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Ali Love – Love Harder

Diese Platte dürfte die Meinungen spalten. Ist das hier viel zu cheesy, glattgebügelt und bringt die schlimmen Seiten der 80er ins Gedächtnis? Oder macht diese eingängige Scheibe zwischen Electro-Pop und Italo House einfach nur Spaß? Das sollte wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Alistair McLovan, wie der junge Mann hier auch heißt, stammt aus der ländlichen Umgebung Norfolks, ist in einer Künstlergemeinschaft aufgewachsen und hat lange Zeit in einer WG mit zahlreichen anderen Musikern (von so verschiedenen Bands wie The La’s, Ladyhawke, Babyshambles und The Noisettes) gelebt. Die Mitbewohner haben aber kaum auf seinen musikalischen Stil abgefärbt, so viel steht fest. Auch seine erste Single, „K-Hole“, aus dem Jahr 2006, so etwas wie schräger Electro-Punk, führt in die Irre, ebenso wie seine Gastvocals auf der Chemical-Brothers-Single „Do It Again“.

Denn auf „Love Harder“ gibt es keinen Punk und keine harten, chemischen Beats, hier zwirbeln die Computer und die guten, alten, soften Synthesizer. Wer damals eine Schwäche für die seltsamen Auswüchse des Italo-Pop (und nicht nur für die Auswüchse von Sabrina, meine Herren!) hatte, und dazu heute noch steht, könnte hier begeisternd aufjuchzen, spätestens bei der extrem eingängigen Retrosause von „Diminishing Returns“.

Es ist viel, aber nicht alles Italo hier, manches ist auch einfach nur Disco, und Ali Love sorgt für jede Menge „Smoke & Mirrors“ on the dancefloor. In der heutigen Zeit Lebenden sollte man vielleicht als Ansatzpunkt Calvin Harris (allerdings auf seinem schwächeren zweiten Album) nennen – wie das coole „Done The Dirty“ beweist.

Wer keine Probleme mit der gelegentlich etwas nöligen Stimme (mit einer Spur Prince, aber ohne dessen damalige Ecken und Kanten) und den gnadenlos quietschigen Synthies hat, wer noch nicht genug von den 80ern hat, der kann sich hier an einem Haufen eingängiger Songs wie „Talk To Tokyo“ oder dem saftigen „Love In Darkness“ erfreuen. Über die Halbwertzeit des Produktes muss man ja jetzt noch nicht urteilen.

(Addison)

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www.myspace.com/mralilove

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

2 Kommentare

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  1. ok… nochmal kurz nachlegen… die musikalische Idee als solche ist glaub ich prima, würd ich gern mehr von hören.
    LG TC

  2. hm… eigentlich von der Idee her gut, klingt aber irgendwie schlecht… zuviel Kompressor oder sowas.
    Ears say no.

Kommentare sind geschlossen.

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