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Review: Interpol – El Pintor

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Interpol Albumcover © SoftLimit-PIASCooperativeSchwarzer Hintergrund, rote Grafik, minimalistischer Schriftzug. Das Cover des fünften Interpol-Albums erinnert nicht von ungefähr an das Debütalbum. Auch musikalisch war die Band diesem Meisterwerk von 2002 lange nicht mehr so nahe.

Man konnte sich wirklich nicht sicher sein, ob das nochmal etwas wird mit Interpol. Nach erwähntem „Turn On The Bright Lights“ legte die Band mit „Antics“ und „Our Love To Admire“ zwei weitere starke Alben nach, verlor aber am Ende der Aufnahmen zu (dem eher durchwachsenen) Album Nummer Vier („Interpol“, 2010) ihren stilprägenden Bassisten Carlos Dengler. Die Band tourte zwar anschließend fleißig zu dritt, aber man konnte durchaus befürchten, dass es zukünftig höchstens noch weitere Solowerke von Sänger Paul Banks geben würde.

Doch Banks, Gitarrist Daniel Kessler und Schlagzeuger Sam Fogarino trafen sich im Spätsommer 2012 in New York zur Bestandsaufnahme und stellten fest: Die Chemie stimmt noch, lasst uns versuchen die Magie wiederzufinden. Man entschied sich zum eher minimalistischen Sound der Anfänge zurückzukehren.

Und siehe da, „El Pintor“ ist endlich wieder einmal so ein Album, das am Stück gehört werden möchte. Kesslers Gitarrenspiel, Fogarinos mannschaftsdienliche Schlagzeugarbeit und Banks Doppelleistung – neben dem Gesang übernahm er auch den verwaisten Bass und macht seinen Job dort zwar anders, zurückhaltender als der genialische Dengler, aber nichtsdestotrotz sehr überzeugend – viel mehr ist neben ein paar Keyboardeinsprengseln von Brandon Curtis und dem einen oder anderen Helferlein nicht vonnöten.

Vom ersten Ton des wunderbaren „All The Rage Back Home“ an weiß man: Hier, in diesem Album, bin ich zu Hause, hier kann ich die Vorhänge zuziehen und es mir mit meinem Rotwein gemütlich machen. Auf keinem der zehn Songs wird einen dieses Gefühl verlassen, sei es bei den traumhaften Gitarren von „My Desire“, dem drangvollen „Anywhere“, dem so interpoltypischen „My Blue Supreme“, dem Hitkandidaten „Tidal Wave“ (wenn Hits heute noch so funktionieren würden wie wir Indieträumer es gerne hätten) oder dem episch ins Ziel taumelnden „Twice As Hard“.

Interpol sind zurück. Und wie! Bitte bleiben!

Die depechemode.de-Wertung: 9/10

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P.S. Interpol live:
25.01.2015 Köln – Palladium
04.02.2015 Berlin – Columbiahalle

www.interpolnyc.com
www.facebook.com/interpol

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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