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Erfolgreichstes Album von Depeche Mode

Im Zeichen der Rose: 31 Jahre Violator

Wir stellen euch das erfolgreichste Album von Depeche Mode in aller Ausführlichkeit vor.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde ursprünglich zum 25. Geburtstag verfasst.

Flashback ins Jahr 1989: Das erste Album des kommenden neuen Jahrzehnts sollte für Depeche Mode ein ganz besonderes werden. Die Voraussetzungen waren gut. die kommerziell äußerst erfolgreiche „Music For The Masses Tour“ hatte der Band neue finanzielle Freiräume geschaffen. Zeitgleich befand sich die elektronische Musik im Aufwind: House, Acid und Rave wurden gegen Ende der 80er-Jahre immer populärer. Mittendrin Depeche Mode, die als plötzlich als Influencer Einfluss für den Undergrund-Technosound aus Detroit gehandelt wurden.

Der Band war das eher suspekt. Sie empfand sich trotz ausverkaufter Stadion nicht als Mainstream-Band. Der Titels ihres Vorgängeralbums „Music For The Masses“ war eine triefend ironische Übertreibung der Band und entsprach in keiner Weise dem eigene Selbstverständnis. Depeche Mode bewegten sich musikalisch abseits der Kommerzmasse.

Als Songwriter Martin Gore im Frühjahr 1989 seinen Bandkollegen Dave Gahan, Alan Wilder und Andy Fletcher die Demos zum neuen Album präsentiert, klingen sie anders als die Stücke, die sie sonst von ihm gewohnt waren. Zu diesem Zeitpunkt ahnt niemand, dass sich unter dem neuen Songmaterial gleich zwei Welthits befinden würden. Einer der beiden Song hätte es sehr wahrscheinlich nie zum Klassiker gebracht, wenn die Band bei ihrem neuen Werk nicht grundsätzlich etwas geändert hätte: Ihre Arbeitsweise.

Violator wiederholen zu wollen, wäre, als würde man Michelangelo bitten, die Sixtinische Kappele ein zweites Mal zu erbauen.

Dave Gahan

Weil Zeit im Studio teuer ist, hatte Gore seine Demos in der Vergangenheit sehr detailliert vorproduziert. Bei den späteren Aufnahmen ging es oftmals nur noch darum, die richtigen Synthesizersounds und Samples zu finden. Nicht so bei Violator. Gore hatte seine Demosongs auf die wesentlichen Strukturen reduziert: Eine Gitarre hier, ein paar Orgel-Sounds da und simple Drum-Loops zur Untermalung gaben allenfalls eine vage Vorstellung davon, wie der Song später ausfallen könnte. Die Idee dahinter: Bevor ein Stück im Studio aufgenommen wird, soll jedes Bandmitglied seine Ideen einbringen können. Depeche Mode wollten mehr als je zuvor ausprobieren und experimentieren. Die dafür erforderliche zusätzliche Zeit im Studio konnte sich die Band nun leisten.

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

77 Kommentare

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  1. Wow, wie die Zeit vergeht! Es hängen ne Menge schöne Erinnerungen damit zusammen!

    Also muß man jetzt wohl doch sagen, daß wir nicht mehr so ganz die Jüngsten sind!!!

    Also DM, macht schleunigst ein neues Album fertig und beginnt mit der Tour, wir wollen uns wieder jung fühlen, das Alter vergessen und uns auch so benehmen!!!

    See you!

  2. Alan Wilders Meisterwerk

    Und auch 25 Jahre danach diskutiert man noch in Foren, wie Alan den Snare sound in „world in my eyes“ realisiert hat.
    Es bleibt sein Geheimnis.

    • Laut verschiedener Quellen, war es Francois Kevorkian der sich tagelang damit befasst hat, diese Feinheiten der Snare Drums herauszuarbeiten.

      In der Violator Kritik auf laut.de findet sich z.B. folgende Passage zu dem Thema:

      „Allein für den Opener „World In My Eyes“ müsste man Kevorkian nachträglich eine Sänfte bauen: Jede einzelne 808-Snare ein Schlag in die Magengrube, die begleitenden Hi-Hats mit der technischen Präzision eines Space Shuttle-Starts (oder eben einer ganz normalen Kraftwerk-Platte).

