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Querbeats – Mit Gonjasufi, Frankie Rose And The Outs Dreamend

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querbeats Was gibt es denn heute hier? Alles aus Amerika, eine psychedelische Wüste im Remixwolf zum Beispiel. Oder Girl-Pop mit Traumeinschlag zwischen 60ern und 80ern. Und dann noch Selbst-Kannibalismus mit Banjo. Sollte man nicht versäumen.

Gonjasufi – The Caliph’s Tea Party: Das Album „A Sufi & A Killer“ von Sumach Ecks alias Gonjasufi wedelte im Frühjahr nicht nur in der Wüste Nevadas, aus der er stammt, Staub auf. Ein experimenteller Soundwirbel, der von Oldschool-Beats über Soul, Hip Hop und allerhand Psychedelisches keinerlei Schranken zu kennen schien.

Dieses Werk wurde nun durch den Remixwolf gedreht, wozu etablierte Künstler beitrugen, wie Mark Pritchard, der „Ancestors“ einen mächtigen Flow verleiht, oder Bibio, der aus „Candylane“ fast Elektro-Pop mit Hip-Hop-Einschlag macht. Aber auch neue Talente bekamen ihre Chance, und so zeigt das Remixalbum neue Facetten der Originale auf, ohne die Stärken zu verwässern.

Die Teeparty des Kalifen ist ähnlich wie der Vorgänger ziemlich experimentell, streckenweise verwirrend, mitunter auch etwas anstrengend, aber immer interessant. Muss man sich drauf einlassen können und wollen.

Frankie Rose And The Outs – Frankie Rose And The Outs: Wer erinnert sich noch an die Cocteau Twins? Verträumte Gitarren-Melancholie mit Wave-Elementen und schönem Frauengesang. Das fand viele Freunde damals und hat heute noch viele Anhänger.

Und Frankie Rose, die schon in diversen Bands aktiv war (u.a. Dum Dum Girls und Crystal Stilts) gehört womöglich auch dazu. Jedenfalls hat das Debüt ihrer eigenen Band einiges davon, plus eine ordentliche Prise 60s-Pop. Elf konzentrierte Stücke, die selten die Drei-Minuten-Grenze überschreiten, schwelgen in leicht verhuschten Klängen, schwebenden Gesängen und ein bisschen nebligem Hall. Bei einigen Songs grüßt der verrückte Phil Spector hinter schwedischen Gardinen hervor, so gut passt das Soundbild.

Manches klingt vielleicht etwas altbacken, aber Songs wie dem reizenden „Candy“, mit seiner Melodie und tollem Basslauf, oder dem niedlichen „Girlfriend Island“ kann man kaum böse sein. Vielleicht wäre eine Party mit dem Besten der 60er ja auch mal eine Idee?

P.S. Live: 04.12. Köln – 05.12. Berlin – 06.12. Hamburg

Dreamend – So I Ate Myself, Bite By Bite: Erstens: Toller Albumtitel! Zweitens: Hört das neue Album von Sufjan Stevens, „The Age Of Adz“! Anwärter aufs Album des Jahres!

Hm, was das hiermit zu tun hat? Nun, dieses Werk von Ryan Graveface (sonst u.a. bei Black Moth Super Rainbow aktiv), mit Unterstützung von The Appleseed Cast aufgenommen, hat musikalisch durchaus ein paar Gemeinsamkeiten mit den (früheren) Platten des Genies Stevens. Da wäre zuvorderst das Banjo zu nennen, eigentlich ein ziemlich uncooles Instrument (und Xylophon gibt’s hier auch noch!). Aber eines, das einen ganz eigenen Sound verleihen kann und durch diese ganz eigene Variante amerikanischen Folks trägt.

Geschickt werden Chöre eingebaut wie in „Magnesium Light“, kurze Lärmausbrüche gewagt wie in „My Old Brittle Bones“, moderne Sounds eingeflochten (die Hauptband macht ja auch eher synthesizerlastige Musik) und traurige Geschichten erzählt. Zum Abschluss dreht das zehnminütige „An Admission“ dann noch an so einigen Knöpfchen. Auch hier: Interessantes Album!

(Addison)

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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