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Erfolgreiche Comebacks, Teil 2

Review: Faith No More – Sol Invictus

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Faith_No_More_Sol_Invictus_Cover_loWeiter geht es mit den gelungenen Comebacks von großen Bands der 90er. Erst Blur, jetzt Faith No More (und zu Leftfield kommen wir in den nächsten Tagen auch noch). Und bevor es jetzt wieder Beschwerden zum Thema Relevanz auf dieser Seite setzt: Wer in unserem hauseigenen Exciter-Forum von Interesse ist, sollte es auch hier sein, vor allem bei so einem starken Werk.

Faith No More mit einem komplett neuen Album in Originalbesetzung, wer hätte das gedacht?! Mike Bordin (Bandmitglied von 1981 bis 1998 und wieder seit 2009), Bill Gould (dito), Roddy Bottum (dito), Mike Patton (1988 bis 1998 und wieder seit 2009) und Jon Hudson (1996 bis 1998 und wieder seit 2009). Eine Band, die definitiv Geschichte machte, mit mindestens vier Klassealben zwischen 1989 und 1997 („The Real Thing“, „Angel Dust“, „King For A Day, Fool For A Lifetime“, „Album Of The Year“) und Hits wie „Epic“, „Midlife Crisis“, „Easy“, „Evidence“ oder „Ashes To Ashes“.

Nachdem vor allem Sänger Mike Patton seine unnachahmliche Stimme mit zahlreichen Gastauftritten und Nebenprojekten (Fantomas, Tomahawk, Mr. Bungle, Peeping Tom…) beschäftigte, hatte die Band sich seit 2009 immer wieder für Konzertauftritte zusammengefunden, aber echte Künstler befriedigt so etwas dann doch nur, wenn man auch irgendwann neues Material spielen kann. So entstand schließlich „Sol Invictus“, das erste gemeinsame Studioalbum nach 18 Jahren.

Und wie gut das geworden ist, hätte der Fan sich kaum besser träumen können. Es klingt sowohl aus der Zeit gefallen, als auch zeitlos (je nach Sichtweise vielleicht) und absolut nach Faith No More, ohne ein müdes Selbstplagiat abzuliefern. Stattdessen werden alle Trademarks geboten, die sich in der Karriere dieser Band so angesammelt haben. Harte Riffs im Wechsel mit enormer Melodiosität, starke Gitarren, atmosphärische Keyboards, abwechslungsreiches Drumming, überraschende Songideen und natürlich Mike Pattons irre Stimme, die nach wie vor von bösem Keifen, mächtigem Gebrüll und blitzsauberem Gesang bis hin zu fast opernhaften Qualitäten alles drauf hat.

Höhepunkte finden sich unter den schlanken zehn Stücken reichlich. Nach dem stimmungsvollen Kurzepos von Titelsong, der mit viel Klavier und Keyboard eröffnet, landet man mit „Superhero“ gleich mal eine der Rocksingles des Jahres, der mit „Sunny Side Up“ ein schickes Popschnittchen folgt. „Cone Of Shame“ bringt Geflüster und Gebrüll unter einen Hut, „Rise Of The Fall“ schöne Keyboardmomente und feinste Gitarrenarbeit zusammen.

Das vorab bekannte „Motherfucker“ zaubert mit seinem dem radiounfreundlichen Titel widersprechenden Mitsingrefrain ein Grinsen ins Gesicht. Und am Ende gibt es erst ein sechsminütiges Epos („Matador“) und dann einen dreiminütig-lockeren Popsong („From The Dead“) um die Vielseitigkeit dieses brillanten Comebacks zu zementieren. Faust in die Luft!

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4.5/5)

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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