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Bundesweiter Screening Event

„Live in Berlin“: Das sagt ihr zur Kino-Premiere

Depeche Mode – Live in Berlin
Filmvorführung im Eden Palast Aachen

Dienstagabend, irgendwo in der Aachener Innenstadt. Beißend kalt fegt der Wind durch die Straßen und lässt mich ungeduldig, aber vorfreudig angespannt vor dem Eden Palast auf und ab laufen. Es ist erst 19:20 Uhr, ich warte auf meine Freundin Simone, mit der ich unter anderem auf dem grandiosen Depeche Mode Konzert am 21.11.2013 in der Kölner Lanxess Arena war. Damals – ist es wirklich schon fast ein Jahr her? – war es ähnlich kalt als wir unsere Plätze, ausgerüstet mit goldener Thermofolie und Decken, vor der Halle bezogen.

Erinnerungen werden wach, während ich im Reklamelicht des Kinos stehe, und lösen ein vertrautes Glücksgefühl aus, das nur in Verbindung mit Depeche Mode entsteht. Ob die Live DVD unseren Erwartungen entspricht? Als große Fans von Anton Corbijn ist das eigentlich eine rhetorische Frage. Dennoch – ein Rest Unsicherheit bleibt ja immer. Der Clip zu „Enjoy the Silence“ der kurz zuvor über facebook verbreitet wurde hat auf jeden Fall schon Gänsehaut ausgelöst. Ansonsten habe ich den Tipp eines Depeche Mode-Freundes aus Hamburg befolgt, und ein paar Tage vor der Premiere kein Depeche Mode mehr gehört, denn: „Das steigert die Vorfreude und kickt beim Event doppelt“. Hat funktioniert, so viel kann ich verraten.
Kurz vor 20:00 Uhr tummeln sich zahlreiche Depeche Mode Fans (wie immer gut erkennbar an der mehrheitlich schwarzen Kleidung) in dem eher gemütlich kleinen Kino und warten unruhig auf Einlass. Hier und da schnappen wir vorfreudige Gesprächsfetzen auf und kleine Episoden von eigenen Konzerterlebnissen. Endlich im plüschig roten Kinosessel angekommen, hält der Kinobesitzer – ein stilechter Fan im Violator-Pulli – eine kurze Ansprache, freut sich über die zahlreich erschienenen Leute (leider war das Kino dann doch nicht ganz ausverkauft), erzählt ein wenig was zum Aufbau des Films und wie er versuchen wird, den Sound entsprechend zu regeln, dass sowohl Konzert als auch Interview angemessen rüberkommen.

Und dann geht es endlich los. Das Licht wird gedimmt bis der ganze Saal im vertrauten schwarz versinkt und verstummt. Simone und ich platzen mittlerweile fast vor Spannung. Blendend hell strahlen die ersten Szenen in den Kinosaal und wir sehen einige bekannte Gesichter wieder, die sich regelmäßig auf Mode-Konzerten einfinden. Allen gemeinsam: glühende Hingabe für Depeche Mode. Wir fühlen uns wie Zuhause. Vermischt mit den ersten wummernden Sounds von „Welcome to my World“ erhaschen wir ein paar Wimpernschläge lang die Atmosphäre hinter der Bühne. Andy, Dave und Martin zusammen mit Christian und Peter im geschlossenen Kreis, ihre „Motivationsansprachen“ untermalt vom stetig anschwellenden Jubel des black swarm. Im flackernden Licht einer Taschenlampe geht es auf die Bühne, wo Depeche Mode eine frenetische Welle der Begeisterung empfängt.
Da Simone und ich leider nicht in Berlin waren, können wir nicht vergleichen ob die Stimmung in der o2-Arena angemessen auf Film gebannt worden ist. So vermischen sich unsere grandiosen Erlebnisse aus Köln, Düsseldorf, Oberhausen, Antwerpen und Dresden mit der Begeisterung für Corbijn’s Film, dessen Bildsprache uns wie erwartet außerordentlich gut gefällt. Ebenso die intimeren Sequenzen, in denen Depeche Mode verschiedene Stationen ihrer Karriere beschreiben. Großes Gelächter im Saal als Martin schmunzelnd berichtet, wie man ihn damals in der Berliner U-Bahn mit den Worten „Zurück nach Westdeutschland!“ daran hinderte mit seiner Freundin ihre Familie im Osten zu besuchen. Schade fanden wir es, dass die Publikumsansichten zwischendurch zu kurz kamen.
So feiern wir Depeche Mode dennoch von Song zu Song und wünschen uns die tobende Lanxess-Arena zurück. Denn die Stimmung im Kino ist zwar positiv, aber doch etwas verhalten. Erst am Ende, bei „Never Let Me Down Again“, sehen wir noch ein paar Leute hinter uns, die auch mit den Armen winken.
Für uns war es ein einmalig schönes Erlebnis, unsere Lieblingsband auf großer Leinwand erleben zu können. Stellenweise – eigentlich durchweg – hingen wir mit glasigen Augen an Dave’s Lippen und hätten am Ende gern einen Wiederholungsknopf gedrückt, um auch das kleinste Detail des Films aufzusaugen und den Gefühlsrausch noch einmal zu erleben.
Die DVD ist vorbestellt. All we ever wanted, all we ever needed – is Depeche Mode.

P.S.: Gefehlt haben uns im Film: Behind The Wheel, In Your Room, Stripped, Home, Judas, Blue Dress, Condemnation und Somebody (na gut, man kann auch nicht alles haben). (Eleni B.)

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

173 Kommentare

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  1. Kleine Korrektur ...

    „Endlich im plüschig roten Kinosessel angekommen, hält der Kinobesitzer – ein stilechter Fan im Violator-Pulli – eine kurze Ansprache“ [Eleni]

    –> Aloha! Das war nicht der Besitzer, aber ansonsten ein guter Bericht zur großartigen Vorführung von „LIve in Berlin“ im Aachener Eden-Palast. Das Bild und vor allem der Ton waren hervorragend!

    Gruß Horn

  2. Leider stören die Interviews ungemein…

    Hab mir den Film im Kino angesehen und fand die Interviews echt störend für die Stimmung… Kaum war man wieder voll mittendrin, statt nur dabei, wurde man jäh aus dieser Stimmung gerissen…

    Bei der HD Version von iTunes scheint es sich um diese Fassung zu handeln…

    Gibt es das auf DVD auch als ganzes, ohne Interviews dazwischen…??

    Ansonsten ist und bleibt es halt, wie jedes Mal, ein riesen tolles Erlebnis, so’n Konzert vom DM..!!!

    DM vor EVER.. :-)

    Antworten

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