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Boys Noize – OiOiOi

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Boys Noize - OiOiOi Wer oder was ist Boys Noize? Ist es – dem Namen zufolge – einfach der Lärm, den ein Junge macht? Dabei muss der Rezensent momentan aber eher an das Kind der neuen Nachbarn eine Etage höher denken, das offensichtlich stündlich für mehrere 100-Meter-Sprints in der Wohnung trainiert. Nein, die hier vorliegende Musik ist natürlich viel angenehmerer Lärm.

Boys Noize – dahinter versteckt sich der erst 25-jährige Alex Ridha, der sich bisher v.a. als kiD Alex mit zwei gelungenen Alben zwischen Rock und Dance und ein paar Hits wie z.B. „Young Love (Topless)“ einen Namen machte. Nun steht aber erst einmal die Spielwiese Boys Noize im Vordergrund und hier ließen bereits eine Menge spannender und international gefeierter Remixe für Künstler wie Bloc Party, Kaiser Chiefs, Feist, Marilyn Manson und natürlich Depeche Mode („Personal Jesus“) aufhorchen.

Nun also das Debütalbum „OiOiOi„. Eine Computerstimme sagt „Hallo“, danach gibt es nicht viele weitere Vocals (bis auf ein paar Roboter- und Vocoderverzerrungen), dafür fetten Electro voll auf die Zwölf. Wer die in diesem Jahr schwer angesagten Platten von Ed Banger Records hat und Sachen wie Digitalism, Simian Mobile Disco oder Justice hört, ist hier bestens aufgehoben.

Der Opener „& Down“ knallt einem einen derart bratzigen Hit um die Ohren, dass man gerne durchatmen würde. Da ist man hier aber falsch, denn: Ruhe ist nicht, Boys Noize gibt Gas bis zur letzten Sekunde. Das Album funktioniert weniger in der stillen Stube, es ist eher ein einziger großer Rave. Macher Alex sagt ja selbst, diese Musik sei nur für den Club (wobei sich hier durchaus auch zu Hause Freude einstellt, gerade bei Nachbarn mit nervigen Kindern).

Weitere Highlights nach dem erwähnten „& Down“? Einige. Gleich danach hält „Lava Lava“ Tempo und Stimmung am Anschlag. Das zappelige „Let’s Buy Happiness“ erfreut im Hintergrund mit hübschen Effekten. Das, äh, robotige „Arcade Robot“ erinnert nicht von ungefähr an die aktuell gern zitierten Daft Punk. Dazu empfehlen sich „Don’t Believe The Hype“ (Doch!) und als Bonusleckerli der ausgezeichnete Remix von Feists „My Moon My Man“.

Sicher, durch die Ähnlichkeiten in Sound und Tempo kann das den Zuhausehörer auf Dauer etwas ermüden, aber hier muss man eben andere Maßstäbe ansetzen. Diese Musik will abgehen, gefeiert werden, einfach Party machen. Also raus aus der Stube, Platte/CD mitnehmen (Vorher natürlich kaufen, ihr kleinen Raubsauger!) und in den Club damit, den DJ mit Wünschen terrorisieren! Klare Empfehlung!

[Addison]

Boys Noize live: 21.12. Saarbrücken, 25.12. Hamburg

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www.myspace.com/boysnoizemusic

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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