An dieser Stelle gefallen mir die Anspielungen auf Beethoven, über den Leonard Bernstein sagte, dass jener zwar eine verhältnismäßig einfache Musik komponiert habe, aber dabei offensichtlich eine Verbindung zu Gott gehabt hatte, indem der Beethoven immer wieder die nächste richtige Note verraten haben musste.

    Bachs Polyphonie repräsentieren letztlich die drei Synthies auf der Bühne.

    Ich hoffe, dass das Interview mit Gareth Jones (neben Daniel Miller) vielmehr den Erzengel des typischen Depeche-Mode-Sounds würdigt, als dass uns der Artikel auf den individuell berechtigten Ebenen unserer Vergangenheit und unserers Seins schweben lässt, die ohne diese kongenialen Leute anders verlaufen wären.

    Todsicher !

    Tom Meeloo

    P.S.: Jemand fragte ausgerechnet heute – rhetorisch -, ob Depeche Mode, den Song auf der Black Celebration vergessen hätten (siehe Website oben). Seltsame Welt, in der wir leben !

  7. @ISH
    Naja, um ehrlich zu sein: Bach mag ich nicht so besonders. Beethoven finde ich toll, weil er eher aggresive Musik gemacht hat und nicht sowas ‚traditionelles‘, aber am liebsten höre ich Mozart. Hey, der Typ hatte total einen an der Klatsche, war aber das totale Genie.
    Bach finde ich gut, aber eben nicht so sehr. Seine Musik spiegelt ihn wahrscheinlich ziemlich gut wieder als braven, fleißigen Mann und Familienvater. Hab keine Ahnung, wie ich das sonst beschreiben soll, mir ist das einfach zu brav…;) Anderseits sind die Lieder von vorne bis hinten sinnvoll strukturiert und genial durchgeplant. Das Praeludium aus dem Wohltemperierten Klavier in C-Dur ist auch glaube ich das einzie klassische Stück, das ich komplett auf dem Klavier spielen kann, ich bin nämlich ein miserabler Pianist, ich bin schon an der Mondscheinsonate von Beethoven gescheitert…
    Naja, was soll ich sagen? Ich kann mir alles anhören außer Rammstein und Helene, aber letztendlich auch alles klassische. Bizet ist auch toll, Vivaldi, Händel und Wagner sind auch klasse.

  8. soere ben und Tante Frieda haben es erfasst. Die Musik heute hat viel mehr Niveau und da steckt richtig Intelligenz hinter. Kirmes-Techno, Boy-Groups, Helene Fischer und Justin Bieber erst…. und überhaupt, gerade Tante Frieda es klar ausgesprochen, heute sind die Kids nicht mehr so arrogant und unterkühlt wie in den 80’s, da wird gleich das Messer gezogen und „was guckst du ich fick deine mudda“ Gangstaaa-Style Klartext gesprochen. LOL

  9. auf die Gefahr hin...

    … Das man mich gleich wida loescht… Aber die Mukke frueher konnte gar nicht besser sein als heut, da a.) sich die technik viel mehr verbesert hst und b. ) das lektuelle niveau viel hoeha liegt als vor 40 jahren. Das naive iss nich mehr da, ein kuenstler muss was bringen.

Kommentare sind geschlossen.

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