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Review: The Chemical Brothers – Born In The Echoes

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Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum ihres Debüts bringen die Chemical Brothers ihr achtes Studioalbum heraus. Und auf diesem zeigen sie den ganzen EDM-Kaspern da draußen gleich einmal, was eine Big-Beat-Harke ist.

Es wurde aber auch langsam Zeit, schließlich ist „Further“ schon fünf Jahre her, danach gab es an neuem Material nur noch den fabelhaften Soundtrack zum furiosen Agenten-Actionfilm „Hanna“ (Wer den noch nicht kennt: Nachholen!). Also haben Tom Rowlands und Ed Simons die Maschinen wieder angeworfen – und man war gespannt, wie ihre Reaktion darauf klingen würde, dass „ihre“ Musik mittlerweile von Stadionravern wie Avicii, Skrillex oder Guetta als Affenzirkus veranstaltet wird.

Doch die beiden zucken nur mit den Schultern und ziehen einfach ihr Ding durch. Es gibt kaum Anleihen an moderne Chartsounds, stattdessen typische Chemical Brothers. Dabei ist dieses Album weniger introspektiv und experimentell als „Further“, mit höherem Hitpotential und deutlich mehr Gästen. Aber keine Posernamen, sondern geschickt und elegant ausgewählt.

Klar, diverse Tracks schreien auch hier geradezu nach Laserstrahlen auf und von der Bühne. So gelingt ihnen, unterstützt vom alten Kumpel Q-Tip mit der Single „Go“ im, ha, Vorbeigehen ein satter Hit aus der hauseigenen „Galvanize“-Klasse („Hey Boy, Hey Girl“ bleibt indes unerreicht). Oder der Druck, den der Opener „Sometimes I Feel So Deserted“ aufbaut, zum Beispiel (das brandneue madmaxige Video dazu gibt’s unten). Und natürlich borgt man auch mal bei sich selbst und den Beatles („I’ll See You There“). Doch immer, wenn es fast zu eingängig wird, biegen sie in dunklere Bereiche ab und lassen die Tracks freier laufen wie in der Albummitte „Just Bang“ und „Reflexion“ oder später „Radiate“ (inklusive Saxofon) zeigen.

In „Under Neon Lights“ schiebt sich die von vielen Künstlern hoch geschätzte St. Vincent mit Stimme und Gitarre vor die Soundwände. Das nervös flackernde „EML Ritual“ erhöht subtil Schweißfluss und Pulsfrequenz. Das spukige „Taste Of Honey“ (mit Stephanie Dosen am Mikrofon) verbreitet fast sogar Verfolgungsangst (vielleicht letzte Nachwehen des oben erwähnten Kinosoundtracks). Der Titelsong vereint schräge Sounds, dicke Beats, laute Sirenen und den kühlen Gesang Cate LeBons auf kaum nachahmliche Weise.

Und ganz am Ende kommt dann Beck vorbei und singt auf „Wide Open“ ganz unverzerrt zu einem wunderschönen Electropopsong, der eine weitere sehr gelungene Rückkehr beschließt.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4/5)

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P.S. Hier noch das versprochene Video zu „Sometimes I Feel So Deserted“, ganz frisch und ganz schön… na seht selbst:

P.P.S. Die Deluxe Version des Albums beinhaltet zwei weitere Tracks und zwei Extended Mixe.

www.thechemicalbrothers.com
www.facebook.com/ChemicalBros

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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