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Get Well Soon – The Scarlet Beast O‘ Seven Heads

Konstantin Gropper hat uns mit der Veröffentlichung des neuen Albums seiner Band im Sommer (Get Well Soon im Sommer, ts!) so überrascht, dass wir bis jetzt gebraucht haben um das zu verarbeiten. Ja, macht der denn plötzlich fröhliche Spaßmusik. Mitnichten. Aber Humor ist trotzdem angebracht für dieses abermals im hiesigen Sprachraum unvergleichliche Album.

Lange oder sperrige Song- („If This Hat Is Missing, I Have Gone Hunting“) und Albumtitel („Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon“) kennt man ja schon von Get Well Soon, jener Band, deren Arrangements und Komplexität im Pop aus Germany ihresgleichen suchen. Nach dem hochgelobten Debüt mit seinen überbordenden Ideen und dem Nachfolger („Vexations“), der sich nur scheinbar zurücknahm um dem philosophischen Thema des Stoizismus zu frönen, war man gespannt, in welche Richtung es nun gehen würde.

Da Konstantin Gropper zwischenzeitlich viel mit Filmen zu tun hatte (er hat an verschiedenen Soundtracks mitgearbeitet), konnte man es fast ahnen: Es wird cinematographisch. Dass der Herr aber so ein großer Fan des italienischen Giallo ist, erstaunt dann doch. Jener Filme, überwiegend aus den 70ern, in denen grelle Farben, viel Gewalt und Blut, nacktes Fleisch und eine kunstvolle Inszenierung eine Rolle spielten und die (Stichwort: Dario Argento, Beispiel: „Suspiria“) heute noch Kultstatus genießen.

Passend dazu gab es zur ersten Single, dem Roland Emmerich (Echt jetzt?) gewidmeten „Roland, I Feel You“, eines der fantastischsten Musikvideos der letzten Jahre, nein eigentlich ist es ein Kurzfilm, in ebenjenem Stil. Sensible Gemüter seien gewarnt!

Das ist natürlich alles auch mit einem Augenzwinkern versehen – man höre/betrachte hierzu auch jenes feine Instrumental namens „Let Me Check My Mayan Calendar“. Doch ebenso natürlich ist auch die gute alte Melancholie noch vorhanden, wie schon der „Prologue“ zeigt. Dramatische Arrangements mit jeder Menge Instrumente sind ebenfalls immer noch dabei („Just Like Henry Darger“). Perfekt verbindet sich dies mit der lockeren Seite im grandiosen „The Last Days Of Rome“.

Doch auch Elektronikfreunde kommen auf ihre Kosten. „The Kids Today“ mischt Easy Listening mit flotten Beats, das Instrumental „Dear Wendy“ grüßt Pionierin Wendy Carlos. Und zum großen Finale heißt es schließlich passend: „You Cannot Cast Out The Demons (You Might As Well Dance)“ Magnifico!

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P.S. Get Well Soon sind im Oktober und November noch reichlich auf Tour – sehr zu empfehlen!

www.youwillgetwellsoon.com
www.facebook.com/youwillgetwellsoon

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

1 Kommentar

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  1. hab Get Well Soon vorgestern in freiburg gesehen…
    phänomenal!

    ich war so gespannt, wie die diesen bombastischen sound auf die bühne bringen…..sie schaffen’s :-)
    und der gropper jongliert gesanglich mit den tonleitern, einfach wahnsinn.

    unbedingt live genießen!
    als support ist David Lemaitre an bord, den ich hiermit auch unbedingt empfehle :-)

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