Home > Magazin > Interviews > Greenhaus – Studioreport + Interview!
- Anzeige -

Greenhaus – Studioreport + Interview!

Von Ronny
/ 1 Kommentar

Greenhaus - BandPünktlich zum neuen Album You’re Not Alone haben wir mit Greenhaus ein Interview geführt. Hierbei konnten wir der Band einige nette Details aus der Studioarbeit samt Fotos entlocken. Bereits im letzten Jahr konnten die Londoner auf der De/Vision Tour vollends überzeugen und das Publikum mitreißen. Mit der neuen LP machen Steve, Jon und Phoenix J einen weiteren Schritt nach vorne. Mit Popperlen á la „You’re Not Alone“ oder „Home“ vereinnahmt Sängerin Phoenix J schon beim ersten Hören den Zuhörer. Was uns „Greenhaus“ zu erzählen haben, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest!

Q: Ich habe euch letztes Jahr zusammen mit De/Vision in Deutschland auf Tour gesehen. Gibt es bereits Pläne, in den nächsten Monaten eine Tournee durch Deutschland zu machen? Diesmal vielleicht nicht nur als „Support-Band“?

Wir hoffen, Anfang nächsten Jahres touren zu können, obwohl noch nichts bestätigt ist. Das würde dann Supportband sein, da wir in Deutschland noch nicht etabliert genug sind, um alleine zu touren.

Q: Woher bekommt ihr eure Inspiration für neue Songs? Gibt es bestimmte Plätze oder hängt es von einzelnen Situationen ab?

Von unterschiedlichen Situationen. Obwohl ich die Musik und nicht die Texte schreibe, beeinflusst eine bestimmte Situation auch Stimmung und Tempo der Musik. PJ schreibt dann Texte und Gesangsmelodie. Ich gebe ihr keine Hinweise, was ich gedacht habe, als die Idee entstand, aber für gewöhnlich trifft sie die Atmosphäre. Ihre Texte basieren auf ihren eigenen Lebensumständen.

Q: Gibt es bestimmte Bands, die eure Musik beeinflußen? Habt ihr irgendwelche Idole?

Ich nehme an, unsere Einflüsse schließen Massive Attack, Talk Talk und David Dylvain ein, rein aus musikalischen Gesichtspunkten. Ich denke, viele Songs können dich beeinflussen, und meistens merkst du es gar nicht.

Q: Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?

Hmmm, das ist eine gute Frage. Wir finden es wirklich schwer zu kategorisieren. Wir würden sagen, Elektronika trifft Shoegazer-Musik, falls das irgendeinen Sinn für jemanden macht… (Shoegazer-Musik war populär in England in den frühen 90ern – Bands wie Chapterhouse, Slowdive und Swervedriver. Übereinander geschichtete Gitarren und gehauchte Vocals reichten gewöhnlich aus, um ein Shoegazer zu sein. Oh, und du musstest auf deine Schuhe starren, während du die Gitarre spieltest!). Wir haben versucht, etwas zu machen, das dich entspannen lässt, wenn du es hörst, dich aber hoffentlich nicht komplett einschlafen lässt!!! Wir haben eine Menge satte Pads verwendet, Chorusgitarren mit langen Verzögerungen und Halleffekten um zu versuchen, diese Atmosphäre zu kreieren, wir hoffen, es funktioniert.

Q: Im Jahr 2002 bestand eure Musik nur aus Instrumentals. Wann habt ihr beschlossen, eine Stimme zu integrieren? Wo habt ihr Phoenix J „gefunden“?

Ich nehme an, wir wollten etwas anderes machen als auf dem ersten Album, das ja rein instrumental war. Wir wollten auf einigen Tracks Gesang verwenden und sehen, wohin das führt. Das entwickelte sich dann und schließlich hatten wir eine Menge GastsängerInnen (Lahannya, Roi von Mechanical Cabaret, Sandrene von Seize). Sie waren alle großartig, aber es wurde zum Albtraum, das alles live zusammen zu bekommen, also entschieden wir uns, es bei einer einzigen Sängerin zu belassen (obwohl tatsächlich zwei weitere Vokalisten auf dem Album sind, Josie Akers und Anthony Neale, aber sie singen nur auf drei Songs mit). PJ war eine unserer Gastsängerinnen, und wir fühlten, dass ihre Stimme die Musik wirklich passend ergänzte, somit war es das. Sie ist nun ein vollwertiges Bandmitglied, was toll ist.
Andererseits enthält „You’re not alone“ immer noch zwei Instrumentals, ich denke, es wird immer ein paar Instrumentals auf unseren Alben geben.

