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Cut Copy – Zonoscope

Synthiepopper, aufgepasst! Hier müsst ihr reinhören! Und nicht nur ihr – jeden Anhänger guter elektronischer Musik mit Orientierung an den richtigen Vorbildern erwartet hier ein echter Genuss, ein hervorragendes, eingängiges Popalbum mit der perfekten Balance aus Retroliebe und Moderne.

Vor zweieinhalb Jahren gingen diese Australier mit ihrem tollen zweiten Album „In Ghost Colours“ international durch die Decke. Zu Hause füllen sie mittlerweile Stadien und auch in Amerika darf man Festivals (co-)headlinen und gehört zu den Lieblingen von pitchfork.com. Das war aber auch ein Album! Voller eingängiger Hits, abwechslungsreich und ohne Scham, bei den Guten zu borgen.

Und die frohe Kunde ist: Auf „Zonoscope“ schreiben sie diese Erfolgsgeschichte fort, ohne sich zu wiederholen. Dieses Album ist vielleicht nicht auf Anhieb die euphorische Singlesammlung wie der Vorgänger, aber es ist auch weit weg von komplizierter Experimentalmusik. Stattdessen kommt alles wie aus einem Guss daher (was der Vorgänger auch konnte), was auch an den oft geschickt ineinander fließenden Songs liegt, deren Überleitungen allein schon riesigen Spaß machen.

Schon der Opener wirft die Referenzmaschine an: „Need You Now“ klingt, wie OMD hätten klingen können, wäre ihr neues Album gut gewesen (oha, das gibt wieder böse Kommentare). Danach erkennt man bei „Take Me Over“ leichte Verbindungen zu den Talking Heads, bevor die Single „Where I’m Going“ mit psychedelischen Glamelementen überrascht. Das anschließende „Pharaohs & Pyramids“ wäre aber die bessere Single gewesen, denn diese mischt genau die richtigen Dosen aus The Human League, Zoot Woman und LCD Soundsystem zu einem Hit.

So surfen die elf Stücke von einem eingängigen Moment zum nächsten, pflanzen starke Refrains auf tanzbare Rhythmen, fluffige Synthesizer an klingende Kuhglocken und gönnen manchem Song auch erstmal eine Aufwärmphase von ein paar Durchläufen. So findet man plötzlich vielleicht „Alisa“ am tollsten oder hüpft zu den satten Beats von „Corner Of The Sky“.

Spätestens mit dem Finale, dem 15-minütigen „Sun God“, das sich von gefälligem Disco-Pop über dance-punkige Stellen in einen kraftwerk-esken Synthie-Traum wandelt, bei dem hintenheraus der ganze Club tanzt, ist dann das Urteil gefällt: Großartig, eines Albums des Monats würdig!

(Addison)

P.S. Cut Copy live: 16.03. Berlin, 17.03. Köln – außerdem spielen Cut Copy auf dem Melt! (15.-17.07.)

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www.cutcopy.net
www.facebook.com/cutcopy

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

1 Kommentar

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  1. Also mal ehrlich, das doch einfach mal weniger als NICHTS! Synthpop? Never in the World of Death :)

    Synthpop sind Elegant Machinery und sowas, aber ein schlecht englisch sprechender Irgendwas, das will doch keiner wissen! Solche Meldungen sind gut, da weiß ich wo ich auf jeden Fall am Plattenregal vorbeigehen muss :)

Kommentare sind geschlossen.

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