      „Policy Of Truth“ hört man Kevorkians filigrane Detailversessenheit ebenfalls an, die das einprägsame Gitarrenriff erst in einen akzentuierten Groove einbettete. Kurioserweise war der französische Technikfreak ausgerechnet am Über-Dance-Song „Enjoy The Silence“ nicht beteiligt, aber DM hatten damals ja noch Alan Wilder, Gott hab ihn selig.“

      Quelle: http://www.laut.de/Depeche-Mode/Alben/Violator-68856

  3. Wow, 25 Jahre? Die Zeit vergeht…Violator war damals mein erstes DM Album und ich war sofort begeistert…Davor hatte ich mir von einem Berufsschulkollegen die 101 ausgeliehen ohne zu wissen, dass DM hinter so vielen coolen Songs steckten – alleine das Cover des Albums hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Violator gehört auf jeden Fall bis heute für mich zu den besten DM Alben – Hut ab! Das ganze Album ist einfach genial und man kann es zeitlos auch nach 25 Jahren noch bei jeder Gelegenheit hören und das ist ja nun nicht für alle Bands selbstverständlich. Der Style der Band und auch die Videos einfach genial!

  4. HaPpY bIrThDaY

    Auf dem Violator Album sind die zwei Songs die meine Seele am tiefsten berührt haben, Enjoy the silence und Halo
    …danke dafür
    and stay depeched >^^

  5. Wow, sogar das Rolling Stone Magazin ein eher Gitarrenlastiges Rock orientiertes Printmedium hat noch nach 25 Jahren Violator eine positive Rezension auf ihrer Webseite veröffentlicht, und die haben damals durchaus fast alle achtziger Alben von DM verrissen in ihrer Plattenkritik soweit ich das noch in Erinnerung habe.

    Auszug:

    Wer „Violator“ 1990 auflegte, genoss eine hochmoderne Platte. Wenn man sie 1994 auflegte, hörten die Songs sich immer noch zeitlos an. Wer das Album 2001 entdeckte, könnte schon nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, wann sie erschienen war, so einzigartig klang sie. Würde „Violator“ 2015 erstmals veröffentlicht werden, könnte es die Produktion mit allen anderen des Jahres aufnehmen.

    http://www.rollingstone.de/reviews/alben/article706084/depeche-mode-violator.html

    Dem ist nichts hinzuzufügen.

    :-)

    • Tja,selbst das altehrwürdige Rolling Stone Magazin kann anscheinend noch auf den richtigen Weg geführt werden. ;-) Berichten schon seit einiger Zeit ziemlich häufig über DM.

  6. Zu DDR Zeiten war es für DM Fans gar nicht leicht an Material ranzukommen, zumindest nicht in unserem Kaff. Was war ich froh als die Mauer 89 fiel. Die Violator habe ich als Kassette 1990 zum Geburtstag von meinem Dad geschenkt bekommen. Das war mein erstes offizieles Album was ich da in den Händen hielt. Ich war sowas von Happy. Die lief dann auf meinem neuen Walkmann hoch und runter. Das gab natürlich auch öfter Bandsalat aber ich habe sie immer wieder hin bekommen. Die Kassette hatte dann irgendwann aber ein paar Aussetzer und leierte ziemlich. Ich habe sie mir dann später auf CD gekauft und die Kassette flog in den Müll. Heute ärgere ich mich darüber. Inzwischen bin ich aber auch auf Vinyl umgestiegen und am Wochenende war mal wieder Plattenbörse angesagt. Und was finde ich da – die Violator als Kassette. Jetzt steht Sie wieder in meinem Regal und ich fühle mich wieder wie 14.

    • Kassette

      Ha ja da kann ich mich auch noch gut dran erinnern :)
      Hatte die Maxi von POLICY auf Kassette!

      VIOLATOR kaufte ich mir bei olle Karstadt auf Platte ;)

    • sehr sympathisch

      bleib so!!

      btw. Kassetten kommen auch wieder

    • Danke….eine berûhrende Geschichte mit einem super Ende…schöön…

    • Meine erste Kassette habe ich mir vom Begrüßungsgeld geholt. Es war die „101“ und ich besitze diese heute noch immer. Ja das ist ärgerlich, ich werde diese weder wegschmeißen noch verkaufen. Super Erinnerung, danke. Was haben wir zu DDR Zeiten bei DM Feten Kassetten hin und her kopiert. Egal war die Qualität – Hauptsache man hatte wieder was Neues. Geile Zeit als DM Fan zu DDR Zeiten. Der Rest der Zeit war Mist ;-)

    • DDR DM FAN ;)

      Also ja, es war schon eine tolle Zeit als DM Fan in der DDR.
      Wenn ich daran denke, man(n) kauerte vorm Kassettenrecorder und nahm DM Musik auf. Es wurden Poster gekauft und Mixe auf Tape hin und her getauscht. Nach der Wende kaufte ich mir alle Platten und war stolz wie Bolle – Danke fürs Begrüßungsgeld ;)

    • … und die Poster gingen auch schon mal für 50 Mark weg. Eine LP kostete schwarz 120 Mark.

