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Motor – Metal Machine

Der Titel als Referenz an z.B. Die Krupps? Oder einfach als passende Beschreibung dessen, was dem Hörer die folgenden zehn Stücke lang um die Ohren geblasen wird? In jedem Falle machen die beiden (Wahl-)Londoner auf ihrem dritten Album keine Gefangenen. Live dürfen sie ihre Qualitäten derzeit als Vorband von Depeche Mode beweisen.

Dr. No und Bryan Black finden als Motor erstmals größere Beachtung durch einen Remix von Marilyn Mansons „Personal Jesus“-Cover. Ihre ersten eigenen Singles landen in den DJ Sets von Miss Kittin, Dave Clarke und anderen, ihr Remix von „Precious“ sowie ihr Track „Yak“ im DJ-Set vor den DM-Konzerten der „Playing The Angel“-Tour werden gefeiert. 2006 folgt das Debütalbum „Klonk“, das mit saftigem EBM-Techno-Gebratze zwischen Nitzer Ebb, DAF und Härterem die Trommelfelle und Bassboxen massiert. Nach dem etwas schwächelnden „Unhuman“ folgt nun mit „Metal Machine“ der dritte Streich (hierzulande auf Shitkatapult veröffentlicht).

Und der hat es in sich. Subtil waren Motor nie, werden sie wohl auch nicht mehr. Hier gibt es von vorne bis hinten auf die Zwölf. (Fast) keinen menschlichen Ton geben die Herren von sich, dafür ächzen, spucken, brüllen die Gerätschaften. Das ist keine Musik, die man entspannt beim Autofahren hören kann (und sollte). Das hier ist energisch rockende Electro-Gewalt.

Schon der Opener „Kick It“ gibt die Marschrichtung vor. Nach einer kurzen Einpegelung der Geräte setzt der Beat ein und wird immer stärker, ergänzt durch bratzende Synthesizer, die sich gelegentlich fast in Alarmsirenenbereiche empor schrauben – was übrigens wohl ein Stilmittel ist, denn diese Art des Dynamikaufbaus wird noch mehrfach verwendet. Das stroboskopfreundliche „Jacked Up“ kann anschließend die Verwandtschaft zu Nitzer Ebb nicht mehr leugnen.

In diesem Tempo geht es größtenteils weiter, kurze Verschnaufpausen sind kaum drin, höchstens beim hübsch altmodisch und soundmäßig treffend betitelten „Pong“ und dem flott, aber gemäßigt brennenden „Fire„, die aber gleich von den Dampfwalzen „Schism“ und vor allem „Death Rave“abgelöst werden. Nach dem mit gelungenen Breaks und Rhythmuswechseln auftrumpfenden „Thwack“ ist es dann vorbei und man darf wieder durchatmen.

Ein ganz schöner Ritt auf der „Metal Machine“ ist das! Allerfeinster Electrokrach!

(Addison)

P.S. Demnächst an dieser Stelle: Interview und Verlosung!

P.P.S. Motor live als Depeche Mode Support: 30.06. Kopenhagen – 01.07. Hamburg – 06.07. Carcassonne – 08.07. Valladolid – 12.07. Sevilla. Außerdem spielen Motor am 29.08. beim 030-Festival in Berlin.

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http://www.myspace.com/motor66

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

5 Kommentare

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  1. Habe Motor gerade gestern auf den nachgeholten Depeche Mode Konzert in Hamburg gesehen.
    Hat mir leider bis auf die ersten Stücke, wo auch gesungen wurde gar nicht gefallen.
    Ist mir doch etwas zu technoid, das haben Underworld besser drauf.

  2. Habe Motor als auch Support Act von NEP in der LMH entdeckt. In Luxemburg haben sie durchaus was geschwächelt, leider. Das Album ist aber trotzdem bestellt. :)

  3. „Feedback Loop“ finde ich am interessantesten.
    Vergleichbar mit The Chemical Brothers

  4. FrontRunne

    Als Support von Nitzer waren Motor genial.
    Habe sie in LMH Köln gesehen und war begeistert von ihrem ´´harten´´ electro Sound. Aber in Luxemburg haben sich meine erwartungen nicht ganz erfüllt.Es war zu viel Techno, zu wenig EBM.

  5. Sehr guter Artikel. Vielen Dank. Bin gespannt auf’s Album. Als Support von Nitzer Ebb haben sie mich absolut überzeugt.

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