Q: Mal ab von bisherigen Themen… Was für Studioequipment benutzt ihr?

Wir benutzen Cubase 5 auf einem alten PC, der bisher die geforderte Arbeit immer gut erledigt hat. Es ist ein Mix aus elektronischen und Live-Sounds als Audiofiles und auch elektronische Sounds, die über Midi laufen. Was die Synthesizer angeht, benutze ich einen Korg MS10 (ich benutze ihn hauptsächlich für den Bass, aber er ist auch toll für diese Flächen und schräge elektronische Sounds). Die meisten der Synth-Pad-Sounds und anderen Elektronika auf „You’re not alone“ sind eine Kombination aus einem Access Virus, einem Roland MVS1, einem Roland JV1010 und einer E-Saiten-Gitarre. Der zuverlässige alte Emulator 3 sorgt für die Drum Samples, zusammen mit einem Roland Octopad spd50. Das sind die häufiger genutzten Geräte. Wir haben noch andere Synths, aber die nutzen wir eher selten: Einen alten Roland RS09 String-Synth (Der hat so einen bestimmten 80er String-Sound, den nichts anderes, was heutzutage hergestellt wird, reproduzieren kann. Das lässt Dinge sofort retro klingen!), einen Roland JX8, einen Korg Micro-Preset (gekauft, nur weil OMD einen hatten) und einen SH101.

Die Live-Sounds, also Perkussion, Akustikgitarre, Violine und Flöte wurden mit einem AKG414 durch einen Drawmer 1960 Kompressor aufgenommen (der hat ein bisschen was gekostet, ist aber brillant und jeden Penny wert).
Die elektrischen Gitarren wurden alle auf dem POD aufgenommen. Wir haben es ein paar Mal mit einem mit Mikro aufgerüsteten Marshall Amp versucht – und die Ergebnisse waren exzellent, aber da die Gitarren die elektronischen Elemente auf dem Großteil des Albums nur ergänzen sollen, waren wir der Meinung, dass der POD Sound bei weitem gut genug sei und es so viel leichter aufzunehmen wäre. Die Vocals wurden entweder in meinem oder in PJ’s Studio aufgenommen. Ich glaube, sie benutzt ein Rode NT2 Mikrofon.

Die Drums wurden freundlicherweise von Achim Färber von Project Pitchfork in seinem Bremer Studio gespielt und aufgenommen.

Das Ganze wurde auf einem Mackie D8B gemixt. Wow, was für ein Pult! Wir hatten normalerweise ein altes Soundtracs Quartz Desk (siehe Foto), welches ich für gut hielt, aber seit wir den Mackie haben, wollen wir nie wieder zurück. Er ist so einfach zu bedienen und klingt gleichzeitig so großartig – der Fakt, dass du einen Mix zwischenspeichern kannst, spart auf lange sicht so viel Zeit.

Was die Effekte angeht, die meisten “verwaschenen” Halleffekte kommen von einem altehrwürdigen Lexicon 224, welches eines der ersten digitalen Hallgeräte war. Es hat nur 8 Bit, aber wen interessiert’s, es klingt echt. Unglücklicherweise denke ich, dass es seinem Ende entgegen geht, und ich muss es wirklich heftig treten, damit es in Gang kommt, was nicht im Handbuch steht, aber zu funktionieren scheint. Wir haben außerdem ein PCM60, ein LXP1 und ein Yamaha REV 7, um das 224er zu unterstützen. Andere Effekte kommen vom Mackie selbst, der drei Prozessoren hat, oder sind Plug-Ins auf dem PC.

Danke für das Interview.
Das Interview führte Ronny Gehring (dm.de).

Zum Interview haben uns die drei Londoner exklusive Bilder aus ihrem Studio rübergeschickt. Ihr könnt euch HIER einen Eindruck von den Studioarbeiten machen.

Eine aktuelle CD-Rezension von „Greenhaus“ gibt es hier.

Danke an Kalinkaland Records und Greenhaus für das Interview und die Fotos.
Danke auch an Addison!

Von Ronny

Kommentare sind geschlossen.

- Anzeige -
Consent Management Platform von Real Cookie Banner