  7. Auch dieses Album ist ein Meilenstein auf meinem Lebensweg.

    Ganz sicher trägt es Schuld an meinen musikalischen Scheuklappen genauso, wie es die Depeche-Welt mit der meinen verschmolzen hat.

    Heute ist für mich ein unglaublich glücklicher Tag.

    Ich durfte für eine gefühlte Sekunde die Fäden des „Universe“ in meinen unwürdigen Händen zusammenführen und eine sehr kostbare Verbindung zwischen uns sehr kostbaren Menschen herstellen.

    MONUMENTAL !

    Tom Meeloo

  8. Wow, ist ja herrlich, diese recht ausführliche Geschichte zur Entstehung des Albums als auch im Besonderen die Kommentare dazu zu lesen. Da werden wirklich tolle, emotionale Erinnerungen wach.
    Besonders bei den persönlichen Geschichten, die jeweils mit dem Album verbunden werden.

    Ich war damals ebenfalls riesiger DM-Fan, seit 1986. Bis Anfang 1988 hatte ich tatsächlich alle Vinyl-Platten, die in Deutschland erschienen waren, zusammengekauft.
    Die Violator ist in der Nachbetrachtung für mich wie anscheinend auch für einige andere die letzte DM-Platte mit diesem ganz speziellen „Depeche-Feeling“. So sehr ich viele Songs danach, speziell von der SOFAD oder der PTA mag, bei Violator war’s zum letzten Mal ziemlich perfekt.

    Ein absoluter Höhepunkt war tatsächlich diese überraschende Vorstellung von Enjoy the silence bei Peters Pop Show. Ich habe die Sendung nicht live gesehen, ein Kumpel hat allerdings direkt am Tag danach eine Audio-Kopie seiner Video-Aufnahme erzeugt und sie mir vorgespielt. Der Song hat mich total aus den Socken gehauen !!! Ich dachte nur: „SO MUSS EIN DEPECHE MODE-SONG KLINGEN !!!“
    Gut, in den 80ern hatte ich das schon des Öfteren, speziell bei dem unglaublichen „Never let me down again“. Aber nach der langen Pause war ETS eine absoluter Volltreffer.
    Den Song habe ich auf einer Kassette monatelang rauf- und runtergespielt. Ich bedauere es nach wie vor, das dieses tolle, bombastische Intro später nur noch in der Video-Version zu hören ist.

    Die Violator war dann im März 1990 eine meiner ersten CDs überhaupt (ich kann mich tatsächlich nicht mehr erinnern, ob’s Violator, Pretty Hate Machine von NIN oder Medusa von Clan Of Xymox war – wow, was für Zeiten, was für Platten !!!).
    Ich muss sogar sagen, dass ich die industrial-lastigeren Werke von DM davor noch mehr liebe, Violator ist aber schon nach wie vor ein tolles Album ohne Schwachpunkte und die Zeit mit all den DM-Freunden und der großen Euphorie war einfach großartig und unvergesslich.
    Happy Birthday Violator!!! :-)

  9. Violator!!!

    Mein Lieblingsalbum:)))Höre es immer wieder gerne:)))Bin seit 1987 ein DM-Fan und das wird sich niemals ändern!!!;)

  10. Einen Kommentar muss ich noch los werden: Violator stellt für mich ebenfalls ein Wendepunkt dar. Ich bin Fan seit 1984. War DM bis 1990 eher „underground“ oder „independent“, war man als Fan optisch eher ein Paradiesvogel und in der Minderheit, war das mit Erscheinen von Violator völlig anders. Viele Leute fanden DM cool, man sah viel mehr Daves und Martins rumlaufen. Man hatte irgendwie auch das Gefühl Violator ist “ Musik für die Massen“. War schon spannend damals…

  11. Eins meiner Lieblingsalben

    Danke für den tollen Artikel dazu!

Kommentare sind geschlossen.

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