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Cut Copy – Free Your Mind

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Das letzte Album der australischen Chartstürmer (und die sind wirklich groooß da drüben, Ähnliches gilt für Nordamerika und generell anglophile Zonen) war bei uns und anderswo Album des Monats. Das davor war keinen Deut schlechter. Auf „Free Your Mind“ bleiben Cut Copy unverkennbar und gehen doch neue Wege.

„In Ghost Colours“ (eine einzige Ansammlung elektronischer Pophits) und „Zonoscope“ (weniger Singles vielleicht, dafür als Album perfekt aus einem Guss) haben Maßstäbe gesetzt, die der Band sicherlich ordentlich Druck bereitet haben. Also hat sich das Quartett um Dan Whitford neuen Arbeitsweisen ausgesetzt, Whitford bastelte vier Monate lang an Songskizzen (jeden Tag eine!), anschließend ging es zusammen ins Studio und am Ende durfte Produzent Dave Fridmann seinen Senf dazu geben.

Doch die Band weiß genau, was sie will und das wird dann konsequent und stilecht umgesetzt. Der Titel und die bunten Farben auf dem ansonsten gerade im Vergleich mit dem Vorgänger eher schlichten Cover lassen es erahnen: Hier geht es um Psychedelisches. Eindrücklich bestätigt wird dies durch das Video zum Titelsong, in dem der Schwede Alexander Skarsgård mal keinen True-Blood-Obervampir, sondern den Anführer einer seltsamen Sekte spielt.

Musikalisch geht es aber zum Glück kaum hippiesk zu, da rückt eher das Ende der 80er in den Fokus. Die entscheidenden Stichworte lauten: Manchester Rave. Acid House. Cut Copy haben die ohnehin nur noch sporadisch eingesetzten Gitarren nun wohl endgültig beiseite gepackt und lassen die Elektronik ordentlich dampfen. Wobei sie ihren Hang zu eingängigen Melodien stets beibehalten und auch (wie schon bei „Zonoscope“) Wert darauf gelegt haben, die Songs ineinander übergehen zu lassen.

So folgen auf Intro und erwähnten Titelsong mit dem zuckersüßen „We Are Explorers“ und dem äußerst retro (ca. frühe Primal Scream plus etwas Disco) klingenden „Let Me Show You Love“ nahtlose Spitzensongs. An mancher Stelle übertreibt es die Band fast mit den cheesy Sounds, aber dank Perlen wie „In Memory Capsules“ oder dem, klar, housigen „Meet Me in A House Of Love“ kriegen sie einen doch immer wieder.

Cut Copy schweben also weiterhin auf einer Welle künstlerischen Erfolges, nur dass jene dieses Mal regenbogenfarben ist und ständig Smileys auf ihr reiten. Rave on!

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www.cutcopy.net
www.facebook.com/cutcopy

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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