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Twin Shadow – Confess

Er behauptet ja immer, von der Musik der 80er nicht wesentlich beeinflusst worden zu sein, der George Lewis jr.. Hm, da machen wir uns jetzt doch Sorgen, dass bei ihm eine kleine Persönlichkeitsspaltung vorliegen könnte. Denn mehr detailverliebte Wiederaufbereitung jener Epoche in Form neuer Songs gelingt derzeit kaum jemandem.

Schon das Debüt von Twin Shadow, „Forget“, wurde Ende 2010 als wunderbares Retro-Pop-Alben weltweit gelobt und gefeiert. Und Lewis, der damals wie heute eng mit Grizzly Bears Chris Taylor zusammenarbeitet (ihr anderes Projekt mit vertauschten Rollen, Cant, sollte man übrigens auch mal ausprobiert haben), hat offensichtlich wenig Notwendigkeit gesehen, am Konzept etwas zu verändern. Lediglich etwas kräftiger wurde das Ganze produziert.

So startet „Confess“ gleich auf „Golden Light“ mit einem Ohrwurm, wie man ihn schon damals hätte im Radio hören können. Doch der große Hit kommt etwas später: „Five Seconds“ ist so unverschämt eingängig mit seinen Synthies, seinen Melodien und seinem Schmelz – und auch mit Lewis‘ energischem Gesang.

Ja, da verzeiht man doch umgehend, dass in der Strophe von „Run My Heart“ deutlich Don Henley und seine „Boys Of Summer“ beliehen werden. Denn auch, nein gerade die cheesy Parts der 80er sind hier – bewusst oder unbewusst – große Inspirationsquelle gewesen und erfahren ihre geschmackvolle Huldigung in Songs wie dem rhythmischen „The One“ oder dem sehnsuchtsvollen „When The Movie’s Over“ (bei „I Don’t Care“ mag man auch an die Kollegen von Hurts denken). Überschwängliche Synthies, locker schwingende Gitarre(n) und immer wieder reichhaltige Melodien, sowohl in den Strophen als auch den Refrains.

Wer weiß, vielleicht gesteht George Lewis jr. ja eines Tages, dass er der heimliche kleine Bruder von, tja, zum Beispiel Pat Benatar ist? Oder dass er sich damals in einem DeLorean versteckt hat und 2010 plötzlich unterwegs herausfiel. Auf „Confess“ bereitet er uns jedenfalls zum zweiten Mal viel unschuldigen Nostalgiespaß.

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P.S. Twin Shadow live: 06.11. Köln, 14.11. Berlin, 15.11. Hamburg

www.twinshadow.net
www.facebook.com/pages/Twin-Shadow/94922660679

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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