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Turzi – B

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Hier regieren zur Abwechslung mal nicht die 80er. Sondern im Wesentlichen die 90er. Allerdings mit Ausflügen, die (mindestens) bis zurück in die 70er reichen. Ein seltsamer Franzose kreuzt Sabbath mit Jarre und lädt Gillespie dazu ein.

Romain Turzi scheint eigenwillige Konzepte zu lieben. Das Debüt hieß „A“ und war ein kruder Ritt auf der Gitarrensaite. Wer A sagt, muss nun natürlich auch „B“ singen, wobei, gesungen wird hier nur von zwei Gästen, deren Vornamen mit B beginnen, auf zwei der zehn Stücke, die übrigens auch alle mit B beginnen und zusätzlich allesamt Städtenamen tragen. Eigentlich hätte Turzi sich nur noch konsequenterweise in Burzi umbenennen müssen, hoho.

Komisch, oder? Doch die Musik ist vielleicht noch eigenartiger. Es geht vielseitiger und abwechslungsreicher zu als auf dem Debüt. Doch immer, wenn man denkt, ah, so bremst der Hase, machen Turzi und seine Begleitband ein ganz anderes Fass auf. Geht es mit „Beijing“ rocklastig und fast wie in einem Neowestern los, dominieren beim tollen „Buenos Aires“ plötzlich die Retro-Synthesizer und Monsieur Jarre hätte seine Freude dran.

Gleich darauf scheppert „Bombay“ durch die Steppe wie weiland der junge Ozzy O., während „Bethlehem“ mit seinen Sitarklängen vielleicht eher den Songtitel des Vorgängers hätte tragen sollen. Dann auf „Baltimore“ endlich Gast Nr. 1, Bobby Gillespie von Primal Scream. Und genau wie Primal Scream mitten in den 90ern, so klingt diese nebelverhangene Ravehymne auch.

And so on, über „Brasilia“ (hübscher Kraut-Electro), „Bangkok“ (psychedelisch), „Baden Baden“ (wir Deutschen kommen schleppend elektronisch und mit einem der Highlights hier weg), „Bogota“ (flächig) bis zum ausufernden Finale „Bamako“ mit Brigitte Fontaine.

„B“ lässt sich nirgends wirklich einordnen und ist durch das allgemeine Klangdurcheinander auch nicht durchgehend gelungen, beinhaltet aber zumindest einige sehr feine Songs. Mal sehen, was es dann bei „C“ gibt.

(Addison)

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www.myspace.com/turzi

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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  1. Im Death Valley/Kalifornien autogefahren habs ganz genau erkannt! :o)
    (Zum Schluß: Zabriskie Point).

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