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Review: Darkness Falls – Dance And Cry

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hfn43cdLetztens im Berghain: Karin Park spielt und überzeugt live. Aber ganz kurz ärgert man sich doch mal wieder, dass man sich bei den oft gleichzeitigen Verlockungen Berlins nicht wenigstens temporär klonen kann. Denn ein paar Meter weiter (in der Berghain Kantine) traten zwei weitere Skandinavierinnen auf: Darkness Falls, entdeckt von keinem Geringeren als Anders Trentemøller.

Das war allerdings schon 2011 in Kopenhagen. Josephine Philip und Ina Lindgreen durften dann sowohl bei Trentemøllers damaligem Album mithelfen, als auch bei ihrem Debüt „Alive In Us“ von seinen Produzentenfähigkeiten profitieren. Mit dem zweiten Album nabeln sie sich nun etwas ab und haben die Produktion Adrian Aurelius (The Raveonettes) und Lasse Martinussen überlassen (sowie auf einem Stück Anders Rhedin).

Trotzdem erkennt man den Stil des Debüts sofort wieder (und immer wieder auch den Einfluss Trentemøllers, was als Kompliment verstanden werden darf). Das Rezept lautet weiterhin: Düstere Stimmung, dunkle Synthesizersounds, Gitarren zwischen Morricone und The Cure sowie der melancholische und glasklare Gesang Josephines.

Vom ersten Stück an, dem von getragenen Synthies durchzogenen und nur gelegentlich von Glöckenklängen aufgehellten „Night Games“, ist die atmosphärische Dichte hoch – und diese hält die folgenden gut 40 Minuten an. Beim folgenden „The Answer“ erweisen die Gitarren The Cure Referenz, bevor sie in „Liar’s Kiss“ ein wenig in Richtung Italo-Western-Twang reiten (ohne dass aber dabei die elektronischen Grundelemente zurückgefahren würden).

Diese Mischung wird auf den weiteren Stücken in all ihren Spielmöglichkeiten wiederholt. Der Titelsong glänzt mit starkem Refrain, „My Father Told Me (He Was Wrong)“ ist eine einzige verträumte Großtat, bei „Midsummer Wail“ brilliert die Bassgitarre und das finale „Thunder Roads“ müsste den Lesern unsere Seite eigentlich ganz besonders gefallen…

Man kann sich in diese düstere Stimmung wie in einen alten, schwarzen Ledermantel wickeln. Okay, Klischee, aber ihr wisst ja, wie es gemeint ist. Das ist nicht hundert Prozent Gothic hier, will und soll es auch gar nicht sein. Aber man scheut nicht vor der Dunkelheit zurück, sondern umarmt sie und ringt ihr doch noch Sonnenstrahlen ab. Und das so überzeugend wie kaum noch etwas aus dieser Ecke.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4/5)

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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