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Review: Erasure – The Violet Flame

erasure_violetBei Erasure wird ja immer mal wieder darüber gestritten, ob das noch Pop oder schon Kitsch ist. Die einen wünschen sich die frühen Pophits zurück, die anderen erhoffen sich einen Schritt nach vorn. Die einen werfen den Sounds Anbiederung an den Mainstream vor, die anderen behaupten, Vince Clarke recycle seine Musik ohnehin andauernd selbst. Ist überall was dran, aber man kann sich trotzdem ganz wunderbar an „The Violet Flame“ erfreuen.

Nach ihren zahlreichen Hits und anhaltenden Erfolgen bis Mitte der 90er Jahre legten Andy Bell und Vince Clarke einige recht unterschiedliche und auch unterschiedlich ertragreiche Alben vor, von denen einige auch ganz klar die Schmerzgrenze zu nerviger Dudelbeschallung überschritten. Ausgerechnet mit dem Weihnachtsalbum „Snow Globe“, der ersten Veröffentlichung nach dem Tod von Andys Lebensgefährten Paul, fanden Erasure jedoch zu sich zurück.

Und so klingt das 16. Studioalbum, das die beiden in New York und London mit Richard X aufgenommen haben, frisch und sogar ein bisschen nach Neuanfang (passenderweise hat auch Andy eine neue Liebe gefunden). Natürlich ohne Innovationspreise zu gewinnen, aber wer die bei dieser Band und in den Sounds von Vince Clarke sucht, der lag vermutlich seit ungefähr 1981 im Kälteschlaf.

Stattdessen umschiffen die größtenteils ziemlich tanzbaren Songs meistens die berüchtigte Guetta-Falle (einzig die Vorabsingle „Elevation“ tappt mit einigen cheesy Sounds hinein, na gut, an ein, zwei anderen Stellen passiert es auch nochmal kurz), dagegen erwischt man sich schon beim eingängigen Opener rasch dabei, den Refrain „D-d-d-d-dead of Night“ mitzusprechsingen, freut sich bei „Reason“ und an vielen anderen Stellen, dass Mr. Bell stimmlich wieder in Bestform ist oder erinnert sich beim gefühlvollen „Be The One“ an die Zeit, als das großartige und oft unterschätzte „I Say, I Say, I Say“ herauskam.

Sogar eine eigentlich ganz fiese Eurodance-Hymne wie „Sacred“ macht hier Spaß, man muss natürlich gerade in der richtigen Stimmung dafür sein. Auch das tanzfreudige „Paradise“ stellt eine Freude für clubaffine Remixer dar. Und mit dem intensiven „Smoke And Mirrors“ gelingt sogar wieder ein richtig starker Song, der sich vor bandhistorischen Spitzenstücken nicht verstecken muss. So, und jetzt freuen wir uns alle auf die Konzerte im Dezember!

Die depechemode.de-Wertung: 7/10

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P.S. Erasure auf Tour:
04.12. Köln – Palladium
05.12. Dresden – Schlachthof
07.12. Hamburg – CCH1
09.12. Berlin – Columbiahalle

www.erasureinfo.com
www.facebook.com/erasureinfo

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

8 Kommentare

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  1. In unserer Jugend oder/und beim Heranwachsen haben wir Musik anders wahrgenommen als heute – sie quasi als Lebenselixier gebraucht. Wir verinnerlichten Sie, wir saugten jeden Ton auf – sie hat uns geprägt und wir konnten uns damit identifizieren. Wenn „unsere“ Bands von damals heutzutage Musik veröffentlichen, verspüren wir weiterhin die Liebe zur Musik, zu den Gefühlen, welcher jeder einzelne Song uns damals beschert hat. Leider sind wir enttäuscht, denn wir SIND ja bereits geprägt und wollen diese erlebten aussergewöhnlichen Momente unserer Vergangenheit wieder aufleben lassen mit jedem neuen Song. Das geht aber nicht. Ich finde das neue Erasure Album grandios, vom Anfang bis zum Ende, von Sekunde 1 bis zum Schluss. Dennoch können mir die Herren Bell und Clarke, sowie Gore Gahan und co, nicht mehr die Gefühle geben, welche ich damals brauchte um mein Ich zu finden. Ich werfe Ihnen das nicht vor, denn auch Sie sind gereift, nicht mehr dieselben wie vor 20-30 Jahren, aber: Sie machen DAS , was ich damals liebte: MEINE Musik ! Natürlich gibt es Höhen und Tiefen auf einem Album, selbstverständlich mag der eine einen Song lieber als einen Anderen , aber vergesst nicht : Damals ( wann auch immer das bei jedem Einzelnen gewesen sein mag) fühlten wir uns verbunden, als Macht, als Querdenker. Warum ? Weil WIR erasure hörten, oder Depeche Mode, oder OMD, oder U2, oder oder oder…..Mehr möchte ich dazu gar nicht schreiben, denn jeder muss für sich entscheiden, was ihm wichtig ist. Mir ist wichtig, dass MEINE Helden immernoch mit mir sind.

    • :-)

      Schöner Denkanstoss und sicher viel Wahrheit drin….

  2. @Swölfchen:
    also ich habe mich im gegensatz zu dir nicht aufgeregt, sondern meine meinung zum artikel und zum neuen album geschrieben. im artikel wird geschrieben (zital, erster satz): „Bei Erasure wird ja immer mal wieder darüber gestritten, ob das noch Pop oder schon Kitsch ist.“ dazu ist meine meinung das die musik nicht kitschig ist sondern pop musik ist – punkt.
    es wird doch erlaubt sein ein album (von wem auch immer) nicht so wirklich gut zu finden?
    aber das wird dann mit den totschlagargumenten gekontert: nörgler, keine ahnung, bla, bla.
    ich lasse es mir nicht nehmen mich mit einem album oder was auch immer auseinander zu setzten und meine meinung dazu preiszugeben.
    deine reaktion ist sandkasten-niveau.

    aber wenn du mit meinungen von anderen nicht klar kommst,.. ach was komm lass gut sein…

  3. Es gibt immer Nörgler in den Forums also seit 2011 find ich die Alben wieder besser.Klar kein Vergleich zu den 80er und 90 er Alben.
    Aber ich find sie hatten schon schlechter Zeiten.

  4. als kitsch würde ich die musik nicht bezeichnen.
    das ist pop musik. leicht und fluffig, ohne besonderen ansprüche.
    das ganze album riecht mir sehr nach andys disco tralala.
    kein großer unterschied zu seinen solo-sachen.

    • genau sowas mein ich sich wegen einen Wort gleich aufregen.
      Boah habt ich keine anderen Probleme,Deutschland einig Nörglerland.

      Wär ich schwerreich ich würd auswandern.

      Ist ja nich auszuhalten

Kommentare sind geschlossen.

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