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Karin Park – Highwire Poetry

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Sie kennen das doch auch, wenn der Trailermann im Kino einen Film mit den Worten „Von den Produzenten von…“ ankündigt. Doof, oder? Aber wenn wir jetzt diese Rezension hier mit den Worten „Vom Produzenten von The Knife, Fever Ray und Little Dragon“ eröffnen, verzeihen Sie uns das bitte – denn das ist ein deutlicher Hinweis, wo es musikalisch hingeht.

Karin Park ist gerade mal 25 Jahre alt, hat aber musikalisch schon eine ganz schöne Entwicklung hinter sich. Geboren in Djura, einer abgelegenen Ecke Schwedens, mit 16 Jahren nach Norwegen ausgewandert, mit 17 bereits das Debütalbum „Superunknown“ (2004) und mit der gleichnamigen Single einen Riesenhit in Norwegen abgeliefert. Damals klang die junge Frau aber noch ganz anders, akustische Instrumente, weitgehend radiofreundlicher Pop. Doch spätestens mit Album Nummer Drei („Ashes To Gold“, 2009) hatten sich die Prioritäten deutlich Richtung elektronischer Popmusik verschoben. Kein Wunder, wenn man, wie die Künstlerin, Gary Numan und Depeche Mode als Einflüsse nennt.

Nun also bereits das vierte Album, und endlich bekommt man Karin Park auch hier mal zu hören und sehen (sie war zuletzt mit The Ting Tings, Marina and the Diamonds, SBTRKT und Azari & III unterwegs). Mit Barry Barnett und Christoffer Berg aufgenommen, besticht „Highwire Poetry“ durch einen dichten elektronischen Sound, der dem Pop nicht aus dem Weg geht, aber gern auch mal experimentelle Wege einschlägt. Dazu die markante Stimme Parks, die zwischen Karin Dreijer-Andersson (The Knife, Fever Ray), Björk und Robyn gerade noch Platz hat.

Mit „Restless“ steht gleich zu Beginn ein unwiderstehlicher Synthiepop-Ohrwurm, mit dem sie den Hörer sofort am Haken hat. Anschließend wird es düsterer, es folgt das atmosphärische „Fryngies“, und danach kommen aktuelle Dubstepeinflüsse durch, sowohl bei „Tension“ als auch bei dem verstärkt an eine kleine, große Künstlerin aus Island erinnerndern „Tiger Dreams“.

Das intensive „New Era“ geht stark in Richtung der ebenfalls bereits erwähnten Fever Ray, wohingegen „Explosions“ und „Thousand Loaded Guns“ rechtzeitig vor der Schlussballade zum Synthiepop vom Anfang des Albums zurückkehren. „Highwire Poetry“ – ein hervorragendes viertes Album und für uns Nichtskandinavier quasi ein unglaublich gutes Debüt.

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P.S. Karin Park spielt am 20.09. in Hamburg und am 21.09. in Berlin.

www.karinpark.com
www.facebook.com/karinpark

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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