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Telepathe – Dance Mother

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Telepathe Das neue Client-Album dauert ja noch ein paar Tage. Und da trotzdem immer Bedarf an Electropop mit weiblichem Gesang besteht, dürfen solange gern Telepathe herhalten. Aber Obacht, diese Platte entwickelt sich zum Teil in recht unterschiedliche Richtungen.

Telepathe, das sind Melissa Livaudais und Busy Gangnes aus New York. Die Damen waren bereits in anderen Projekten tätig und veröffentlichten bereits vor fast zwei Jahren eine erste EP („Farewell Forest“). Dann schlossen sie Freundschaft mit dem Produzenten (und Bandmitglied der großartigen TV On The Radio) Dave Sitek, der sie im letzten Jahr in seinem mit zahlreichen elektronischen Gerätschaften aller Epochen vollgestellten Studio herumexperimentieren ließ und schließlich auch dieses Debütalbum mit ihnen aufnahm.

Zunächst klingt es nach einer weiteren Platte im weiten Feld des Electropop. „So Fine“ geht mit Computerbeats, 80er-Synthies und verhuschtem Gesang, na eher Sprechgesang, schon sehr in Richtung der frühen Ladytron oder oben erwähnter Britinnen. Eingängig und mittlerweile auch als Single nebst nettem Do-it-yourself-Video ausgekoppelt. In die gleiche Kerbe schlägt das nebelmaschinenaffine „Devil’s Trident“, zuvor mischt „Chrome On It“ trockene Beats mit süßlichen Sounds und kühlen (Fast-Schon-Rap-)Vocals. Bei den folgenden beiden Stücken dominieren die Perkussionsinstrumente die coole Stimmung, stets interagierend mit klassischen Synthesizern.

Und dann sind wir schon in der zweiten Albumhälfte. Diese ist erheblich verträumter, lässt mehr flächige Sounds zu, eine Art Rauschen zieht sich durch die Stücke. Die Songs wirken irgendwie sperriger, fordernder, mehr nach Art der Cocteau Twins. Das hervorragende „Can’t Stand It“ zieht sich über atmosphärische sechs Minuten dahin, noch etwas länger gerät später das experimentelle „Trilogy: Breath Of Life, Crimes And Killings, Threads And Knives“.

Ein Album, das man nicht als belangloses Häppchen für zwischendurch abhaken sollte. Mehrere Höranläufe sind hier unbedingt nötig, dann bekommt man auch wertvolle Nahrung für Füße und Hirn.

(Addison)

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www.telepathemusic.com
www.myspace.com/telepathe

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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