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Gruff Rhys – Hotel Shampoo

Waliser gelten ja gelegentlich als ein wenig seltsam. Dabei sind das liebenswerte Menschen aus einem wunderschönen Land. Wenn dann aber Chef-Super-Furry-Animal Gruff Rhys ein Hotel aus Shampoominiaturen baut und gleich noch ein Album dazu aufnimmt, dann ist wohl doch was dran an den Klischees.

Mit seiner Hauptband hat er ja schon so einige Platten zwischen Rock, Pop und diversen Experimenten aufgenommen, solo versuchte sich Rhys gar einmal gänzlich auf Walisisch (Sprechen Sie mit: „Yr Atal Genhedlaeth“!), dazu kam ein Abstecher in den eingängigen 80er-Jahre-Electropop mit Neon Neon. Und nun? Geht es überraschenderweise gar nicht so schräg zu hier.

Sondern sehr harmonisch mit ohrenschmeichelnder Popmusik. Einfach, geradlinig, hin und wieder recht opulent instrumentiert, mit viel Schmelz der 60er Jahre im Blut. Gleich die ersten drei Stücke „Shark Ridden Waters“, „Honey All Over“ und „Sensations In the Dark“ seifen den Hörer mit weichem Wohlklang ein, um mal im Thema zu bleiben. Angenehme akustische Schaumbäder, und wem die Texte wurst sind, der rutscht auch nicht auf den stets vorhandenen Seifenstücken voller bissiger Ironie aus.

Manche Stücke sind vielleicht auch ein wenig weichgespült geraten, aber dann lässt rechtzeitig ein flotter Schunkler wie „Christopher Columbus“ aufhorchen, bevor sich zum romantischen „Space Dust #2“ die weibliche Stimme von El Perro Del Mar und ein paar Streicher ins Badezimmer gesellen.

Wie war das nun mit dem Shampoohotel? Ach, es ging um die Manie des Künstlers, diese hübschen kleinen Fläschchen auf Tour überall mitgehen zu lassen (wer tut das nicht?) und daraus eine Art Kunstprojekt mit einem Hauch Konsumkritik zu machen. Aber die Musik ist auch so ganz schön.

(Addison)

P.S. Live: 09.03. Schorndorf, 14.03. Köln, 15.03. Hamburg

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www.gruffrhys.com

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

3 Kommentare

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  1. diese gruppe ist aber wirklich gruselig, da hat schreiber 1 vollkommen recht

  2. Das hat erstens mit Unterstützen von irgendwem oder irgendwas nichts zu tun, sondern mit ernsthafter Beschäftigung mit Musik, auch über Genregrenzen hinaus. Und zweitens: Eine Horizonterweiterung hat noch niemandem geschadet.

  3. Hier wird wirklich jeder Scheiß unterstützt!!! Was hat diese Gruppe mit Elektro zu tun??? Furchtbar. Konzentriert euch auf das wesentliche. Mann, mann, mann!!!!!!

Kommentare sind geschlossen.

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