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Kosheen – Independence

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Ja, wir geben es zu, mit einem neuen Album von Kosheen hätten wir kaum noch gerechnet. Und womit hätten wir noch weniger gerechnet? Na damit, dass „Independence“ an einigen Stellen an ihre Glanzzeiten anknüpfen würde. Da staunen wir aber jetzt ganz schön.

Wer Ende der 90er in Bristol eine Band gründete, musste nahezu zwangsläufig Einflüsse aus Trip Hop und Drum’n’Bass aufweisen. Diesen Weg gingen auch die Electro-Produzenten Markee Substance und Darren Decoder, allerdings mit dem Schwerpunkt eher im Drum’n’Bass. Und mit dem großen Unterschied, dass sie mit Sian Evans eine stimmgewaltige Sängerin und damit eine gehörige Portion Pop dabei hatten. Was zu ein paar gewaltigen Hits mit „Hide U“, „Catch“ und „Hungry“ sowie einem erfolgreichen Debüt („Resist“) führte.

Beim Nachfolger „Kokopelli“ schwächelte man trotz einzelner Höhepunkte allerdings künstlerisch etwas, und Album Nummer Drei („Damage“) ging leider trotz wieder größerer Klasse ein bisschen unter. In der Folge musste man sich erst einmal labeltechnisch freikämpfen – was nun mit dem eigenen Label gegeben ist und gleich auch für den Titel der neuen Scheibe – „Independence“ gesorgt hat.

Die eröffnet gleich mal mit der Single „Addict“ – und damit mit einem echten Kracher. Düstere Elektronik wummert in den Raum, es groovt mit einem Rhythmus wie bei den frühen Singles und Sian klingt natürlich immer noch hervorragend. Den starken Eindruck trübt anschließend das recht platte „Get A New One“ (warum man ausgerechnet dazu ein Video gedreht hat, ist schleierhaft) ein wenig, doch schon kurz darauf hat die Band sich wieder gefangen.

Mit dem melodischen „Bella Donna“ gelingt ein poppiger Ohrwurm, mit dem lauten „Dependency“ dagegen ein fetter Floorfiller. Insgesamt merkt man zwar, dass das Album Stücke der letzten Jahre versammelt, wodurch ein wenig der rote Faden fehlt (aber den hatten die Vorgänger auch nie so richtig). Und ein paar Tracks recyceln vielleicht auch zu beliebig die guten, alten bewährten Sounds.

Doch dann kommt immer wieder rechtzeitig ein richtig starkes Stück um die Ecke – und auch neue Einflüsse werden verarbeitet, was natürlich zum Thema Dubstep führt. Der als Erbe von Drum’n’Bass’n’Co. hier aber natürlich auch eigentlich Pflicht ist. „Something New“ (im VisionZ Mix) führt das Beherrschen dieses Stils exzellent vor. Zum Schluss gibt’s mit „Waste“ und „Spies“ noch zwei flotte Feger – und wir freuen uns über eine gelungene Rückkehr und auf die anstehende Tour (s.u.).

P.S. Und hier die Tourdaten: 31.10. Wien – 01.11. Zürich – 02.11. München – 05.11. Berlin – 06.11. Köln

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Mannequin (RadioEdit) by kosheen>
http://youtu.be/RyNiOidWSqQ

www.kosheen.com
www.facebook.com/kosheenmusic

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

1 Kommentar

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  1. Elektro in Perfektion

    Super Album! Läuft bei mir rauf und runter. Freu mich aufs Konzert am 02.11.2012 in München:-)

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